Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Neue Geldsystem-Vortäge

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Neue Geldsystem-Vortäge


Chronologisch Thread 
  • From: EinMartin <pirat AT cny.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Neue Geldsystem-Vortäge
  • Date: Mon, 07 Oct 2013 10:20:55 -0700
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

entschuldige, dass ich oft einige Tage nicht antworte. Habe nicht immer Zeit
dazu. Aber das Thema liegt mir am Herzen.

On 28.09.2013 03:58, Thomas Weiß wrote:
> Am 28.09.2013 00:45, schrieb EinMartin:
>> Weil ich finde, dass sie sich möglichst wenig in das Marktgeschehen
>> einmischen sollte um nichts zu verzerren.
> Die gute alte Marktgläubigkeit :-)

Ich war da auch mal sehr skeptisch. Und bin es immer noch ein wenig.
Aber im laufe meiner Beschäftigung mit dem Thema bin ich eigentlich immer
überzeugter davon geworden, dass Märkte ziemlich
gut funktionieren können wenn man sie lässt.


>> Eigentlich bietet so ein Geld- und Banksystem anderen Marktteilnehmern ja
>> einfach gewisse Dienstleistungen an.
>> So Banken (Zentralbanken + Geschäftsbanken) prüfen Schuldner auf
>> Kreditwürdigkeit, transformieren Losgrößen, Fristen und
>> Risiko von kreditartigen Beziehungen, entpersonifizieren und
>> entspezifizieren solche Beziehungen, stellen standardisierte
>> Inhaberpapiere zum Vereinfachen des Handels bereit (Bargeld), bieten
>> Kontoführung für elektronische Buchführung, und solche
>> Dinge.
> Das tuen zwar Banken, aber nicht nur. Über diese Dienstleistungen hinaus
> übernehmen sie derzeit den Hauptteil der
> Geldschöpfung. Und dieser Teil verhält sich nicht nach den klassischen
> freien Markt-Theorien.

Ich denke das was Du Geldschöpfung nennst war in meiner Aufzählung schon
dabei: "Entpersonifizieren und entspezifizieren von
Kreditbeziehungen".
Ohne Geld können wir z.B. einen Handel treiben und sagen: Du gibst mir heute
einen Sack Kartoffeln, und dafür darfst Du dann
irgendwann in nächster Zeit mal in meinem Restaurant zum Essen kommen. Ich
würde Dir also z.B. eine Mahlzeit schulden.
Mit Hilfe das Geld- und Banksystems können wir das nun anders machen. Ich
"leihe" mir 10 EUR von der Bank, kaufe Dir damit
die Kartoffeln ab und Du kannst dann mit dem Geld das Essen bei mir kaufen.
Jetzt haben wir mit Hilfe des Geldsystems die
Beziehung entspezifiziert (die Schuld lautet nicht mehr auf eine Mahlzeit,
sondern auch eine abstrakte Geldeinheit, Du
kannst damit auch was anderes kaufen) und entpersonifiziert (Du kannst mit
dem Geld auch bei jemand anderem was kaufen,
jemand anderes kann dann die Mahlzeit bei mir kaufen).

Oder was sonst stellst Du Dir noch unter "Geldschöpfung" vor?


>> Ich meine grundsätzlich könnte man da ja auch selbst machen: Wenn ich als
>> Unternehmer etwas investieren will, dann drucke
>> ich eben Gutscheine für meine in Zukunft erhältlichen Waren, versuche
>> damit meine Vorleistungen zu bekommen, von Leuten die
>> mir vertrauen.
> Dazu musst du aber die Leute erst mal bringen. Nur "Bankgutscheine" sind
> derzeit als Zahlungsmittel allgemein akzeptiert

Richtig. Schon praktisch so ein Geld- und Banksystem, nicht? :-)


>> Und warum sollte es nur ein solches Geldsystem geben, das in meiner
>> Umgebung solche Dienstleistungen anbietet?
>> Wäre es nicht gut, wenn ich mir das aussuchen könnte, was meiner Meinung
>> nach die beste Kombination aus Sicherheit,
>> Inflation, Zinssätzen, etc. bietet? Oder wenn ich mein Risiko streuen
>> könnte indem ich mehrere benutze?
>> Ich finde es schon seltsam, dass in allen möglichen Branchen nach mehr
>> Konkurrenz gefordert wird, wir deshalb sogar
>> Staatsbetriebe privatisieren,
> Eieiei, hier auf der Mailingliste bzw. in der AG fordern wenig Leute
> Privatisierungen um der Konkurrenz willen. Eher das
> Gegenteil

Ich habe hier auch nicht die Mailingliste gemeint, sondern eher bekannte
Persönlichkeiten, Massenmedien, etc.

EinMartin




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang