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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
- To: ukw <ukw AT berlin.com>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?
- Date: Tue, 15 Sep 2015 17:03:23 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
> Am 08.09.2015 um 19:59 schrieb ukw <ukw AT berlin.com>:
>
> Mit den Fragen "wie entsteht Geld?" und "wie vergeht Geld?" haben sich
> einige aus dieser AG lange auseinandergesetzt und sind zu wirklich klar
> dokumntierten Erkenntnissen gelangt.
> Der Armutsbericht wird in der zweiten Jahreshälfte/ zum Erntedank auf den
> Tisch gelegt. Was überraschend ist - die Entwicklungen sind durchweg
> negativ : Die Armen werden zahlreicher, die Zahl der Reichen sinkt.
> XD
> Ist es sinnvoll in der AG die Frage zu stellen: Wie entstehen Vermögen und
> wie vergehen Vermögen?
Hallo ukw,
die Antwort auf deine Frage hängt von der Antwort auf die Frage ab: Was ist
Vermögen?
Aus rechtlicher Sicht besteht das Vermögen eines Wirtschaftssubjektes aus den
bewertbaren Rechten und Pflichten, die dieses Wirtschaftssubjekt zugeordnet
werden. Die Summe der bewertbaren Rechte bilden das Bruttovermögen und die
bewertbaren Pflichten bilden die Verbindlichkeiten. Bruttovermögen -
Verbindlichkeiten = Nettovermögen.
Nun zu deiner Frage:
Vermögen entsteht durch entsprechendes wirtschaftliches und rechtliches
Handeln, wie z.B. bei der Produktion von Gütern. Dabei sind nicht die Güter
an sich das Vermögen, sondern die Rechte an diesen Gütern sind das Vermögen.
Vermögen vergeht durch den Verbrauch oder die Vernichtung der Güter und den
damit verbundenen Rechten.
Vermögen entsteht und vergeht durch eine Änderung in der Bewertung der
entsprechenden Rechte. Diese Änderung der Bewertung kann allein durch eine
Änderung von Angebot und Nachfrage erfolgen und muss nichts mit der Sache zu
tun haben, auf die sich das Recht bezieht. Siehe Aktienkurse.
Vermögen an Sachen, wie z.B. Eigentumsrechte sind noch einmal anders zu
betrachten, als z.B. Forderungen, bei denen eine anderes Rechtssubjekt die
entsprechende Verbindlichkeit hält. Gesamtwirtschaftlich betrachtet sind des
einen Forderungen, des anderen Verbindlichkeiten. Das Nettovermögen der
Gesamtgesellschaft ändert sich dadurch nicht. Dennoch spielt die
Vermögensverteilung auch hier die entscheidende Rolle.
Nur wenn das Nicht-Forderungs-/Verbindlichkeitsvermögen, wie z.B. das
Sachvermögen steigt, dann steigt auch das Netto-Vermögen der
Gesamtgesellschaft.
> Ich meine, daß "die Vermögensfrage" sinnvoll ist. Die Frage nach den
> Vermögen ist etwas komplexer, als die relativ leicht zu beantwortende Frage
> "wie Geld entsteht und vergeht".
> Es gibt Sachvermögen, Geldvermögen und Anrechtsscheine auf Vermögen. Man
> kann Vermögen direkt erwerben oder bereits erworbene Vermögen ( bzw
> Optionsscheine auf Vermögenswerte) nach dem Kauf wertvoller machen bzw
> hoffen, das diese Dinge im Laufe des Besitzes wertvoller werden.
> Warum war/ist es bisher nicht möglich, die Vermögensentwicklung zu steuern
> oder so zu besteuern, daß die Vermögensentwicklung sich ausschließlich in
> die eine Richtung verändert?
Weil hier die Lobby der Vermögenden ganze Arbeit leistet.
> Welche Rolle spielt "Geld" bei Vermögensveränderungen oder beim
> Vermögenserhalt?
Geld und insbesondere die anderen Finanzprodukte, wie Derivate, blähen das
Bruttovermögen auf und generieren „Schein“-Erträge und „Schein“-Einkommen,
mit denen man aber genauso in der Realwirtschaft einkaufen kann, wie mit hart
verdientem Einkommen aus der Realwirtschaft.
>
> Inwieweit ist "Geld" dann vielleicht "Mittel zum Zweck", also um die
> Vermögensentwicklung so zu lenken, wie sie in den letzten Jahrzehnten
> verlief?
Genau so sehe ich das auch. - Und das „schöne“ daran ist, dass die
Mechanismen diese Umverteilung von Unten nach Oben kaum wahr genommen wird. -
Im Gegenteil, sie wird von den Begünstigten als Ausdruck einer „gerechten“
Leistungsgesellschaft gesehen.
Gruß
Arne
>
>
>
>
> --
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- [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, ukw, 08.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Axel Grimm, 15.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Arne Pfeilsticker, 15.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, moneymind, 16.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Axel Grimm, 16.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?j, Jürgen, 16.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, ukw, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudi, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Christoph Mayer, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudi, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Christoph Mayer, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudi, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Christoph Mayer, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Christoph Mayer, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Rudi, 18.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Axel Grimm, 16.09.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, moneymind, 16.09.2015
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