Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

[Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>]

Am 04.06.2011 09:42, schrieb Oil:
> Wir sollten nicht an den Symptomen Doktorn sondern das Problem an der
> Wurzel fassen.
>
>
> Unser Krankensystem ist zu teuer. Und nicht durch die Aufteilung
> in GKV und PKV sondern durch Einflussnahmen auf Preise und Behandlungen
> von Pharmaunternehmen. Eine Überbordende Verwaltung in GKVs tut ihr
> übriges.
>
> Wenn ihr eine verbesserung wollt, dann fangt grundlegender an.
> Es kann nicht sein, dass Medizin in Deutschland erheblich teurer ist als
> anderswo
>
> ( http://www.netdoktor.de/News/Medikamentenpreise-Deutschl-1133579.html )
> Es kann nicht sein, das eine Medikamenten-Zulassung komplett in den
> Händen der Pharmaunternehmen liegt.
>
> (
> http://www.stern.de/wirtschaft/news/novartis-warum-verlangen-sie-fuer-eine-einzige-spritze-1500-euro-624236.html
> )
>
>
> Gruß
> Oil
Weitgehende Zustimmung!

Seit 2 Jahren nun schon labern wir hier je nach Ideologie um den heißen 
Brei herum und es stellt sich bei mir massive Unlust ein, immer wieder 
alles noch einmal von vorne durchzukauen.

Wir versuchen doch hier in dieser AG(!) ein Konzept für einen piratigen 
Standpunkt der Piratenpartei zum Gesundheitswesen zu erarbeiten und 
nicht bloß unsere jeweilige Ideologie zu verteidigen.

Leider haben wir aber auch nicht das geringste Feedback der 
Parteiführung zu grundsätzlichen Überlegungen, was ich zutiefst bedauere.

WIR KÖNNEN ABER ERST EINEN PFAD DURCH DEN DSCHUNGEL BAHNEN, WENN WIR 
WENIGSTENS DIE RICHTUNG KENNEN!!

Nehme ich als Basis zunächst einmal das, was wir haben (z.B. das LTW 
Programm BaWü), dann ergibt sich,

1.) dass wir gegen Missbrauch von Patentrechten sind. Daraus folgt für 
uns in der AG Gesundheitswesen, dass wir dafür sind, der Pharmabranche 
die Zähne zu ziehen.

2.) dass wir für mehr Bürgerrechte sind. Daraus ergibt sich, dass der 
Bürger, der i.a.R. Versicherter einer GKV ist, über die Verwendung 
seines Geldes, über den Umfang des dafür geleisteten Gegenwertes und die 
Qualität der Gegenleistung mitbestimmen darf. Das ergibt sich eigentlich 
auch schon aus dem Vertragsrecht BGB. Es ergibt sich aber auch vor allem 
daraus, dass es in allen Gremien des Gesundheitswesens 
Versichertenvertreter mit maßgebendem oder zumindest effektivem 
Mitbestimmungsrecht geben muss.

3.) dass wir für Prävention sind. Fahrlässige bzw. vorsätzliche 
Gesundheitsgefährdungen müssten im Schadensfalle Regressforderungen nach 
sich ziehen. Hier besteht noch Definitionsbedarf.

4.) dass wir für das Solidarprinzip im Gesundheitswesen plädieren. 
Daraus folgt, dass - wie der TE schon schrieb - JEDER entsprechend 
seinem Gesamteinkommens in die GKV einzuzahlen hat.

Es ist völlig müßig, darüber zu streiten, ob der kurativ tätige Arzt 
beim Status Quo sein Auskommen haben kann oder nicht. Es müssen von den 
Piraten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass er sein 
Auskommen im Rahmen vertretbarer Honorare und Investitionen haben wird.

Soviel von mir dazu.

Gruß

Harry aka Morgan le Fay