ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: Thomas Weiß <Weiss-Tom AT gmx.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] How The Economic Works
- Date: Fri, 25 Oct 2013 22:52:14 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Ich finde den Beitrag in Gänze nicht so gut, weil er im wesentlichen folgendes unterstellt:
1. Makro ist n x Mikro (What you do is the same as what the economy does), falsch
2. Das Verhältnis von Geldmenge zu Waren bestimmt das Preisniveau, falsch
3. Auf der einen Seite sagt er: Kredite erzeugen Einkommen, richtig, ABER
4. Am Wendepunkt der Konjunktur sollen die Schulden schneller als das Einkommen steigen - ZONK
Was für eine schwachsinnige Argumentation!
Wenn (wie die lustigen Männchen nahelegen) ein aus Kredit geschöpfter Betrag x-mal zu Einkommen führt, WIE sollten JEMALS die Schulden schneller als die Einkommen steigen können?
Ergebnis: Nichts weiter als Mainstream, lustig verpackt.
Obendrein tut er so als wäre es gleichgültig, ob du eine Arbeitsleistung, ein reales Gut oder ein Finanzprodukt kaufst - Transaction ist Transaction, MEGAFALSCH!
Das einzige, was ich unterschreibe: Do all that you can in order to raise productivity
Am 25.10.2013 um 18:29 schrieb Thomas Weiß:
Grundsätzlich finde ich es erstaunlich wie viele richtige Punkte hier derart gut aufgearbeitet sind. Danke, Matthias, hierfür. Dass solch ein Mammutprojekt in Details nicht ganz passt, ist wahrscheinlich unvermeidlich.
Ein kleiner Abriss der guten Aussagen:
Einige Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben:
- "Credit is the most important part of the economy"
Er zeigt außerdem auf, dass die Kausalkette am ehesten in der Reihenfolge Kredit -> Nachfrage -> Einkommen verläuft- Erklärung der positiven Rückkopplung (Selbstverstärkung) im Kreditsystem
- "The right balance [of deleveraging policies] requires a certain mix of cut spending, reducing debt, transfering wealth and printing money." (Na, was fehlt bei uns??)
Am Ende gibt er drei Regeln an, nach denen sich Entscheidungsträger halten sollen:
- Er erwähnt mit keinem Wort Realkapital. Dies ist aber, neben Bildung, der Hauptfaktor im Wachstum der Produktivität, und die Grundlage des Kapitalismus. Zudem hängt die Zunahme des Realkapitals stark von makroökonomischen Variablen und Regeln ab.
- Es wird der Eindruck vermittelt, dass Überschuldung hauptsächlich aus Überkonsum der Haushalte resultiert. Dass dies unmöglich ist, sieht man bei Betrachtung der realen Größen. Hier sehe ich den Grund eher in unverhältnismäßigem Wachstum der Geldvermögen, vermittelt über Bankensektor/Finanzcasino.
Rule 1: Don't have debt rise faster than income.
Unterschrieben.
Rule 2: Don't have income raise faster than productivity (, because you become eventually uncompetitive.)
Mit kurzem zögern unterschrieben.
Wie es in Deutschland gelaufen is, sieht man wunderschön hier http://www.weitwinkelsubjektiv.com/wp-content/uploads/2013/05/130514-DE-PROD.png -> over-competitive
Rule 3: Do all that you can to raise your productivity.
Unterschrieben. Ist auch klar, wenn man die rein realen Größen betrachtet.
Das heißt für mich:
- Bildung und Forschung fördern
- Arbeitslosigkeit verhindern (da Fähigkeiten verloren gehen)
- Realkapitalbildung fördern
Dies ist der verzwickteste Punkt. Gute Möglichkeiten sind staatliche Maßnahmen wie Ausbau der Infrastruktur, Straßen, Bahn, Netze, Energieversorgung. Die Möglichkeiten zur Förderung von Realkapitalbildung im Privatsektor ist komplex, vielleicht kommt da von meiner Seite mal was, wenn ich mit meiner Minsky-Ausarbeitung fertig bin.
Gruß, Thomas
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