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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Staatliche Beteiligung am Bankensektor durch Bankenrettung

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ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Staatliche Beteiligung am Bankensektor durch Bankenrettung


Chronologisch Thread 
  • From: "Benedikt Weihmayr" <benedikt AT weihmayr.de>
  • To: "'SystemPirat'" <systempirat AT live.de>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Staatliche Beteiligung am Bankensektor durch Bankenrettung
  • Date: Tue, 26 Jun 2012 19:19:26 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Servus SystemPirat,

das siehst du völlig richtig. Bezüglich Finanzmarktregulierung gibt es
"relativ einfache" Punkte welche man in Positionen gießen kann, welche auch
eine breite Zustimmung finden dürften.
Anzudenken sind:

- Verschuldungsgrenze (leverage ratio) des Kernkapitals (Tier-1-Kapital)
zuerst auf 3%, und dann stufenweise auf 5%
-europäische Bankenabwicklungsbehörde mit harmonisierten Regeln für Europa
-Trennung systemrelevanter Bereiche um Rettungshilfen gezielter angesetzt
werden können
- höheres Kernkapital für systemrelevante Banken
-Coco Bonds (Wandelanleihen) (Debt Euqity Swap?


Natürlich muss man über den ein oder anderen Punkt noch diskutieren, jedoch
denke ich dass dies schonmal eine gute Richtung darstellt.
Hier noch 2 Links zum einsteigen:
http://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/fraktion/beschluesse/grossbankenproblematik.pdf
http://www.finance-watch.org/wp-content/uploads/2012/05/Basel-III-in-5-Fragen1.pdf


LG Bene





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
Auftrag von SystemPirat
Gesendet: Dienstag, 26. Juni 2012 09:21
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [AG-GOuFP] Staatliche Beteiligung am Bankensektor durch Bankenrettung

Hallo Geldsystempiraten,

ich habe gestern einmal kurz in euer Mumble mit Prof. Otte hineingehört.
Nach meiner Wahrnehmung sprach er sich sehr dafür aus, dass durch die
Stützung der Banken der Staat Eigentümer werden sollte.

Wenn ich eure Diskussionen resümiere, scheint mir weitgehend Einigkeit
darüber zu bestehen, dass der Bankensektor stärker vom Staat mitbestimmt
werden sollte. Ich will aber nicht nicht von (Zwangs-)Verstaatlichung
sprechen. Die Finanzkrise könnte aus dieser Perspektive auch als Chance
gesehen werden, dass der Staat mehr Mitsprache im Geldsystem bekommt.

Als geldpolitischer Laie möchte ich trotzdem versuchen, das einmal in
"Bilanzsprache" zu formulieren. "Finanzspritzen" auf der Aktivseite werden
erst einmal zweckgebunden auf das Eigenkapitalkonto auf der Passivseite
gebucht, sozusagen auf das "Girokonto" der Bank, wie es hier des öfteren
formuliert wird. Erst in einem zweiten Schritt wird das Eigenkapital durch
Umbuchung reduziert, wie es sonst im Falle von Verlusten auch geschieht.
Sollte diese Formulierung falsch bzw.
unvollständig sein, könnt ihr sie gerne korrigieren bzw. erweitern. Ich bin
da völlig schmerzlos, wenn sie dadurch angemessener wird;-)

Beim ersten Schritt würde der Staat im Verhältnis der Eigenkapitalanteile
Anteilseigner der Bank. Er würde so in der Folge auch von Gewinnen der Bank
profitieren und hätte je nach Höhe des Anteils auch Stimmrecht. Die
Bankenrettung ginge gleichzeitig auch zu Lasten der Privateigentümer, die
vorher die Gewinne eingefahren haben.

So etwas ähnliches, wie ich es gerade geschildert habe, könnte man sehr gut
in eine politische Programmatik integrieren, vorausgesetzt man möchte es. Es
wäre z.B. freiheitlich, weil das Bankensystem nicht zwangsweise verstaatlicht
werden müsste. Jede Bank müsste aber damit rechnen, im Insolvenzfall
automatisch unter mehr oder weniger staatliche Mitbestimmung zu fallen.

Aber vielleicht ist das ganze ja nur die Träumerei eines Laien und fachlich
völlig daneben und die Diskussionen, ob der Zins mit geschöpft wird, ob
Sparen schädlich ist oder ob ein Geldschöpfungsgewinn entsteht sind
tatsächlich politisch sehr viel ergiebiger.

LG SystemPirat


--
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https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik





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