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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Sparen ist nicht der Teufel

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Sparen ist nicht der Teufel


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Sparen ist nicht der Teufel
  • Date: Wed, 27 Jun 2012 00:54:47 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/6/26 Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
Und ich möchte noch hinzufügen:
 
Wenn sowieso viel mehr Geld(vermögen) in der Welt ist, als für die Transaktionen in der Realwirtschaft benötigt wird - und das ist es - dann ist es auch nicht nachfrageschädlich, wenn dieser Überschuss einfach liegen bleibt.
 
Das muss man sich vorstellen, wie ein See aus dem man Wasser schöpft, wenn man durstig ist. Es ist scheißegal wie groß der See ist; solange ich genug Wasser habe, wenn ich trinken will, ist alles in Butter. Ob ich meinen Becher Wasser aus dem Tümpel nebenan oder dem Aralsee fülle, spielt für meinen Durst wirklich überhaupt keine Rolle.
 
Angesicht der heutigen Geldschwemme zu unterstellen, dass wir einen durch Geldknappheit verursachten Nachfrageausfall hätten, ist mehr als albern und fern der Realität. Wir haben mehr Geld als Realanlagen und deshalb wird immer mehr von dem Überschuss ins Kasino gekippt, in der vagen Hoffnung, bei dem dortigen Schneeballsystem als Gewinner herauszukommen. Mit Geld, das keiner braucht, kann man ja ein bisschen Zocken. Geht es gut, schön, wenn nicht, egal (faktisch, auch wenn jeder Verlust ärgerlich ist).
 
Das einzige Problem am Geldüberhang ist die Umverteilungswirkung durch die (Schein-)Rendite im Finanzsektor, die aufgrund des dort vorherrschenden Schneeballsystems höher erscheint als bei so mancher volkswirtschaftlich sinnvollen Realinvestition. Diese Fehlallokation führt zu volkswirtschaftlichen Problemen, weil volkswirtschaftliche notwendige Investitionen und Tätigkeiten unterbleiben, die den allgemeinen Wohlstand mehren würden.
 
Selbst wenn wir diesen Geldüberhang vollständig vernichten würden, würde sich das bei der Nachfrage in keinster Weise bemerkbar machen - außer natürlich bei der Nachfrage nach Finanzanlagen ;-)
 
Der unterstellte Zusammenhang zwischen Sparen und Nachfrageausfall ist veraltetes "Goldmünzendenken", bei dem eine begrenzte Menge Geld zirkuliert. Dies hat mit unserem heute vorherrschenden Fiatgeldsystem nichts zu tun.
 
Unser Problem ist nicht zuwenig Geld, sondern viel zuviel!

Unser Problem ist beides. Es liegt an der Verteilung.


 
 

 
Am 26. Juni 2012 19:27 schrieb Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>:

2012/6/25 Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>:
> Ich freue mich trotzdem noch auf Deinen fachlichen Beitrag.
>
> Also: Warum schadet langfristiges Sparen in Geldvermögen NICHT dem
> Geldsystem?

Dem *Geldsystem* schadet es eher nicht, weil die Kategorie "Schaden"
für das Geldsystem nicht besonders gut definiert ist ;-)

Klar ist, dass Sparen dem Nachfragekreislauf Geld entzieht, und wenn
nichts nachgefüllt wird, sinkt die Wirtschaftsleistung, Menschen
werden unnötig arbeitslos, etc. pp.

Mit anderen Worten: auch langfristiges Sparen schadet der Wirtschaft
nicht notwendigerweise. Aber es ist ein Faktor, den man
berücksichtigen muss, und im Zweifelsfall politisch darauf reagieren.

Vielleicht kann man so einen Konsens finden?

Schöne Grüße,
Nicolai
--
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