Re: [AG-Gesundheit] Quo vadis AG Gesundheitswesen?

[Birger Haarbrandt <haarbrandt AT googlemail.com>]

Hi,

stimmt natürlich, dass das mittels des EBM und "Punkten" in der Form nicht zu machen ist. Wobei: selbst wenn kein kokreter Betrag auf der Rechnung genannt werden kann hätte der Patient immerhin die Möglichkeit zu sehen, was der Arzt bei ihm abrechnet hat. Bei der PKV klappt das System mit den Rechnungen nach meinem Kentnissstand durchaus gut. Du sprichst es ja an, dass dagegen die Liquidation im ambulaten Sektor nicht optimal ist und dazu intransparent und aufwändig. 

Haben wir hier auf der ML einen Gesundheitsökonomen, der das ausdifferenzieren kann? 

Als Nicht-Ökonom (Bin Medizinischer Dokumentar und angehender Med. Inf) würde es mich zudem interessieren, ob man die GOÄ nicht auch auf den GKV ausweiten könnte, also eine Übernahme des Abrechnungssystemes der PKV für die GKV. Zumindest die KVen könnten damit eingespart werden. Nur als Idee, es mag gute Gründe dagegen geben.

Danke für das Feedback und viele Grüße,

Birger

Am 17. April 2010 23:41 schrieb Privacy <pirat AT praes.eu>:

Am 17.04.2010 22:06:09 schrieb Birger Haarbrandt (evtl. zitierend!):

schrieb Birger Haarbrandt:

> Hallo,
>
> ich bin auch eher passiver Leser der ML (bin durch das Studium momentan sehr
> stark belastet), möchte aber gerne hierzu eine Anmerkung machen.
>
> Um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, könnten wir dort ansetzen, wo die
> Piraten momentan stehen. Beispielsweise ist Transparenz ein wichtiger Punkt
> in den Forderungen. Das Ausstellen einer Rechnung an den Patienten durch den
> Arzt ist ein Punkt, der viel Zustimmung erfahren sollte (und der ja im
> Bereich der PKV erprobt wurde).

und bitte schöne - welche "Rechnung" sollte dem Patienten präsentiert
werden?

Angenommen GKV-Pat. W hat im Quartal X Y "Punkte" bei Arzt Z ausgelöst.

... die ist das einzige was klar ist. Angenommen der PAtient sollte die
"Rechnung" am Ende von Quartal X erhalten.

- Unklar ist der Honorarverteilungsmaßstab in Quartal X.
- Unklar ist der basale Punktwert im Quartal X für Fachgruppe von Arzt Z
- Arzt Z weiß nicht, ob W noch einen anderen Kollegen aus Fachgruppe von
Arzt Z in Quartal X besucht hat und deshalb die Punkte teilweise nur
anteilig bewertet werden
- da weder die Gesamtpunkte aller Ärzte noch die Punkte der FAchgruppe
von Z ermittelt sind, kennt W seine "Basispunktwert" noch nicht
- erkennt auch noch nicht die Punktwertdurchschnitte und seine
Punktwerte im Vgl zu seinen Fachkollegen ... aber daraus ermittelt sich,
ob er wegen Volumenüberschreitung eine Minderung des Basispunktwertes
erfährt ...

- vermutlich ist auch auf der Kassenseite der Zuweisungsbetrag von der
BVA noch nicht klar, aus dem sich das Gesamtvolumen für die zu
vergütenden Punkte ergibt :-((

Verflixt - wie soll der arme Arzt da eine "Rechnung" erstellen - nach
dem heutigen System hat er einen Anspruch auf Beteiligung am
Gesamthonorar... aber diesen auf einen PAtienten herunterzubrechen ist
ihm nicht möglich - vielleicht zwei Jahre später, wenn der
Honorarbescheid Bestand hat.

=> d.h. um Transparenz hier u erzeugen, muss zunächst das Verhältnis von
erbrachter Leistung zu erhaltener Vergütung transparenter und direkter
gestaltet werden!

Ich bin SEHR für die Patientenquittung ... aber bitte nicht auf Grund
von Phantasie-Daten (d.h. ein Punktwert von 5 Cent/ Punkt wurde zugrunde
gelegt ... dieser wird einfach in die Rechnung übernommen - real erhält
der Arzt aber dann nur 2,84 Cent/Punkt ...)

Was wir brauchen ist eine Vereinfachung des Systems!

Gruß

Privacy

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