ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] BuBa Bilanz
- Date: Thu, 23 Aug 2012 14:44:14 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Axel,
der gute Mann kann eben Zentralbankgeld nicht von Giralgeld unterscheiden.
Was passiert, wenn ein deutsches Unternehmen Waren nach Griechenland verkauft?
1. Ware geht nach Griechenland
2. Grieche überweist Giralgeld nach Deutschland, damit sinken die
Sichteinlagen in Griechenland und die Sichteinlagen in Deutschland steigen,
das deutsche Unternehmen ist also bezahlt worden
3. Es exisitiert also nun ein Zahlungsanspruch auf Herausgabe von Bargeld
(Zentralbankgeld) in Deutschland anstatt in Griechenland.
(Früher musste nun diese Übertragung der Sichtguthaben auch zwischen den
Zentralbanken in Gold stattfinden, denn es konnte ja immer sein, dass sich
der Deutsche Kaufmann von seiner Bank seine Sichteinlage als Bargeld
auszahlen liess und damit zur Reichsbank lief, um es in Gold umzuwandeln)
4. Analog zu früher muss sich nun also (nach Target-Logik) die deutsche
Zentralbank dafür wappnen, dass das deutsche Unternehmen auf Auszahlung
besteht, also Zentralbankgeld will; deshalb müsse also zwangsläufig der
Übertragung der Sichteinlage von Griechenland nach Deutschland analog eine
Übertragung von Zentralbankgeld erfolgen.
Und das ist der ganze Irrsinn und Fehlglaube!
Wenn heute jemand mit einem Euro zur Zentralbank rennt, hat den Anspruch auf
Herausgabe eines Euro - also faktisch gar keinen Anspruch auf irgendetwas.
Glaubt denn wirklich irgendwer, dass die deutsche Bundesbank auf eine
Überweisung der griechischen Nationalbank angewiesen wäre, um ihren (de facto
nicht vorhandenen) Verpflichtungen nachzukommen?
Unfug! Auf so etwas können nur Goldmünzendenker kommen.
Die Bundesbank braucht keine Überweisungen aus Griechenland, das ist
Schmierentheater.
Daher trifft es die Analogie zur Fremdwährung nicht ganz aber fast - es ist
sogar noch viel einfacher.
Patrik
Am 23.08.2012 um 13:52 schrieb Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>:
> lilly_marie schrieb:
>> hallo zusammen,
>> es ist schon erstaunlich wie die meinungen bei target2 auseinandergehen.
>> waehrend fuer die einen das thema voellig irrelevant ist, sehen andere
>> eine viel groessere gefahr darin als z.b. im ESM.
>> auffaellig finde ich jedoch, dass das thema oeffentlich kaum diskutiert
>> wird und auch innerhalb der ag haben wir uns damit (so weit ich weiss)
>> kaum beschaeftigt. Ware das vielleicht etwas fuer einen AK? ein grillfest?
>> besteht an dem thema grundsaetzlich interesse?
>> sonnige gruesse,
>> lilly
>
> Vor Target2 waren die Forderungen und Verbindlichkeiten die Devisen. Da hat
> neimand ein Problem gesehen. Heute haben die Devisen alle die gleiche
> Währungseinheit und schon ist ein Problem da?
>
> Um das Problem Target2 aus der Welt zu bringen sehe ich eine direkten Weg:
> Alle ZB zu einer EZB vereinigen, dann haben sich die Forderungen und
> Verbindlichkeiten in Nichts aufgelöst.
> Ein anderer Weg ist das Bargeld. Alle Euro-ZB mit Verbindlichkeiten
> schicken den Betrag als Bargeld an Target2 und buchen Bargeld im Umlauf
> (statt Verbindlichkeit an Target2). Alle ZB mit Forderung erhalten das
> Bargeld von Target2. Das ist nur ein bisschen extrem dämlich, da z.B. bei
> der Bundesbank Bargeld im Umlauf und Bargeld im Vermögen steht.
> Nun kann man z.B. die griechische ZB auflösen ohne eine Ausfall.
>
> Es ist übrigens nur der H.Prof.Dr. Sinn der ein Problem sieht. Der Mann
> meint wirklich, das noch Zahlungen erfolgen müssen. Wahr ist, das die
> Zahlungen alle erfolgt sind und die Forderungen an Target2 eine Geldschuld
> sind, denn Target2 ist ein Spiegelbild. Im Spiegelbild werden Forderungen
> zu Geldschulden und Verbindlichkeiten zu Geldforderungen. Es ist allerdings
> auch wirklich zu viel verlangt, von Ökonomen ein mehrschichtiges Denken zu
> verlangen, das können die nicht, die können nur eingleisig.
>
> Originalaussage von H.Sinn: "Die Griechen haben Waren gekauft, die haben
> die Waren bezahlt, wir haben das Geld erhalten, wir haben das Geld nicht,
> die Griechen müssen noch bezahlen."
> Das hat der Mann nicht nur einmal gesagt, sondern in verschiedenen
> Ausführungen mehrfach wiederholt. Der Mann sagt, das wer bezahlt hat hat
> nicht bezahlt und muss nochmal bezahlen. Kann man diesen Irrsinn eigentlich
> toppen?
>
> Und nun mal zur Größenordnung: Die lächerlichen 600 oder 700 Mrd sollen ein
> Problem sein, die 2.000 Mrd von Forderungen nur zwischen den Deutschen
> Geschäftbanken (3 mal so hoch!) sind für den Herrn kein Problem?
> Oh, sorry, der H.Sinn hat die noch nicht "entdeckt", dabei sind die doch
> schon viel länger als Target2-Salden vorhanden. Na dann kann der H.Sinn ja
> noch weiteres Panikpotential aktivieren und seine Unkenntnis über ein seit
> Jahrzehnten laufendes System offen kund tun. Es ist ein Armutszeugnis, wie
> die angeblichen Experten auf diesen Gebieten ihre Unkenntnis offenbahren.
>
> --
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