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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Inflationsneutrale Anleihenkäufe der EZB

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Inflationsneutrale Anleihenkäufe der EZB


Chronologisch Thread 
  • From: katzama <bNierlein AT t-online.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Inflationsneutrale Anleihenkäufe der EZB
  • Date: Sun, 17 Jun 2012 07:08:15 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

(177) mit dem Ankauf von Wertpapieren erhöht die EZB die Geldmenge - Wertpapiere an Verbindlichkeiten gegenüber Banken. Sie hat den Banken ein Guthaben auf deren Konten bei EZB eingeräumt. Hierzu sollte man im Hintergrund bedenken, dass bei der Ausgabe der Anleihe durch den Staat bereits Geld in den Wirtschaftskreislauf gegeben wurde. Der doppelte Betrag der Anleihe befindet sich nun, mit dem Anleihekauf der EZB im Kreislauf.

(178) Banken refinanzieren sich, indem sie Sicherheiten, wie z.B. obige Anleihe als Pfand einsetzen. Da sich dieses Pfand nun bei der EZB befindet, kann es für eine Refinanzierung nicht mehr verwendet werden.
Mit Aktivtausch ist wohl der Kauf der gerade refinanzierten Anleihe gemeint (Anleihe an Forderungen gegenüber Banken). Die Geldbasis (M0) wurde bereits durch die Refinanzierung erhöht und wird durch diese Buchung nicht mehr berührt. Es befindet sich nach wie vor der doppelte Betrag der Anleihe im Wirtschaftskreislauf.
Auch wenn der EZB die Möglichkeit einer Reduzierung der Refinanzierungsgeschäfte möglich wäre, könnten die Banken sich mit dieser Anleihe eh nicht mehr refinanzieren, da diese nun in den Händen der EZB ruht.

(179) Durch absorbierende Tender und Bankeneinlagen bei der EZB (Einlagefaziltät) werden die überschüssigen Gelder gebunden. Durch diese wird bei der EZB der Geldumlauf vermindert und stattdessen den Banken ein Guthaben, inform einer Verbindlichkeit der EZB gegenüber den Banken, zur Verfügung gestellt. Die Geldbasis reduziert sich dadurch.
Eine Ausweitung der Passivseite bei der EZB findet dadurch nicht statt, sondern lediglich ein Passivtausch und zwar Bargeldumlauf an Verbindlichkeiten gegenüber Banken.

Hätten die Banken eine renditestärkere, sichere Möglichkeit der Geldanlage, so würden sie diese nutzen. Um Geld aus dem Kreislauf ziehen zu können, müsste die EZB dann ihren Zinssatz erhöhen. So denke ich, dass der Markt (Angebot und Nachfrage) den Zins bestimmt und nicht die EZB.

Freundliche Grüße

Brigitte




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