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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] eGK: Alternative dezentrale Speicherung

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] eGK: Alternative dezentrale Speicherung


Chronologisch Thread 
  • From: DS Lawfox <dslawfox AT googlemail.com>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] eGK: Alternative dezentrale Speicherung
  • Date: Tue, 25 Oct 2011 12:26:18 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Thorsten,

die direkte oder indirekte Beteiligung kommt vermittels des Umstands zustande, dass die Fraunhofer Gesellschaft als Dachorganisation die Forschungsmittel zu 90 % vom Bund und zu 10 % von den Ländern erhält und mithin am Tropf hängt. Da es seit 2004 erklärtes Ziel sämtlicher involvierter politischer Kreise - zumindest scheinbar dieser - ist, die eGK einzuführen und trotz hörbarer und deutlicher Kritik an der zentralen Datenspeicherung an der zentralen Speicherung festgehalten wird, liegt die Parteilichkeit auf der Hand.

Zu bemerken wäre in diesem Zusammenhang auch, dass immer (!) derjenige das Ergebnis einer Studie bestimmt bzw. beeinflusst, der die Studie bezahlt und für dessen Zwecke und Zielsetzungen die Studie erstellt werden soll. Wer das hier ist, dürfte ebenso auf der Hand liegen wie bei der Studie von Booz Allen Hamilton aus dem Jahr 2006 zur Effizienzfrage; nämlich die gematik GmbH.

Da wurde mithin bei der Frage "dezentrale Speicherung" der Bock zum Gärtner gemacht.

Allerdings ist die Lösung eGK_M+ diejenige Alternative, die ziehen könnte. Jedoch kommt die Studie mit abenteuerlichsten Gesichtspunkten - sieht man einmal von der völligen Fehlinterpretation des Beschlusses des 111. Ärztetages ab und der Tatsache, dass ich auf 78 Seiten über 100 argumentative Widersprüche und Unstimmigkeiten entdecken konnte - als allenfalls möglich bezeichnet wird.

Ein von Wahrhaftigkeit getragenes Ausschlusskriterium für die dezentrale Das ist indessen nicht zu erkennen.

Während aber sämtliche Feldversuche mit der derzeitigen eGK scheiterten, zieht man sich - um das Projekt jetzt mit aller Macht durchzudrücken - auf potentielle Feldversuche im Sinne von "schau´n mer mal" für die eGK M+ zurück, die bis heute nicht durchgeführt worden sind; seit 2009 (!). Das muss schon befremdlich anmuten.

In technischer Hinsicht kommt selbst die FOKUS-Studie entgegen allen in der Studie selbst dargestellten positiven Aspekten   erstaunlich oder auch nicht zu dem Ergebnis, dass der Forderung der BÄK nach einer dezentralen Lösung nicht nachgekommen werden könne.

Lediglich in 2 Aspekten hakt die eGK_M+ nach Auffassung der Studie:  1.) Geschwindigkeit des Datentransfers 2.) Risko des Verlusts und der Unverfügbarkeit. Angesichts der Tatsache, dass diese Aspekte auch bei der eGK und TI nach derzeitigem Entwicklungsstand höchst fragwürdig ist, recht schwache Argumente contra "dezentrale Speicherung".

Die in der Studie erwähnten Akzeptanzwerte sind übrigens an eine Studie von *health policy monitor* angelehnt, die aus bestimmten Gründen selbstverständlich in der FOKUS-Studie nicht erwähnt werden konnte; hängt nicht zuletzt auch mit dem Rückzug aus dem eGK-Rollout seitens ARVATO im Jahre 2009 zusammen und zusätzlich mit der Tatsache, dass ein führender Bertelsmann-Manager 2009 den Wahlkampf für die FDP führte. Diese Verflechtungen wollte man vielleicht im Wahljahr nicht so ganz plakativ offenlegen.

Nichts, was die gematik veranstaltet, kann als "neutral" bezeichnet werden, sondern fördert ausschließlich das Interesse der letztendlich durch die erwartete Generierung von "Mehrwert" ertragsweise am meisten profitierenden Gesellschafterkreise (GKVen, DKG) und der gematik selbst.

@ML-Teilnehmer:

Ich würde es im Übrigen begrüßen, würden sich die interessierten Piraten und interessierte Nicht-Piraten im Interesse einer vor allem politisch relevanten Positionierung der Piratenpartei vermittels der Disskussionsseite der AG eGK und damit an der AG beteiligen.

Dies sorgt zum einen für etwas Entspannung auf und Entzerrung der ML-Gesundheitswesen und zum anderen für einen zielgerichteten Diskurs. Dabei sei bitte mein erlaubt, dass beinahe alles im Wiki kein Forschungszirkel, Studier- oder Diskussionskreis für Technik-Affine, sondern Basis für politische Arbeit der Piratenpartei Deutschland vor dem Hintergrund des Parteiprogramms und der Satzung bildet.

Gruß
Dietmar

Am 24. Oktober 2011 16:37 schrieb Thorsten Wagner <wagner.thorsten AT gmx.de>:
Noch eine weitere Frage:

Am 24.10.2011 15:06, schrieb Dieter Schlierf:
> In dieser 78-seitigen Arbeit eines direkt am Organisationsprozess der eCard beteiligten Gesellschaft

Ist dir bekannt, wie das Fraunhofer Institut im Organisationsprozess
beteiligt ist? Ich habe gerade mal auf der Gematik-Website geschaut und
konnte es weder beim Fachausschuss, den Gesellschaftern noch beim Beirat
finden.

Wie kommt diese direkte Beteiligung zustande?




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