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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Draghis QE

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Draghis QE


Chronologisch Thread 
  • From: Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Draghis QE
  • Date: Sat, 24 Jan 2015 13:02:47 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


Am 24.01.2015 um 11:52 schrieb Christoph Mayer:

Am 24.01.2015 um 11:18 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:

Am 24.01.2015 um 10:04 schrieb Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>:
Die Tabuisierung der Staatsfinanzierung durch die Zentralbank ist zurückzuführen auf die Ereignisse in der Weimarer Republik 1914-1923. Damals versuchte die Regierung u.a. über Geldherausgabe die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu überwinden. Das konnte nicht funktionieren, weil Deutschland Reparationszahlungen in den Währungen der Alliierten zahlen musste. Zudem leistete De Reparationszahlungen auch in Gütern, was dazu führte, dass sich kein Exportüberschuss einstellen konnte. Es kam dann 1923 zur Hyperinflation. Und davor haben jetzt viele Angst. Das ist aber völlig irrational, denn das damals war durch einmalige Umstände geprägt.
Eine Inflation kommt dann zustande, wenn Geldmengen emittiert werden, die keine Kaufkraftdeckung haben.
Es kam zu Inflation, weil die Produktion in Folge der Generalstreiks nach der Besetzung des Rheinlandes zusammenbrach: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaHyperinflationsgespenst

Das erklärt den letzten Auslöser, jedoch nicht die Entwicklung vor dem Höhepunkt 10 Trillionen Reichmark.

Aus dem Wiki:
Hyperinflation entsteht nicht, weil es zuviel Geld gibt, sondern zu wenig Waren Hyperinflation entsteht auch dann nur, wenn dieses Geld in Form von EINKOMMEN verwendet wird Wenn eine Hyperinflation erst einmal eingesetzt hat, ist sie selbstverstärkend, weil alle weitere Preissteigerungen antizipieren  - und genau dadurch provozieren

Das ist eine zu einseitige Sicht. Du kannst Inflation durch erhöhte (konsumwirksame) Geldverfügbarkeit erzeugen
M.E. ist das die einzige Wirkrichtung.
oder durch Reduktion des Warenangebots.
Wie soll das funktionieren? Dieser Gedankengang impliziert die Gültigkeit der Angebotstheorie. Egal was auf den Märkten angeboten wird, es fände immer Markträumung statt und der sich ergebende Preis setzt sich aus Waren-/Dienstleistungsmenge und vorhandener Geldmenge zusammen. Das ist natürlich Quatsch, denn wieder kommt es auf das Ausgabenverhalten der Konsumenten an.
Nach Angebotstheorie müssen die Unternehmen nur weniger anbieten und schon steigt der Preis? Ich halte das für vollkommen unrealistisch. In Zeiten echten Mangels mag das stimmen, aber bie Einzigen, die höhere Preise durch Angebotsreduzierung durchzusetzen vermögen, sind Monopolisten oder in Kartellen zusammengeschlossen. Ansonsten wird kein Unternehmen "zur Durchsetzung höherer Preise" sein Produktangebot reduzieren. Die schneiden sich ja ins eigene Fleisch, die Wettbewerber freuen sich... Am Ölpreis sieht man das gerade wunderbar.
Wie pervertiert aber die Denke in Unternehmerkreisen bereits ist, sieht man hier sehr gut: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Paypal-Gruender-Peter-Thiel-wirbt-fuer-Monopole-Wettbewerb-toetet-Innovation-article14374666.html

“Das Mantra des Deutsch-Amerikaners ist: “Konkurrenz ist nur etwas für Verlierer”. In seinen Augen tötet Wettbewerb nämlich nicht nur jegliche Innovation, sondern frisst auch sämtliche Profite. Wer trotzdem das zigste Restaurant gründen wolle, solle das tun, nur zu, provoziert er auf Veranstaltung “Innovation geht anders!”. Ideen für Startups, die schon Millionen vorher hatten, seien trotzdem nicht erfolgversprechend. Kapitalismus werde oft mit Konkurrenz gleichgesetzt, doch tatsächlich seien es Gegensätze.”

Am Ende bricht das jetzige System eben doch an seinen Widersprüchen auseinander. Weil Stagnation (noch) nicht vorgesehen ist, wie Balancieren auf einem stillstehenden Fahrrad - irgendwann kippt man um. So hat Flassbeck/Spiecker mal die Notwendigkeit von Wachstum erklärt.
Und nun?



Konsum kann auch durch den Staat ausgeübt werden, z.B. Kauf von Waffen. Verstärkt: Waffen zerstören bei Anwendung Wertschöpfung und damit gleichzeitig die Kaufkraftdeckung von Geld.

Z.B. in Italien gab es zu Zeiten des Lire ebenfalls eine starke Inflation, wie war es da? Wie war es in Südamerika usw. ?



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