Re: [AG-Gesundheit] Ärztliche Schweigepflicht und PKV

[haarbrandt <haarbrandt AT googlemail.com>]

Für mich ist auch die Frage, wie weit diese Entbindung geht. Darf die
PKV verlangen, dass der Arzt die Behandlungsunterlagen zuzusenden hat?
Oder gibt es doch auch eine Art MDK?

Hätte man nämlich den Morbi-RSA nicht (den Zustand gab es ja mal),
dann wäre das GKV-System an der Stelle im Hinblick auf den Datenschutz
sehr im Vorteil. Es geht mir auch darum, dass wir letztendlich
erklären müssen, was an der eGK so schlimm ist, dann hier aber einige
fordern wir müsste die Abrechnung genauso wie in der PKV abwickeln.

Ich vermute momentan, dass das sicherste System momentan wohl jenes
ist, in dem der Patient die Abrechnung des Arztes signiert (so er denn
in der Lage dazu ist). Dann hätte man vermutlich auf der einen Seite
das Missbrauchspotential eingedämmt, auf der anderen Seite aber auch
die ärztliche Schweigepflicht unberührt gelassen.

Ich schieße auch gerade etwas hinaus, da wir ja erstmal bei der
Finanzierung sind. Aber irgendwie brannte das gerade :)

Birger


Am 3. Januar 2012 11:22 schrieb Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>:
> Am 03.01.2012 10:47, schrieb haarbrandt:
>
>> Hallo Liste,
>>
>> bräuchte von einem Fachkundigen eine Bewertung der folgenden Aussage:
>>
>> "Private Krankenversicherungen und Lebensversicherungen verlangen in
>> der Regel im Versicherungsantrag eine generelle Entbindung aller
>> behandelnden Ärzte von der Schweigepflicht."
>>
>> Das führt ja dazu, dass man bei der PKV personenbezogen und sehr
>> detailliert abrechnen kann. Für mich stellt das eigentlich den
>> Worst-Case in Sachen Datenschutz des Patienten dar. Man muss sich dann
>> auch nicht mehr um die schlimme eGK sorgen, falls das System komplett
>> privatisiert wird.
>>
>> Würde mich freuen, wenn ihr mir dazu etwas Feedback geben könntet oder
>> jemand genau aufschlüsseln kann, was da eigentlich an die PKV
>> übermittelt wird.
>>
>> Herzliche Grüße,
>>
>> Birger
>
> Hallo Birger,
>
> ich wüsste nicht, wie es anders gehen sollte. Wenn Versicherter XY eine
> Rechnung über eine Heilbehandlung beim Arzt bei seiner PKV einreicht, muss
> die Kasse ja prüfen können, ob die Rechnung korrekt ist. Dazu muss sie
> Informationen erlangen können, die normalerweise unter die Schweigepflicht
> fallen.
> Wenn ich als Optiker von einer Kasse angerufen werde, warum auf einer
> Rechnung der Posten "prismatische Wirkung" aufgeführt ist, muss ich Auskunft
> erteilen (dürfen), das beim Kunden/Versicherten eine "Schiel"stellung
> festgestellt wurde.
>
> War es das, was Du wissen wolltest?
>
> Gruß
> Harry
> --
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> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen