Re: [AG-GOuFP] Enteignung in Europa

[Thomas Weiß <Weiss-Tom AT gmx.de>]

Am 23.10.2013 07:51, schrieb Rudi:
> Die Frage ist: Was ist (verteilungs-)gerechter?

Das kommt darauf an, was man als verteilungsgerecht oder gerecht ansieht:

1. Im Sinne einer größtmöglichen Minderung der Ungleichheit ist eine 
Vermögensabgabe (flat mit Freibetrag oder progressiv) offensichtlich 
wirksamer. Es gibt schließlich auch Großvermögende die nicht 
substanziell in Staatsanleihen investieren.

2. Viele erachten es als gerecht, die zu belasten, die die Probleme 
verursacht oder von den hohen Zinsen auf Staatsanleihen profitiert 
haben. Das eröffnet aber viele weitere Fragen:
Sind nicht viele Institutionelle Anleger/Banken, die gegen Griechenland 
spekuliert haben, gerettet worden, und deren Staatsanleihen wurden von 
öffentlicher Hand gekauft?
Ist wirklich der Kleinanleger mitschuld, dem man erzählt hat, dass 
Staatsanleihen sicher sind?
Tragen die Halter von Staatsanleihen etwa Schuld an den Problemen 
Griechenlands?
Ist die hohe Staatsverschuldung nicht oft erst zum Problem geworden 
(deklariert worden), als Staaten die Schulden von Banken übernommen haben?
Müssten dann nicht vornehmlich die belastet werden, die in den letzten 
30 Jahren von den Finanzcasino-Scheingewinnen profitiert haben?
Wie soll man diese Leute drankriegen, wenn nicht durch eine allgemeine, 
nach Höhe des Vermögens selektierte, Abgabe?