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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Draghis QE

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Draghis QE


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Draghis QE
  • Date: Sat, 24 Jan 2015 22:49:28 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


> Am 24.01.2015 um 13:16 schrieb Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>:
>
>
>> Am 24.01.2015 um 13:03 schrieb Marco Schmidt <mschmidt.mailbox AT web.de>:
>> .
>>> oder durch Reduktion des Warenangebots.
>> Wie soll das funktionieren? Dieser Gedankengang impliziert die Gültigkeit
>> der Angebotstheorie.
>
> 100 Leute haben Hunger, es sind aber nur 50 Brote da, was passiert mit dem
> Brotpreis?
>
> Es geht hier nicht darum, dass in einer Überflussgesellschaft weniger
> Tamagochis produziert werden. Hyperinflation entsteht, wenn die
> Grundversorgung (massiv) zusammenbricht.

soweit stimme ich überein, wie gesagt: Angebot UND Nachfrage bestimmen die
Preise und damit die Inflation.

Wir stimmen auch darüber ein, dass eine höhere Geldmenge nur dann Inflation
erzeugen KANN, wenn sie nachfragewirksam auf den Warenkorb ist, der die
Preismessung definiert.

Was in solche Betrachtungen mit rein muss: der internationale Handel inkl.
Währungskonvertierung.
Also:
- steigen die Löhne, dann steigen die Preise, weil die Produktionskosten
gestiegen sind.
- steigen die Kapitalkosten, dann steigen die Preise ebenfalls (also je höher
der Schuldenstand der Unternehmen, je höher die Kapitalkosten in Mieten und
in der Folge höhere erforderliche Löhne, je höher die Ausschüttungen an
Anteilseigner).
- die Produkte werden damit im Ausland auch teurer, die Importprodukte
relativ gesehen billiger.
- Das führt im Regelfall zum Rückgang des Absatzes im In- und Ausland.
- Das führt im Regelfall dann zur Abwertung der Währung.
- Damit werden die Preise der Importwaren auch teurer.
- Der Warenkorb hat also jetzt höhere Preise für Inlands- und
Auslandsprodukte, bei gleichzeitig höheren Löhnen.
So entsteht Inflation im aktuellen System, auch ohne Mangel an Waren.

Wenn man jetzt versucht, die Geldmenge durch Geldinjetktion im
Finanzkreislauf zu erhöhen, hat das auf den Warenkorb wenig Effekt.
Wenn die Kreditmenge steigt, wird damit natürlich auch konsumiert, also gibt
es auch eine erhöhte Nachfrage dadurch. Nur wird ein relativ kleiner Teil der
Kredite für Produkte im Warenkorb verwendet sondern für Häuser- Auto- und
Industrieanlagen sowie im Bankensektor für Finanzanlagen.

Wenn der Staat viel Geld in Umlauf bringt, kann das in Investitionen fließen
(außerhalb des Warenkorbs) oder in Rente und Sozialgelder (erhöht die
Nachfrage ohne erhöhte Wertschöpfung). Daher führt letzteres auch zur
Inflation.
Wenn der Staat durch Geldinjektion versucht, andere Geldabflüsse durch „Geld
drucken“ zu kompensieren, entsteht ebenfalls Inflation (damals
Reparationszahlungen, aber auch Defizite in der Handelsbilanz usw., da die
Zahlungen in der Fremdwährung geleistet werden und die eigene Währung durch
Geldemission abgewertet wird).

Und wenn man es anders machen würde wie heute:
Würde man Geld bei den Arbeitnehmern ausschütten, würde das die Kosten der
Unternehmen eher reduzieren und gleichzeitig die Arbeitsmotivation und die
Nachfrage erhöhen. In dem Fall ist es schwer abzuwägen, ob es eine Inflation
gäbe.






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