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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wir werden erwähnt...

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Wir werden erwähnt...


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Wir werden erwähnt...
  • Date: Fri, 29 Aug 2014 07:36:54 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ergänzung dazu.

Geld entsteht und vergeht.
Beim Importüberschüssler entsteht Geld, das außer Landes an die Exportüberschüssler wandert.
Ob der Grund der Entstehung Staatsschulden, Unternehmensschulden oder Privatschulden (USA --> Kreditkartenjunkies) ist, ist dem Empfängerland egal.

Im Empfängerland werden überschüssige Geldmittel gespart, die zum Teil in US-Anleihen angelegt werden. Mit dem Erwerb von Anleihen erhält jedoch das andern Land kein Geld.

Die Geschichte, das der Exportüberschüssler sowohl Waren als auch Geld liefert, hat wohl einen Haken. Dieser Gedanke beruht auf dem Ding-Geld-Bild.

Will der Anleger sein Geld zurück, dann verkauft der die Anleihen an Banken. Kehrt sich nun auch noch der Exportüberschuss in eine Importüberschuss um, dann fleißt Geld zurück und Ware rein.
(So betrachtet haben die USA ein Exportdefizit bei Waren und eine Exportüberschuss bei Anleihen)

Was passiert im Empfängerland (Exportüberschüssler), wenn kein Anlegen in US-Anleihen erfolgt?
Die Dollars werden bei der Zentralbank per Bilanzverlängerung zu Euro oder Yen oder Remimbi.
In der Zeit der exogenen Geldsysteme führte das bis zu einer importierten Inflation, da die Geldmenge übermäßig erhöht worden ist.
Das gilt im Grundprinzip zwar auch heute, doch durch Anlegen verschwindet im heuigen endogenen Geldsystem das Geld aus der kauffähigen Geldmenge ... im Gegensatz zu früher = heute ist das alle nicht mehr so schlimm, die Lehre muss noch angepasst werden, die gurkt noch auf den "goldenen" Regeln herum.
(Alternativ: Monetative nach Huber, dann haben wir den selben Mist wie früher)

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Den Doller als Weltwährung in Fage zu stellen, ist schon lange überfällig.

thewisemansfear schrieb:

Axel Grimm schrieb:
USA ist kein gutes Beispiel, denn die USA ist Geldvermögensgeber für den
Rest der Welt durch die hohen Exportdefizite.
Ist es nicht eher so, dass die Exportüberschussländer "Vermögensgeber" sind?
Die leihen doch den Defizitländern das Geld, damit sie die Waren der
Überschussländer kaufen können.
Na dröseln wir das mal auf:
USA importieren Krams, bezahlen in Landeswährung Dollar (über die sie
via FED die "Hoheit" haben, jederzeit neue Dollar in Umlauf zu bringen),
der gleichzeitig Weltreservewährung ist. Letzteres bedeutet, dass jedes
Land Dollar für den internationalen Zahlungsausgleich benötigt.
China will mit Russland Handel treiben? Zahlungsausgleich erfolgt in
Dollar, an den die Länder nur kommen, wenn sie den USA Krams
verkaufen. Das setzt die USA in eine sehr komfortable Position, die
dem Rest der Welt zunehmend sauer aufstößt, da kein einzelnes Land die
Macht haben sollte, die Reservewährung beliebig vermehren zu können.
Damit sind wir bei Bretton Woods und der Entscheidung gegen Keynes
Bancor-Idee, dafür wurde der Dollar gekürt.
Habe das im vorletzten Beitrag anhand eines Vortrags von Steve Keen
beschrieben: http://thewisemansfear.wordpress.com/2014/08/09/das-weltwahrungssystem-als-ursache-heutiger-konflikte/
So einige (Finanz-)Konflikte der Vergangenheit werden unter diesem
Hintergrund nachvollziehbar.

Der Gedanke, dass die Exportüberschussländer gleichzeitig Kapital
exportieren, ist eine Schlussfolgerung aus der Saldenmechanik - denn
irgendwo müsse das Kapital dazu ja herkommen.
Phil Pilkington beschäftigt sich gerade mit dem Thema Handelsbilanzen
und stellt im Prinzip genau das in Frage (wenn ich es richtig
verstanden habe)
http://fixingtheeconomists.wordpress.com/2014/08/28/understanding-the-currentcapital-account-and-the-value-of-the-currency/
Am Ende seines Beitrags hat er ein interessantes Paper von Thomas
Palley verlinkt, damit bin ich aber noch nicht durch.
Im Kommentar unter dem Post wird zum Teil schon wieder (berechtigte)
Kritik geübt, in jedem Fall eine interessante Diskussion.

Grüße,
Marco




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