Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Theorie von Kreditzyklen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Theorie von Kreditzyklen


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Irmer / ID Concept <irmer AT id-concept24.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Theorie von Kreditzyklen
  • Date: Sat, 01 Mar 2014 15:54:11 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 01.03.2014 14:06, schrieb moneymind:
Jetzt müsste man nach einer (Wirtschafts)Theorie suchen, die solche Vorgänge beschreiben kann und vielleicht als Nebeneffekt die bisherigen, unzulänglichen Modelle als Sonderfälle in sich wieder findet.

So etwa, wie in der Physik mit der Quantenmechanik, die die Newtonsche Mechanik nicht falsch macht, aber als für irdische Dimensionen bezogenen Sonderfall ausweist.


Die Theorie gibt es zumindest in Ansätzen längst, z.B. ab S. 455 im VWL-Lehrbuch von Heine/Herr. Leider befindet sie sich nur in keynesianischen Lehrbüchern, nicht in den Köpfen aktueller Wirtschaftspolitiker - dort wurden neoklassische Mythen hineingesetzt.

Oder, pragmatischer, von George Soros ("The Credit and Regulatory Cycle", in "Alchemy of Finance http://de.scribd.com/doc/23682509/Soros-George-The-Alchemy-of-Finance";, S. 81-88).

Die Überlegungen von Soros, so einfach sie auch sind, halte ich für essentiell für die paradigmatische Fundierung des Keynesianismus (und diese Diskusion läuft ja derzeit bei INET).

Bin prinzipiell der Meinung das Wahrheit immer einfach ist & das Ausnahmen die Regel bestätigen

Ok, der letzte Absatz scheint mal ein ehrliches und selbstbezogenes Statement zu sein. Für mich (als Wähler) wirft das aber sehr bedenkliche Fragen auf. Für die politische Kompetenz der AG scheint mir das jedenfalls nicht zu sprechen, wenn sie auf die "Finanzmärkte scheisst".


Wollte damit sagen, daß ich nicht Zocke und mich daher mit den Details dieses Geschäfts nicht beschäftigt habe. Zocken ist für mich keine akzeptable Form der Generierung von Einkommen. Für mich gehört dazu, daß man für andere eine reale Leistung erbringt, die diesen wirklich nützt (I win/others win) und nicht ein pures Nullsummen-Umverteilungsspiel spielt (I win/others lose).

Deswegen kenne ich mich mit Zockerei auch nicht im Detail aus.

Die generelle Funktionsweise rein des rein spekulativen "Spiels" (Nullsummenspiel, pure Umverteilung - was ich gewinne, verliert ein anderer) kann man aber auch ohne Kenntnis aller Details erfassen.

Absolut richtig! +1 vor allem für den letzten Absatz


Aber ich gebe Dir recht, was eigentlich fehlt und woran man arbeiten müßte, wäre die Klärung der paradigmatischen Fundamente der keynesianischen Tradition (Praxis der Geld- und Kreditschöpfung und saldenmechanische Paradoxien etc. eingeschlossen) - ein Prozess, der ja auch läuft (z.B. modern monetary theory, etc. etc.) und auf den die AG auch blickt - und den sie versucht, nachzuvollziehen.

Daß hier keine einheitliche Perspektive herrscht, ist m.E. eben auch Ausdruck dessen, da in der Diskussion um die Fundamente der keynesianischen Tradition bisher keine konsensfähige Klärung erreicht wurde.


Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es zu völliger VERWIRRUNG führt, wenn man die Geldschöpfung via Kreditvergabe betreibt. Und genau das ist der erste Schritt der benötigt wird: VERWIRRUNG. Daraus folgen sich ewig streitende Lager (AG-GOuFP). Und somit greift dann Schritt zwei: Teile und Herrsche. Transparenz ist dann übrigens auch nicht mehr möglich, weil alles so verworren, unklar und kompliziert ist. Alle Möglichen Schweinereien lassen sich bestens begründen und schönreden...Alle streiten sich, nur die 1% werden immer reicher und lachen sich ins Fäustchen.

Die systemisch bedingte Verwirrung ist schon daran sichtbar, dass -wie Du in den letzten beiden Absätzen vermutlich richtig beschreibst- zig Jahre nach Keynes´ Lehren noch kein richtig passendes Keynesianisches Modell formuliert worden ist, um den ganzen Schlamassel schlüssig zu erklären.

M. E. ist aber auch gar nicht nötig so wahnsinnig in die Tiefe zu gehen, da der Grundbaustein (Geldschöpfung via Kreditvergabe) wie beschrieben über die Verwirrung etc. zu massiven gesellschaftlichen Verwerfungen führt, die höchstens von den 1% gewollt sind. Entsprechend finde ich, dass es mehr Sinn macht sich auf Alternativen zu konzentrieren.

Ich möchte noch kurz an Deine Ausführungen zu den makroökonomischen Inkompetenten (Politikern) erinnern, die vermutlich von den 1% gefördert und gesponsert werden. Denn Verwirrung nutzt den 1%!!!

Daraus habe ich für meinen Teil geschlossen, dass das wichtigste an ein Geldsystem die Einfachheit ist. Dicht gefolgt von der Steuerbarkeit...Steuerbarkeit = wirklich wirksame Möglichkeiten zur Erreichung des Nullpunktes zwischen Deflation und Inflation. Wenn wir dem ganzen noch eine Priese Dezentralität hinzufügen, kommen wir einem stabilen System vermutlich ziemlich nahe. Aber am wichtigsten ist die Einfachheit. Es muss so einfach und klar sein, dass es jeder Depp verstehen kann, ohne sich jahrelang damit beschäftigen zu müssen. Dann entsteht keine Verwirrung und Mißbrauch und Entgleisungen sind schnell sichtbar. Teile und Herrsche funktioniert nicht mehr richtig. Transparenz ist leicht her zu stellen.


Gruß
Tommy





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang