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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!


Chronologisch Thread 
  • From: syna <syna AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!
  • Date: Sat, 04 Jun 2011 08:20:35 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver



Oil schrieb:
> Wir sollten nicht an den Symptomen Doktorn sondern das Problem an der
> Wurzel fassen. Unser Krankensystem ist zu teuer.


Das mag so sein - und hat komplexe und vielfältige Ursachen. Aber das
ist

ein *anderes, eigenes großes Thema* (mit einem eigenen Thread).

Hier geht es alleine um die Finanzierungsseite!

Deshalb möchte ich auf das Thema des Threads zurückführen:

*Was ist mit der PKV?*

Neben vielen Punkten zur Finanzierung des Gesundheitssystems stößt ein
Punkt für mich besonders auf: *Die Nicht-Beteiligung der PKV an der
Solidargesellschaft:*

Dies ist kein kleiner oder mittlerer Punkt bei der Finanzierung, sondern
ein

ziemlich großer, der viele Milliarden umfasst: Ein Beitragszahler in der
GKV

muss ca. 1,4 Personen mitfinanzieren, die keinen oder nur einen kleinen
Beitrag leisten (Quelle: Z.B. Bundesministerium für Gesundheit 2000,
Berechnungen von. Eberhard Wille „Basis und Zusatzversorgung in der
gesetzlichen Krankenversicherung“ ISBN 3-934629-53-9“). Das heißt,
dass der GKV-Beitragszahler fast die Hälfte seines Beitrags für die
Solidargemeinschaft zahlt, also für

-- beitragsfrei mitversicherte Familienangehörige
-- Rentner
-- Arbeitslose
-- freiwillig versicherte Mitglieder der GKV

In 2007 betrug die Anzahl der GKV Versicherten 70,31 Mio.. Davon sind
36.6 Mio - also 48% - dem obigen Personenkreis mit keinem oder nur
geringfügigem Beitrag zuzuzählen.
(Quelle: Source:
http://www.gbe-bund.de/oowa921-install/servlet/oowa/aw92/WS0100/_XWD_PROC?_XWD_192/2/XWD_CUBE.DRILL/_XWD_218/D.009/3052)


Der GKV-Versicherte zahlt somit einen Riesenanteil zur
Solidargemeinschaft.


Der PKV-Versicherte zahlt dagegen nix an die Solidargemeinschaft.
Stattdessen - und das macht das ganze noch absurd ungerechter -
erkauft er sich bei den Ärzten eine bessere Behandlung (indem
die Ärzte durch PKV-Versicherte besser bezahlt werden). Und es kommt
noch extremer: Nur der PKV-Versicherte hat im Falle eine ernsthaften
lebensbedrohenden Erkrankung Zugang zu Experten (habe ich oben schon
näher beschrieben).

Neben den ganzen Argumenten, die GKV-Finanzierung auf eine größere
Basis zu stellen, demographische Faktoren zu berücksichtigen usw. usw.
ist das Argument "Solidargemeinschaft" nicht nur ein Argument, sondern -
für mich - ein Skandal: Warum muss der hart arbeitende Angestellte mit
seinen Beiträgen die gesamte Gesellschaft stützen, während der viel
besser verdienende Unternehmer oder Manager eigentlich nix (ausser
einem winzigen Steuerzuschuss zur GKV) zur Solidargemeinschaft
beiträgt? Das kann doch nicht wahr sein (Abgesehen davon , dass er
aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze prozentual auch weniger bezahlt).

Daher mein Vorschlag: Abschaffung der PKV (oder alternativ: Egalitär
gleichartige Beteiligung der PKV an den Solidarkosten).







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