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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Strategien für Europa

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Strategien für Europa


Chronologisch Thread 
  • From: Ex-SystemPirat <systempirat AT live.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Strategien für Europa
  • Date: Fri, 20 Jun 2014 12:48:32 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Am 20.06.2014 12:01, schrieb moneymind:
Hi EP,

Paradigmenwechsel und Navigationskarten klingt gut. Eine
Vorgehensweise, die sich an "Karten" orientiert und den Namen
"Paradigmenwechsel verdient, erfordert aber auch eine grundlegende
Haltungsänderung der Protagonisten. Und genau die kann ich hier nicht
erkennen.

Das Konzept der "Karten" ist ja keine Erfindung von Schulmeister,
sondern Konzeptbestandteil einer "Erkenntnistheorie" die ihre Wurzeln
in modernen Strömungen von (Neuro)Biologie, Psychologie und Soziologie
hat. Sie erfordert ein radikales und Konsequentes Umdenken, gerade
wenn es um den Umgang mit "Wahrheit" geht.

So siehst DU das ... für mich ist es eher common sense, der aber in der
abendländischen philosophischen/wissenschaftlichen Tradition leider
verdrängt und durch ein bestimmtes Konzept von "Wahrheit" ersetzt wurde.
Aber Du hast schon recht, solche abendländischen Denkgewohnheiten (mehr
isses ja nich) können produktive Diskussionen manchmal erschweren, und
es ist hilfreich, da auch andere Blickwinkel und Diskussionsformen
einzuüben. Mögliche Quellen dafür gibt es mittlerweile genügend (nicht
nur den Luhmann), und viele hier, die in Unternehmen arbeiten, sind
damit sicher schon mal im Rahmen von Kommunikationstrainings in
Berührung gekommen (wo das auch pragmatischer angegangen wird als bei
Luhmann).

Korzybskis "Die Landkarte ist nicht das Gebiet" is ja längst ein
geflügeltes Wort, Bateson hat das mal aufgegriffen, und seine beiden
Nachbarn Bandler und Grinder haben es zum Kern des "NLP" gemacht, das
heutzutage von Kommunikationstrainern rauf und runter "unterrichtet" wird.

Frage mich, wieso Du so auf den Luhmann fixiert bist?


Bin ich nicht, habe ich auch schon des öfteren gesagt. Im Moment beschäftige ich mich z.B. mit Neurologie und Quantenmechanik um meine frühere Beschäftigung mit Psychologie und Soziologie eventuell auf eine materielle Basis stellen zu können. Meine aktuelle (vielleicht selektive) Wahrnehmung stimmt mich diesbezüglich übrigens sehr optimistisch.

Ich finde, man kann das Thema aus soziologischer Sicht von vielen Autoren angehen. Wenn man aber in Luhmanns Theorie etwas tiefer eingedrungen ist (aber nur dann, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen) findet man bei ihm das meiste in abstrakter Form wieder.

Angefangen habe ich übrigens seinerzeit mit Georg Simmels "Philosophie des Geldes" und es hat einige Zeit gedauert, bis ich auf dem Umweg über mehrere Soziologen und Philosophen Zugang zu Luhmann gefunden habe. Ich habe zuerst auch zu denen gehört, die sich über diesen "arroganten Vielschreiberling" aufgeregt haben. Aber irgendwann hat es klick gemacht, und seit dem ist er für mich in kniffligen Situationen der beste "Leuchtturm", den ich mir vorstellen kann.


Ich sehe das hier im Forum und auch in der Arbeit der AG aber eigentlich
weniger als Problem als anderswo.

Die Reflexartigen Ablehnungen, die ich auf "Sticheleien" in diese
Richtung immer wieder wahrnehmen kann geben mir keine Anhaltspunkte,
dass die AG einen Paradigmenwechsel, der dann auch den Namen
Paradigmenwechsel verdient und sich nicht nur in das alte Schema von
arm/reich, links/rechts usw. einordnet, initiieren, vollziehen,
begleiten oder was auch immer kann.

Ach komm, jetzt jammer doch nicht so. Probier halt mal was anderes aus
als Deine üblichen Sticheleien und Dein Rumgehacke auf der AG. "Wenn
das, was du machst, nicht funktioniert, probier was anderes, denn wenn
Du das machst, was Du immer gemacht hast, wirst Du die Ergebnisse
kriegen, die Du immer gekriegt hast."


Wer sagt denn, dass das, was ich mache, nicht funktioniert? Dazu müsstet ihr doch erst einmal meine "Navigationskarte" kennen!

Wie wär's, wenn Du auf inhaltlicher Ebene in die Diskussion einsteigst
und Du dabei einfach praktizierst, was Du sonst nur abstrakt anklagend
gegen die AG predigst? Das wär nix?!


Die Kennzeichnung als "Abstrakt anklagend gegen die AG predigen" mag in der Landkarte der AG der Wegweiser für die möglicherweise angemessene Form einer Erwiderung sein. In meiner kommen diese Begriffe im Moment gar nicht vor, ich weiß also nicht was ich mit dieser Beschreibung anfangen soll.

Wie gesagt, ein Blick auf die "Landkarten" der Eliten wäre sicher eher
möglich und hilfreich, als ein Blick in ihre Köpfe (welche Köpfe
überhaupt? In die von Eliten als soziale Gemeinschaften oder einzelner
Mitglieder einer Elite?).

"Blick in die Köpfe" is ne Metapher. Ich könnte jetzt sagen wie, "real
geht es immer um soziale

"Navigationskarten" ist auch eine Metapher.

Wahrnehmungs-Denk-Interpretations-Kommunikations-Handlungs-Muster". Aber
das wär bißchen lang und bischen kompliziert jedesmal.

Ich sag's lieber einfach:

Man muß gucken, was machen die? Und wieso machen sie das? Womit
begründen die das? Woher haben die diese Begründungen? Von wem stammen
die Begründungen? Usw. - das ist halt ein ständiges Weiterfragen,
letztlich versucht man, Geschichte(n) zu rekonstruieren, um zu
verstehen, wieso die Leute heute das machen, was sie machen (obwohl es
schon teilweise nicht mehr funktionier). Etc.

Wenn ich das weiter oben Gesagte ernst nehmen soll, frage ich mich
schon, warum jetzt an dieser Stelle "Köpfe" statt "Navigationskarten"
steht.

Vielleicht so: Du solltest es deshalb nicht ernst nehmen, weil Da nicht
stand, was Du hören wolltest, und Du deshalb unterstelltest, ich hätte
damit das gemeint, was Du meintest, dort herausgelesen zu haben ... :-)


Wenn man einen Paradigmenwechsel anstoßen will, dann ist es für den Anfang sehr hilfreich, wenn man sich ein stringentes unterscheidbares Vokabular zulegt und das konsequent anwendet. Wir denken und kommunizieren nun einmal über Wörter in Sätzen. Die "Navigatioskarte" (Karte, Landkarte) fand ich persönlich hervorragend. Der Begriff ist intuitiv zugänglich und auch in verschiedenen Bereichen wissenschaftlich relevant. Aus meiner Perspektive haben sie großes Potenzial, interdisziplinär integrierend zu wirken.

Vielleicht besser mal nachfragen: "wie genau meintest Du das?" ? Is ne
recht hilfreiche Frage ... spart viele Predigten ;-)


Grüße!





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