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ag-gesundheit-reformer - Re: [Ag-gesundheit-reformer] Tot, toter am tötesten?

ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland

Listenarchiv

Re: [Ag-gesundheit-reformer] Tot, toter am tötesten?


Chronologisch Thread 
  • From: <SR AT FinanzCheckpoint.de>
  • To: "'Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland'" <ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Tot, toter am tötesten?
  • Date: Tue, 22 May 2012 12:21:29 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-reformer>
  • List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-reformer.lists.piratenpartei.de>

Nun gut; stellt sich folgende Situation an meinem eigenen Beispiel:

Mein gKV-Beitrag wäre in den letzten beiden Jahren ca. 585 € mtl. gewesen
(gemessen am zVE).

In 2005 bin ich in die private Kranken-Voll-Versicherung gewechselt; zahle
aktuell 260 € mtl.

Irgendwann (in ca. 10 Jahren) bin ich auch bei 585 € mtl. oder ähnlich.

Wenn es dann irgendwann einen Zeit-Punkt gibt, wo mein PKV-Beitrag den der
gKV übersteigt; könnte ich nach Deinem Verständnis bequem wechseln (wenn man
nur die Kostenseite betrachtet); somit hätten alle gKV-Versicherten in all
den Jahren wo ich PKV-Versichert wäre meinen Beitrag subventioniert; und ich
komme dann als älterer (= gesundheitskostend erhöhend wahrscheinlich) in die
gKV-Welt zurück; dann wäre das für mich eine Super-Variante; nur würde dem
gKV-System gigantische Summen entzogen werden und ich hätte eine erhebliche
Ersparnis gehabt.

Da fehlen mir die Argumente Deines Systems und der Verfeinerung im Detail.

Und eines darf ganz klar nicht vergessen werden: wir reden über die
medizinische Versorgung von Menschen; es geht schlicht um Leben und Tod; und
wenn am Ende des Tages das Geld ausgeht; weil die privaten alimentiert werden
durch diese Systematik; nützt uns das libertäre gar nichts.

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Wolfgang Gerstenhöfer [mailto:wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de]
Gesendet: Dienstag, 22. Mai 2012 12:10
An: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland
Betreff: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Tot, toter am tötesten?

Ich habe nie für die private Krankenversicherung für alle als optimale Lösung
gesprochen. Das ist nicht mein Konzept.

Auch ich möchte das duale System auflösen - nur ohne Zwang und Uniformität
und mit Blick auf die Zukunft (demographische Entwicklung).



----- Original Message -----
From: <SR AT FinanzCheckpoint.de>
To: "'Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland'"
<ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Tuesday, May 22, 2012 10:48 AM
Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer]Tot, toter am tötesten?
Hallo,

leider wurde die Email von meinem Sohn (durch Schlagen auf die Tastatur)
versendet, bevor ich fertig war...

Hier meine bis dahin offenen Ergänzungen:

Punkt 1: Anzeigepflichtverletzung ...dem Versagen der Leistungen durch den
Versicherer (vgl. dazu das neue VVG [Versicherungsvertragsgesetz]) Punkt 3:
Tarifschließungen ...führen dazu, dass keine "Jungen/Gesunden" in den Tarif
hineingelangen und der alte (geschlossene) Tarif i.d.R. deutlicher steigt als
die anderen Punkt 4: inoffizielle Nicht-Möglichkeit zu einem Wechsel zu einem
anderen Versicherer ...und zwar in der Form, dass wenn es Erkrankungen gibt
(vgl. Punkt 2 - RZ) der andere private Versicherer aufgrund eines zu hohen
Risikos den Versicherungsantrag ablehnt (was auch nachvollziehbar ist, getreu
dem alten Versicherungsspruch: "Brennende Häuser versichert Dir keiner!", um
Schaden in Form von hohen Behandlungskosten für den neuen Versicherer
abzuwehren).

Und um keinen falschen Eindruck zu erwecken, dass ich meine Kunden zu 800 €
Tarifen geführt habe: die meisten Kunden kamen bereits als privat Versicherte
zu mir; ein Wechsel war wegen Alters (Überschreiten der 55. 'er Grenze) oder
aufgrund Vorerkrankungen absolut UNMÖGLICH. Dennoch habe auch ich am Anfang
meiner Tätigkeit zwei Fehler in dieser Hinsicht gemacht; die mich bewegen und
von meiner ursprünglich liberalen Meinung vollkommen abgebracht haben.

Stephan Rawolle


> Hallo,
>
> auch als Spät-Einsteiger in diese Thematik möchte ich doch die praktischen
> Probleme des privaten Systems benennen (was nicht bedeutet, dass das
> gKV-System das Optimalste ist):
>
> Als Versicherungsmakler habe ich private Kranken-VOLL-Versicherungen
> vermittelt und kenne etliche Kollegen die ebenfalls
> Kranken-VOLL-Versicherungen vermitteln. Die Probleme die es gibt sind
> folgende:
>
> - Anzeigepflichtverletzung (beim Ausfüllen des Versicherungsantrages) und
> damit dem (rechtmäßigen) Versagen
> - RZ (Risikozuschläge ab mittleren Vorerkrankungen)
> - Tarifschließungen
> - die inoffizielle Nicht-Möglichkeit zu einem Wechsel zu einem anderen
> Versicherer
> - Stabilität eines privaten Krankenversicherers (wer heute gute
> Unternehmenskennzahlen hat, muss nicht auch in 20 oder gar 50 Jahren so
> gut dastehen; denn eine private Kranken-Voll-Versicherung ist i.d.R. ein
> Vertrag fürs Leben; damit zieht auch das Argument mit der Kfz-Versicherung
> nicht; denn das ist ein Jahresvertrag; und ich kann, wenn es mir zu teuer
> wird, mein Auto abmelden; aber nicht meine Nachfrage nach medizinischen
> Dienstleistungen. Somit ist der private Krankenvollversicherte gefangen
> (!) und hat kaum eine Möglichkeit)
> - teilweise katastrophale Versicherungsbedingungen, mit der Folge, dass
> kostenträchtige Versorgungen in der Vollversicherung gar nicht gezahlt
> werden; Stichworte: Anschlussheilbehandlung oder gemischte Anstalten.
>
> Es geht einfach um die Detail-Probleme des PKV-Systems (ich spreche immer
> über Vollversicherungen, nicht über Zusatzversicherungen); ich kenne viele
> Menschen, deren gesamte gesetzliche Rente dafür verbraucht wird, den
> PKV-Beitrag zu begleichen; der bei einigen meiner Kunden bei 800 € mtl.
> liegt. Und den meisten privat Vollversicherten steht das definitiv ins
> Haus.
>
> Dann zum Thema Kosteneffizienz; wenn man sich ansieht wie viele Vertreter
> durchs Land tingeln; und was für ein gigantischer Stab dahinter steht, um
> die Vertreter zu befeuern möglichst viele Policen abzusetzen, hat das aus
> meiner Sicht wenig mit Kosteneffizienz zu tun. Das ist keine Polemik
> sondern der aktuelle Status
>
> Beste Grüße,
> Stephan Rawolle
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Wolfgang Gerstenhöfer [mailto:wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de]
> Gesendet: Dienstag, 22. Mai 2012 10:08
> An: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland
> Betreff: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Tot, toter am tötesten?
>
> Moin,
>
> den Eindruck habe ich leider inzwischen auch.
>
> Ich habe vor längerer Zeit meine Vorschläge hier zur Diskussion gestellt.
> Letztendlich ist das dann im Sande verlaufen ...
>
> Die ansonsten so für Freiheit und Unabhängigkeit eintretenden Piraten
> werden sich wohl doch für eine Einheitskrankenkasse nach dem Vorbild des
> britischen Gesundheitsdienstes (National Health Service) mit
> Zwangsversicherungsschutz und Rationierungen für alle und
> einkommensabhängige Beiträge nach dem (längst überholten) Umlageverfahren
> mit Zuschüssen der Steuerzahler entscheiden - und das unter dem
> Euphemismus Bürgerversicherung.
>
> Sehr bedauerlich.
>
> Ich hatte gehofft, daß sich auch und gerade bei der Krankenversicherung
> und damit der Finanzierung unseres Gesundheitswesens der piratige
> Liberalismus und die Vernunft durchsetzen.
>
> Kern meines Vorschlags ist die Umstellung des Finanzierungssystems vom
> Umlage- auf das demographiesicherere Kapitaldeckungsverfahren und
> gleichzeitig die Verlagerung des Sozialausgleichs in das Steuersystem
> (BGE, "Bürgergeld", negative Einkommensteuer) und damit auf eine
> wesentlich breitere Basis (alle Bürger und Unternehmen), ohne den Menschen
> eine Einheitsversicherung oder überhaupt einen bestimmten
> Versicherungsschutz aufzuzwingen - ähnlich wie man es von der
> Kfz-Haftpflichtversicherung kennt, keine Pflichtversicherung, sondern eine
> Versicherungspflicht.
>
> Außerdem sollen für alle Träger der Krankenversicherung - gesetzliche
> Krankenkassen und private Krankenversicherer - die gleichen
> Rahmenbedingungen gelten, damit es zu einem funktionierenden und
> konstruktiven Wettbewerb kommt. Denn nur Wettbewerb, also die Möglichkeit
> des Kunden den Anbieter wechseln zu können, sorgt für Service,
> Kundenorientierung, Produktinnovationen und möglichst niedrige Betriebs-
> bzw. Verwaltungskosten.
>
> Ich stehe nach wie vor für entsprechende Vorschläge und Diskussionen zur
> Verfügung.
>
> Freundlich-piratige und -liberale Grüße
> Wolfgang
>
> http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Wolfgang_Gerstenh%C3%B6fer
>
>
> ----- Original Message -----
> From: "Günter Weller" <pirat.wittenzwerg AT web.de>
> To: <ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
> Sent: Tuesday, May 22, 2012 8:37 AM
> Subject: [Ag-gesundheit-reformer] Tot, toter am tötesten?
>
>
>> Moin,
>>
>> ich hab mich vor einigen Wochen in diese Liste eingetragen, mittlerweile
>> lese ich über's News-Netz mit.
>>
>> Kann es sein dass der Reformer-Wille hier schon erlahmt ist?
>>
>> Oder läuft einiges in einem geheimen Parallel-Universum?
>>
>>
>> --
>> Wittenzwerg
>> --
>> Ag-gesundheit-reformer mailing list
>> Ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheit-reformer
>>
>
> --
> Ag-gesundheit-reformer mailing list
> Ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
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