Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Strategien für Europa - Martin Schulz

Bitte warten ...

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Strategien für Europa - Martin Schulz


Chronologisch Thread 
  • From: Ex-SystemPirat <systempirat AT live.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Strategien für Europa - Martin Schulz
  • Date: Fri, 20 Jun 2014 08:09:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Am 19.06.2014 18:59, schrieb moneymind:
Das größte Problem in einer Krise (auch in der Euro- und Europakrise)
ist die Wahrnehmung - geformt in einer vergangenen Zeit erfaßt sie für
die neue, geänderte Zeit nicht mehr die relevanten Probleme. Das
eigentliche Problem ist in den Köpfen - man sieht wie sich Probleme
häufen, blickt nicht durch, fühlt sich schlecht und weiß nicht, was
welche Strategie man braucht. Man weiß nicht mal, womit man anfangen soll.

Die neoliberale Trance wurde jahrzehntelang eingepeitscht und sitzt noch
immer fest in den Köpfen, selbst bei Leuten, die meinen,
Alternativkonzepte zu vertreten (z.B. Vollgeld als Supermonetarismus,
regressiver Neo-Nationalismus als "Individualismus auf Staatenebene" mit
"Wettbewerb der Nationen" und der Idee, daß "der Schuldner(staat) immer
schuld ist", etc.).

Der nötige "Paradigmenwechsel" - der Wechsel der (jetzt neoklassischen)
"Navigationskarte" bzw. das Ausarbeiten einer neuen, integrierten und
schlüssigen politökonomischen "Navigationskarte" (Schulmeister) auf der
Basis der in den letzten Jahrzehnten von heterodoxen Keynesianern etc.
ausgearbeiteten Teilergebnissen ist insofern (m.E.) DIE Kernaufgabe.


Paradigmenwechsel und Navigationskarten klingt gut. Eine Vorgehensweise, die sich an "Karten" orientiert und den Namen "Paradigmenwechsel verdient, erfordert aber auch eine grundlegende Haltungsänderung der Protagonisten. Und genau die kann ich hier nicht erkennen.

Das Konzept der "Karten" ist ja keine Erfindung von Schulmeister, sondern Konzeptbestandteil einer "Erkenntnisthoerie" die ihre Wurzeln in modernen Strömungen von (Neuro)Biologie, Psychologie und Soziologie hat. Sie erfordert ein radikales und Konsequentes Umdenken, gerade wenn es um den Umgang mit "Wahrheit" geht.

Die Reflexartigen Ablehnungen, die ich auf "Sticheleien" in diese Richtung immer wieder wahrnehmen kann geben mir keine Anhaltspunkte, dass die AG einen Paradigmenwechsel, der dann auch den Namen Paradigmenwechsel verdient und sich nicht nur in das alte Schema von arm/reich, links/rechts usw. einordnet, initiieren, vollziehen, begleiten oder was auch immer kann.


Klar sind wir alle mit diesem Problem konfrontiert und ringen darum, und
von alten Denkgewohnheiten zu befreien, bzw. diese in einen neuen
Kontext zu stellen und neu zu bewerten, und eine neue, klare Sicht der
Dinge zu erarbeiten, aus der sich dann auch klare Strategien ergeben
können, die sowohl einfach als auch differenziert sind (geordnete
Vielfalt/"Komplexität").

Aber ein Blick in die Köpfe der Eliten auf den Wandel, der dort
stattfindet, ist hilfreich. Auch deshalb, weil man sie dann direkt auf
eigene Aussagen ansprechen kann.


Wie gesagt, ein Blick auf die "Landkarten" der Eliten wäre sicher eher möglich und hilfreich, als ein Blick in ihre Köpfe (welche Köpfe überhaupt? In die von Eliten als soziale Gemeinschaften oder einzelner Mitglieder einer Elite?).

Wenn ich das weiter oben Gesagte ernst nehmen soll, frage ich mich schon, warum jetzt an dieser Stelle "Köpfe" statt "Navigationskarten" steht.

Hat hier jemand Martin Schulz' Buch "Der gefesselte Riese - Europas letzte
Chance" gelesen und kann paar Eindrücke posten?

http://www.rowohlt.de/buch/Martin_Schulz_Der_gefesselte_Riese.3025075.html

http://books.google.de/books?id=NpRrAgAAQBAJ&printsec=frontcover&dq=schulz+europas+letzte+chance&hl=de&sa=X&ei=CBGjU-1zoqHiBL_ggKgD&ved=0CCIQuwUwAA#v=onepage&q=schulz%20europas%20letzte%20chance&f=false


V.a. interessiert mich natürlich, welche makroökonomische Kompetenz
Schulz zeigt (BWL setze ich mal voraus, er hatte mal 'nen eigenen
Buchladen) bzw. wie er generell das Thema (Kredit-) Wirtschaft angeht.





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang