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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Mindestverzinsung wird um 28,5% gesenkt

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Mindestverzinsung wird um 28,5% gesenkt


Chronologisch Thread 
  • From: Wolfgang Nicka <wolfgang.nicka AT yahoo.com>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Mindestverzinsung wird um 28,5% gesenkt
  • Date: Thu, 05 Jun 2014 17:47:19 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Marco,

ich stimme dir zu, kann dir aber bei diesem Teil nicht ganz folgen. Könntest du erläutern was du meinst? :

Asset-Inflation ist ein Anzeichen von Vertrauensverlust. Überleg mal,
wieviel potentielle Kaufkraft mittlerweile auf den Konten schlummert.
Wenn das auf einen größeren Schlag freigesetzt würde, ja dann hossa!
;-)
Darum bemühen sich die Politiker ja auch, die Fassade weiter aufrecht
zu erhalten. Das System kippelt sozusagen.
Das mit der Freisetzung der Geldmenge ist natürlich logisch, ich verstehe nur nicht welche Fassade genau gemeint ist und was Politiker davon haben diese aufrecht zu erhalten.

Gruß,
Wolfgang


On 6/3/2014 3:39 PM, Marco Schmidt wrote:
Naja, was hätten's denn gern als Maßstab? Den "repräsentativen
Warenkorb" von destatis vielleicht? Was hast Du 2003 für die 50
Euronen bekommen und was bekommst Du heute dafür? DAS ist doch
ausschlaggebend, also was man an realen Gütern/Dienstleistungen zum
jeweiligen Zeitpunkt bekommt.

Oder spielt dein Einkommen vielleicht auch mit rein? Wenn Du 2003
2.000Euronen nach Hause getragen hast und heute sind es 4.000€, dann
sollte man meinen, dass dir nen Fuffziger heute leichter aus der
Tasche purzelt als früher. Das lässt sich aber nicht objektiv
beurteilen.
--
Ich bin mir nicht sicher, ob man die "Notenpresse" der EZB in den
vergangenen Jahren direkt mit denen anderer ZBen vergleichen kann. Hier wurde
ja wegen der Target2 Forderungen die Reservemenge aufgebläht (und
mittlerweile wieder z.T. zurückgefahren).
Vollkommen richtig, die Reservemenge hat nix mit der Bargeldmenge zu tun.
--
Asset-Inflation ist ein Anzeichen von Vertrauensverlust. Überleg mal,
wieviel potentielle Kaufkraft mittlerweile auf den Konten schlummert.
Wenn das auf einen größeren Schlag freigesetzt würde, ja dann hossa!
;-)
Darum bemühen sich die Politiker ja auch, die Fassade weiter aufrecht
zu erhalten. Das System kippelt sozusagen.
Angstsparen ist eine interessante Theorie. M.E. wird es erst weiter
Richtung Deflation gehen, bevor dann der große Run einsetzt. Deflation
heißt ja unmittelbar weitere Minderauslastung der Werke, Entlassungen
usw. Je nachdem wie die Gesamtwirtschaft sich entwickelt, muss man
dann schon großes Vertrauen haben, dass die Ersparnisse auf dem Konto
auch in Zukunft noch für den Lebensunterhalt verwendet werden können...
Schöne Zwickmühle.

Grüße,
Marco

am Dienstag, 3. Juni 2014 um 14:45 schrieb Axel Grimm:

thewisemansfear schrieb:
Der Nominalwert bleibt natürlich immer gleich, der Realwert sinkt jedoch 
mit der Zeit
Dann mal kalre und eindeutige Angaben bitte.
Ich habe zwei 50 Euro-Scheine, einer aus dem Jahr 2003 und einer aus dem
Jahr 2013
und 50 Euro auf dem Konto.
Wie hoch ist ca. der „Real“wert des 50gers aus dem Jahr 2003?
Wie hoch ist ca. der „Real“wert des 50gers aus dem Jahr 2013?
Wie hoch ist ca. der „Real“wert der 50 Euro auf dem Konto?
Wie hoch ist der „Real“wert der 150 in 40 Jahren?
In welcher Einheit wird der „Real“wert angegeben? In Euro kann es wohl
nicht sein, denn dann sind es zu jedem Zeitpunkt jeweils 50 Euro.
Der Wert von 50 Reichsmark ist Null, das hat damit zu tun, das Reichsmark
nirgendwo mehr ein akzeptiertes Zahlungsmittel sind. Wäre die Reichmark
noch akzeptiertes Zahlungsmittel, dann ist der „Real“wert von 50 RM 
genau 50 RM … zu jedem Zeitpunkt.

      
thewisemansfear schrieb:
Und wenn die Notenpresse erst mal läuft, wären Scheine mit nur zwei 
Nullen so schnell wertlos, dass man die zum Feuer anmachen nehmen
kann. Ist schon richtig, wer zu lange wartet mit dem Ausgeben, den 
beißen die Hunde.

      
Die "Notenpresse" war in den Jahren 2008/2009 und 2010 aktiv, in dieser
Zeit ist die Bargeldbevoratung ca. vereviefacht worden (von ca. 200 auf
800 Mrd Bestand). Und das irre ist, davon kommt kein einziger Schein in
den Umlauf, denn nur Personen können es "in den Umlauf" bringen und das
nur im Austausch von Giralgeld.

      
----------------
Fakt ist, das sowohl die Inflation als auch die Zinsen sinken.
Warum soll es zur Inflation kommen?
Alle Inflationsscenarien beginnen mit „Wenn …“ oder haben ein 
„aber“ oder enthalten einen Konjunktiv. Es sind (für mich) nur 
Wunschvorstellungen, die kein Fundament haben = fern ab der Realität.
Permanent steigt die Geldmenge als auch das Geldvermögen (Die 
„Rückseite“ der Münze sind die Schulden), und immer weiter sinken 
die Inflationsraten. Sobald die Einkommen nur ein bisschen Lust lassen
(=Überschüsse), werden Schulden reduziert = es wird nicht gekauft = die
Waren bleiben liegen = höhere Preise lassen sich gar nicht durchsetzen.

      
Inflation kann nur der Sparer verursachen und der wird nicht entsparen,
denn der hat Jahrzehnte benötigt, sein Geldvermögen anzusammeln. 
Stattdessen setzt eher Angstsparen ein, was wiederum eine Inflation im
Keim erstickt. Gegen das Entsparen wirkt dann die Schuldentilgung, die
Geld wieder ins Nichts schickt.

      
Die ZB „pumpen“ angeblich Billionen und nichts passiert. Hier ist es 
einfach, man vergisst einfach den Einzug in fast identischer Höhe = die
Billionen existieren nur in der Fantasie derjenigen, die das Prinzip des
„Werdens und es vergeht wieder“ nicht erfasst haben, obwohl es schon 
seit Jahrzehnten existiert. Nur der Saldo aus beiden bleibt übrig und der
ist seit mehr als einem Jahr negativ = die ZB-Geldmenge sinkt seit vielen
Monaten. Die andere Geldmenge dagegen nicht, die steigt.

      
-----------------

      
Die Theorien der Vergangenheit gelten nicht mehr, die (Geld-)Welt hat sich
fundamental verändert. Die Inflationsscenarien beruhen auf dem was mal
war.
Phlogiston ist halt zäh und es hat einige Zeit gedauert, bis es eliminert
war. So ist heute halt mit den überholten Theorien.

      
Die "Horrorscenarien" beruhen auf nicht mehr vorhandenen Annahmen, die
letzes Jahrtausend noch gültig waren.







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