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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Keine schlechte Analyse...

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Keine schlechte Analyse...


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: "'Wischer'" <listemail2 AT gmx.de>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Keine schlechte Analyse...
  • Date: Tue, 1 Oct 2013 08:49:14 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Autor

Hallo,

Tommy sprach von einer Dezentralisierung. Ich denke, das als
Renationalisierung zu interpretieren ist eine eingeschränkte Sichtweise.

Wenn man den Lobbyismus zurückdrängen will, braucht man am besten nicht einen
oder eine kleine Zahl von Machtknoten sondern viele viele kleine Einheiten.
Das gilt für die Wirtschaft genauso wie für andere Gebiete. Soll heißen dass
Gigantenkonzerne Marktgerechtigkeit und Demokratie gefährdende Machtzentren
darstellen, lange bevor das Kartellamt eingreift. Und es wäre wichtig, dass
die geldlichen Ressourcen in der Bevölkerung breit verteilt werden.

Was die Macht der Politik gegenüber internationalen Konzernen angeht, sollte
ma sich vielleicht mal über folgende Worte nachdenken:
"Die Globalisierung ist alt, vielleicht sogar uralt, woraus wiederum folgt:
Wenn der Staat an Einfluss verliert oder die Löhne sinken, kann es nicht an
der Globalisierung liegen. " [ http://www.heise.de/tp/artikel/39/39907/1.html
]
Mir erscheint das Problem als eine der falschen politischen Weichenstellungen
der Vergangenheit, z.B. die Vertragslage durch die OECD (lest mal das:
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39873/1.html ] sorgt für die
"liberalisierung" der Finanzen - letztlich gegenüber der Freiheit des
Einzelnen.
Gerade im Zusammenhang gelesen, sind diese Artikel sehr aufschlussreich.

Gruß
Christoph

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de]
> Im Auftrag von Wischer
> Gesendet: Dienstag, 1. Oktober 2013 00:50
> An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] Keine schlechte Analyse...
>
> Hallo.
>
> Es wird hier unterstellt, dass man bestimmte negative Entwicklungen
> aufhalten könnte, wenn man eine Renationalisierung betreibt. Das halte ich
> für eine Illusion. Entscheidend für eine "bessere Zukunft" ist die
> Kooperation
> der Staaten und Menschen miteinander und die wird nach einer
> Renationalisierung nicht besser werden. Die globale Wirtschaft bleibt aber
> bestehen. Die Abhängigkeit vom internationalen Handel für unseren
> Wohlstand bleibt. Die Konzentration von Vermögen und Macht bleibt. Die
> Ideologien bleiben bestehen. Was nützt ein unabhängiges Deutschland,
> wenn hier der Neoliberalismus in voller Entfaltung ausgelebt wird (wie z.B.
> mit der AfD zu erwarten wäre)? Es wird sich also rein durch eine
> Renationalisierung und Auflösung der EU nichts am Druck ändern, der auf
> dem System liegt. Er verteilt sich maximal anders und führt vielleicht sogar
> schneller zum Exodus.
>
> Ob man nun einen Ideologiewechsel in einer aufgelösten EU besser
> voranbringen kann, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass mit der
> Renationalisierung auch die Schuld auf andere geschoben werden kann und
> die eigene Ideologie nicht hinterfragt wird. Gleichzeitig ist die
> Erfolgswahrscheinlichkeit einen umfassenden, weltweiten Wandel
> umzusetzen, der egal mit oder ohne EU notwendig erscheint, vielleicht mit
> einer EU leichter.
>
> So sehr ich die Kritik an den derzeitigen Vorgängen im Euro-Raum teile, so
> sehr fehlt mir auch die vernüftige Darstellung wie es nach einer
> Renationalisierung weitergehen soll, wenn die heutigen Probleme dann
> immernoch existieren.
>
> Grüße
> Wischer
>
> Thomas Irmer schrieb:
>
> > Obwohl ich Pfad 2 präferieren würde, denn:
> >
> > Wenn wir Pfad 3 einschlagen, ist immer noch fraglich, wie man den
> > umsetzen soll. Denn die Geld-und-Macht-Elite (GME) hat sämtliche
> > Schaltstellen zentraler Macht besetzt - sogar das
> > Bundesverfassungsgericht (siehe ESM-Urteil).
> >
> > Und diese Schaltstellen brauchen wir, wenn wir Europa als Struktur
> > behalten wollen. Die Frage ist also: Wie will man die Schaltstellen
> > mit Leuten besetzen, die nicht bestechbar und nicht erpressbar durch
> > die GME sind? Das geht nicht, denn jeder hat wunde Punkte und die GME
> > hat einen ganzen "Industriezweig" zur Verfügung diese Punkte ausfindig
> > zu machen und gegen einen jeden von uns zu benutzen.
> >
> > Folglich müssen wir Europa abschalten. -> Pfad 2.
> >
> > Außerdem ist ZENTRALISIERUNG von jeher das Wunschwerkzeug der GME
> > (dann müssen diese Leute nur noch _/eine/_ Gewerkschaft, _/eine/_
> > Regierung und _/eine/_ (Zentral)Bank unterwandern). Entsprechend
> > müssen wir auf völlige DEZENTRALISIERUNG setzen.
> > Man sieht das übrigens sehr schön am Widerstand der GME gegen die
> > Energiewende, da die Energiewende zu einer Dezentralisierung der
> > Energieproduktion führt und diese Leute halt alles zentral lenken
> > wollen
> > - auch Wasser, Energie und Nahrungsmittelproduktion.
> >
> > Gruß
> > Thomas
>
> --
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list AG-Geldordnung-und-
> Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik





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