Re: [AG-GOuFP] Warum der Weg zu QE für die die Menschen vorgezeichnet war und ist

[Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>]

Nun, das QE mag aus den Bilanzen verschwunden sein, die Frage ist aber, auf welche Weise.

Denn der ganze (tatsächliche, nicht behauptete) Sinn von QE ist ja, dass marode Anlagen aus den Bilanzen der Privatbanken verschwinden.

Was machen eigentlich die Banken mit dem Zentralbankgeld, das sie durch den Verkauf ihrer Staatsanleihen erhalten?

- Lassen sie es bei der ZB auf dem „Konto“ kann es sein, dass sie Strafzins zahlen müssen.

- Einen Mangel an ZB-Geld haben sie ja schon lange nicht mehr, also wird es die Kreditvergabe nicht befeuern. Die Kreditvergabe ist wesentlich durch die Kreditwürdigkeit der möglichen Kreditnachfrager limitiert und die wird dadurch nicht besser.

- In Bargeld umtauschen und in Umlauf bringen? Aber da müsste ja auch jemand Bargeld nachfragen. Das passiert nicht.

- Damit Schulden bei anderen Banken bezahlen? Aber was macht dann die andere Bank mit dem noch mehr ZB-Geld?

- Der Staat führt ja seine Geschäfte über ein Zentralbankkonto. Also könnten Banken beim Staat Leistungen mit ZB-Geld bezahlen und es so los werden (z.B. Steuern zahlen, zu privatisierendes Öffentliches Gut kaufen usw.).

- Damit Aktien und andere Wertpapiere kaufen? Das scheint eine Hauptanwendung zu sein, siehe Korrelation S&P Index mit dem Quantitaive Easing. 

  Wenn eine Bank Aktien kauft, dann kauft sie diese nicht bei Unternehmen sondern bei anderen Banken (Vorbesitzer). 

  Das ist einer der unreflektierten Punkte in der Mainstream-Presse, wo viele meinen,  Unternehmen würden von Aktienkäufen profitieren. Tun sie nicht, nur 1x bei der Erstemission.

  Jedoch: Kauft eine Bank bei der anderen Bank hat ebenfalls diese dann die ZB-Geld-Menge. 

Und jetzt das Entscheidende:

- Verschwinden würde ZB-Geld doch nur, wenn sie damit ihre an die ZB verkauften/ verliehenen Anlagen zurückkaufen würden.

 

Und genau letzteres ist wohl passiert, die Banken bekamen Zentrabankguthaben für marode Anleihen (und derzeit bekommen sie sehr wahrscheinlich überhöhte Preise für Europäische Staatsanleihen) und haben damit „gute“ Anleihen/ Anlagen von der Zentralbank zurückgekauft.

Damit verschwindet scheinbar das Geld, das aus dem QE kam, in Wirklichkeit aber wurden „defekte“ Anlagen aus der Bilanz gepfuscht.

Am 23.04.2015 um 18:26 schrieb Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>:

gemini1963 schrieb:

Heute über 2 Jahre später. schreiben 19 Ökonomen aus ganz unterschiedlichen Lagern einen offenen Brief an die Financial Times und fordern ein QE für die Menschen (Helikoptergeld).
Alles was bisher gemacht wurde war war Hilfe für die Wall Street und nicht für die Main Street (auch global für die OECD Welt betrachtet).
In den letzten Wochen habe ich vielen Gesprächen festgestellt, das immer mehr Menschen aus der Finanzszene die ich und auch wir kennenlernten sich zu diesem Vorschlag (Experiment) bekennen.

Welches QE???

Das mit den MINUS 1,6 Billionen im Jahr 2014?
Das mit den 0 zur Zeit (ist eben NIX mit den 60 MRD ... man muss schon den Saldo bilden!!!)

Und warum immer diese "blinde) Hühner, die doch irgendwie ein Korn gepickt haben und nun freudig vor sich hin gackern.

Deine Experten wollen keine Lösung, die sind viel eher Bestandteil des Systems ... Einigen davon ist das noch nicht mal bewußt.

Es wird keine QE benötigt, es wird eine Erhöhung der Staatsschulden benötigt und zwar mit Ausgaben für die Infrastruktur, Universität usw. DAS bringt Beschäftigung und Schuldnerwechsel für die heiligen Sparer.

Die von Dir angebrachten gackerten Experten haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht, die wissen immer noch nicht, wie es heute funktioniert und weigern sich, ihre Standardwerkzeuge zu verwenden, um überhaupt mal den Glauben doch Wissen zu verdrängen.

Die Typen stellen ja noch nicht mal die Finanzwirtschaft als Solches in Frage und genau das muss gemacht werden.

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