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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Banken zahlen mit Selbstgemachtem; war: Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Banken zahlen mit Selbstgemachtem; war: Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen


Chronologisch Thread 
  • From: "Horst Seiffert" <mail AT horstseiffert.de>
  • To: "'Marco Schmidt'" <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Banken zahlen mit Selbstgemachtem; war: Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen
  • Date: Sun, 1 Feb 2015 10:03:03 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Marco,

 

das meine ich damit, dass das Geldsystem entgegen unserer gewohnten Denkweise funktioniert. Unsere Denkweise ist daran gewöhnt, die Dinge aus der Sicht eines realwirtschaftlichen Betriebes zu betrachten. Ein Betrieb der Realwirtschaft benötigt Erträge, um Einkommen für Mitarbeiter und Kapitaleigner erzielen zu können. Aus der Sicht der Realwirtschaft gibt es ohne Erträge kein Einkommen.

Banken dagegen funktionieren ganz anders. Wer Giralgeld (aus der Sicht der Realwirtschaft = Geld) herstellen kann, benötigt keine Erträge. Da es für unter Aufsicht stehende Banken zwingend vorgeschrieben ist, ihren Geschäftserfolg mittels einer Bilanz darzustellen, müssen sie aber Erträge ausweisen, obwohl sie keine Erträge erzielen. Banken haben keine Zinserträge und auch keine Erträge aus Vermietung und Verpachtung. Und unter Aufsicht stehende Banken müssen auch Zinsaufwendungen (Zinsgabe an die Anleger) und Aufwendungen für die Reparatur ihres Mietshauses „schreiben“, obwohl sie diese nicht haben.

Ja, aus der realwirtschaftlichen Sicht ist das ein „dicker Hund“, total jenseits von Gut und Böse. Will man die Sicht der Banken aber verstehen, also verstehen, was für ihr Überleben wirklich wichtig ist, so kommt man nicht umhin, die Sicht auf seine eigene Existenz vorübergehend auszublenden. Und dann darf man nicht den Fehler machen, Banken als die Banken zu bezeichnen. Es gibt sehr große Unterschiede zwischen großen Banken, die sich über unternehmerische Beteiligungen und Tochterfirmen auf Offshore-Finanzplätzen der Aufsicht entziehen können (ohne Kontrolle darüber, ob Aufwendungen geschrieben wurden) und kleinen Banken, die in dem Korsett der Regulierungsvorschriften gefangen sind.

 

Keine Bank kann auf Teufel komm raus Geld schöpfen. Sie ist darauf angewiesen, dass die anderen Banken entsprechend ihrer Größe es auch tun. Und dann muss sie Wissen darüber haben, wie sie das gegenüber der Öffentlichkeit auf legale Art und Weise darstellt bzw. verbirgt.

 

Gruß

Horst

 

 

 

 

Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Marco Schmidt
Gesendet: Samstag, 31. Januar 2015 20:17
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Banken zahlen mit Selbstgemachtem; war: Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen

 

Hallo Horst,

die Abläufe im Geldsystem sind sehr schön visualisiert, da gibt es überhaupt nichts auszusetzen.
Der folgende Satz aus deiner PDF ist denke ich mal ein Knackpunkt, an dem die Vorstellungen auseinander gehen:
"Die zeitliche Wertminderung ihrer Sachanlagen können sie nach Bedarf durch den Kauf neuer Sachanlagen kompensieren, ohne das Geld dafür erwirtschaften zu müssen."

Den Abschreibungen müssen ausreichende Einnahmen gegenüberstehen, soweit so normal. Aber wenn das Mietshaus halb leer steht, weil z.B. jahrelang nichts saniert/modernisiert wurde oder wegen Wirtschaftsabschwung Leute wegziehen, also eine Unterdeckung besteht und das EK angreift, DANN kauft die Bank einfach Sachanlagen dazu und alles ist wieder in Butter?
Interessante Theorie, ich hoffe, dass ich sie nicht falsch interpretiert habe.

Du vernachlässigst m.E. nahezu komplett, dass eine Bank bei Abfluss des selbstgeschaffenen Geldes in ZB-Geld liefern muss. Die Beschaffung ist mit Kosten verbunden. Daher wird sie sich hüten, auf Teufel komm raus neue Kredite zu vergeben.
Um auf Comenius Kommentar mit der Bankgründung zurückzukommen, kennst Du diesen Text hier? http://norberthaering.de/haering/ueber_das_geld/Geld_aus_dem_Nichts_-_Privileg_mit_Hindernissen.pdf

Gruß,
Marco

Am 31.01.2015 um 17:46 schrieb Horst Seiffert:

Hallo Arne,

eine Erklärung des Prinzips der „kooperativen Geldschöpfung“, wie ich es nenne, findet man hier: http://www.horstseiffert.de/tefg/images/dokumente/kooperative-Geldschoepfung.pdf.

Aber  vollständig erschließt sich das Prinzip erst, durch die Erklärungen anhand von Bilanzbeispielen und dem wiederholten Vergleichen mit den grafischen Darstellungen. Die Grafiken alleine, ohne die dazugehörigen Erklärungen, werden Euch nichts nützen. Die kooperative Geldschöpfung läuft entgegen unserer gewohnten Denkweise ab. Eine produktive Diskussion könnte nach meiner Meinung nur entstehen, wenn die Diskussionsteilnehmer aufgrund der Lektüre des Buches Fragen aufwerfen, die dann von mir oder anderen beantwortet werden. Die Rückmeldungen meiner Leser zeigen, dass erst durch wiederholtes Durcharbeiten des Stoffes ein langsamer Verständnisprozess beginnt. Da könnte einer behaupten, das Buch wäre unverständlich geschrieben. Demgegenüber habe ich bisher von vielen Lesern vermittelt bekommen, dass sie das Thema „Geldschöpfung“ noch in keinem anderen Werk so verständlich beschrieben gefunden haben. Es ist die unserer gewohnten Denkweise widersprechende Konstruktion des Geldsystems und die Komplexität des Themas, welche das Begreifen so erschweren. Das E-Book wird dann zu einem Preis von 11,99 zu haben sein.

 

Viele Grüße

Horst

 

 

 

 

 

 

 

Von: Arne Pfeilsticker [mailto:Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de]
Gesendet: Samstag, 31. Januar 2015 15:10
An: Horst Seiffert
Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Banken zahlen mit Selbstgemachtem; war: Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen

 

 

 

Am 31.01.2015 um 13:40 schrieb Horst Seiffert <mail AT horstseiffert.de>:

 

Hallo Piraten,

 

und täglich grüßt das Murmeltier. Wieder mal das Thema: „Geldschöpfung der Geschäftsbanken, zur Bezahlung ihrer eigenen Rechnungen“. Ich hatte bereits vor 2 Jahren schon mal mit diskutiert. Das Thema verläuft sich immer wieder im Sande, wenn man bei einer verbalen Betrachtungsweise stehen bleibt. Auch eine mathematische Betrachtungsweise mittels Bilanzschemata bringt nicht das nötige Licht ins Dunkel. 

Ich habe deshalb mittels grafischer Mittel die Zusammenhänge erklärt und darauf aufbauend  die Bilanz mit einbezogen.

Hallo Horst,

könntest du deine grafischen Darstellungen uns hier zur Verfügung stellen, damit wir darüber diskutieren können?

 

Viele Grüße

Arne

 



Das Ergebnis meiner Untersuchung klingt genauso jenseits von Gut und Böse: „Der Geschäftserfolg von Geschäftsbanken kann mittels einer Bilanz nicht beschrieben werden“. Ich habe darüber ein ganzes Buch geschrieben, welches 2014 in der 2. Auflage erschienen ist und im März voraussichtlich als E-Book raus kommt, www.horstseiffert.de.

 

Horst




--

Mit freundlichen Grüßen,
Marco Schmidt





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