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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Staatliche Beteiligung am Bankensektor durch Bankenrettung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Staatliche Beteiligung am Bankensektor durch Bankenrettung


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • To: SystemPirat <systempirat AT live.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Staatliche Beteiligung am Bankensektor durch Bankenrettung
  • Date: Tue, 26 Jun 2012 23:36:37 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/6/26 SystemPirat <systempirat AT live.de>:
> ich habe gestern einmal kurz in euer Mumble mit Prof. Otte hineingehört.
> Nach meiner Wahrnehmung sprach er sich sehr dafür aus, dass durch die
> Stützung der Banken der Staat Eigentümer werden sollte.
>
> Wenn ich eure Diskussionen resümiere, scheint mir weitgehend Einigkeit
> darüber zu bestehen, dass der Bankensektor stärker vom Staat mitbestimmt
> werden sollte. Ich will aber nicht nicht von (Zwangs-)Verstaatlichung
> sprechen. Die Finanzkrise könnte aus dieser Perspektive auch als Chance
> gesehen werden, dass der Staat mehr Mitsprache im Geldsystem bekommt.
>
> Als geldpolitischer Laie möchte ich trotzdem versuchen, das einmal in
> "Bilanzsprache" zu formulieren. "Finanzspritzen" auf der Aktivseite werden
> erst einmal zweckgebunden auf das Eigenkapitalkonto auf der Passivseite
> gebucht, sozusagen auf das "Girokonto" der Bank, wie es hier des öfteren
> formuliert wird. Erst in einem zweiten Schritt wird das Eigenkapital durch
> Umbuchung reduziert, wie es sonst im Falle von Verlusten auch geschieht.
> Sollte diese Formulierung falsch bzw. unvollständig sein, könnt ihr sie
> gerne korrigieren bzw. erweitern. Ich bin da völlig schmerzlos, wenn sie
> dadurch angemessener wird;-)
>
> Beim ersten Schritt würde der Staat im Verhältnis der Eigenkapitalanteile
> Anteilseigner der Bank. Er würde so in der Folge auch von Gewinnen der Bank
> profitieren und hätte je nach Höhe des Anteils auch Stimmrecht. Die
> Bankenrettung ginge gleichzeitig auch zu Lasten der Privateigentümer, die
> vorher die Gewinne eingefahren haben.
>
> So etwas ähnliches, wie ich es gerade geschildert habe, könnte man sehr gut
> in eine politische Programmatik integrieren, vorausgesetzt man möchte es. Es
> wäre z.B. freiheitlich, weil das Bankensystem nicht zwangsweise
> verstaatlicht werden müsste. Jede Bank müsste aber damit rechnen, im
> Insolvenzfall automatisch unter mehr oder weniger staatliche Mitbestimmung
> zu fallen.

+1

Ich würde noch hinzufügen, dass einfach aus Prinzip Banken nicht zu
groß werden dürften. Wenn Banken zu groß werden, müssen sie präventiv
zerschlagen werden.

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.




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