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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Inflationsneutrale Anleihenkäufe der EZB

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Inflationsneutrale Anleihenkäufe der EZB


Chronologisch Thread 
  • From: Keox <piratkeox AT googlemail.com>
  • To: Benedikt Weihmayr <benedikt AT weihmayr.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Inflationsneutrale Anleihenkäufe der EZB
  • Date: Fri, 15 Jun 2012 22:47:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

Am 15.06.2012 22:17, schrieb Benedikt Weihmayr:
Hi Keox,

Ja die EZB kann nur am Sekundärmarkt intervenieren. Das ist auch gar nicht
schlimm. Denn so muss man auch nicht den Art. 123 abändern. Ausserdem kann so
die Zentralbank ihr Mandat der Geldwertstabilität besser gewährleisten.
Inwieweit Gewinne bei privaten Banken bei der Emission anfallen (beim ersten
Tag) kann ich noch nicht beurteilen. Jedoch könnte der Staat auch ein
Konstrukt wie ESM oder einfach eine öffentlich rechtliche Bank beauftragen am
Primärmarkt die Anleihen des Staates zu kaufen. Anschliessend werden diese,
je nach Marktlage von der EZB neutral aufgekauft. Die EZB soll weiterhin
Geldwertstabilität rigoros durchsetzen können. Es soll kein Freibrief
entstehen.


darum ging es mir nicht. Natürlich kann die EZB nur am Sekundärmarkt schon vorhandene Staatsanleihen im Besitz von Banken kaufen. Ich wollte betonen, dass solche geldmengenneutrale Aufkäufe nur für jetzt schon vorhandene Staatsanleihen in Bankenbesitz möglich wäre. Alle zukünfitg emittierten Staatsanleihen führen zur Erhöhung der Nichtbankengeldmenge, unabhängig davon ob sie direkt oder über Umwege in die EZB-Bilanz gelangen. Das gleich gilt für im Nichtbankenbesitz befindliche Staatsanleihen. Egal welche Wege genommen werden.

Wenn der Staat für neue Staatsanleihen ZB-Geld bekommt, egal von wem, entsteht sobald er es ausgibt neues und zusätzliches Nichtbankengeld, welches nicht verschwindet wenn anschließend die EZB diese Staatsanleihen kauft.

Ich finde es richtig, dass die EZB momentan im Bankenbesitz befindliche Staatsanleihen kauft, aber mehr ist nicht drin, wenn man die Nichtbankengeldmenge nicht erhöhen möchte.

Gruß Keox




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Keox [mailto:piratkeox AT googlemail.com]
Gesendet: Freitag, 15. Juni 2012 21:21
An: Benedikt Weihmayr
Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: Inflationsneutrale Anleihenkäufe der EZB

Hallo,

Am 15.06.2012 20:10, schrieb Benedikt Weihmayr:
Wenn mans in einfache Sprache packen möchte:

178 bedeutet, dass die Notenbank ihre Refinanzierung an die
Geschäftsbanken in dem Maße zurückfährt, wie sie Staatsanleihen in
ihre Notenbankbilanz reinnimmt --> Geldmengenwachstumsziel wird nicht
gefährdet

179 bedeutet, dass die privaten Banken zum Einlagesatz ihr Geld bei
der EZB anlegen, und im Gegenzug kann die EZB in Höhe der Einlagen
Staatsanleihen aufkaufen---> Geldmengenwachstumsziel wird nicht
gefährdet


beide Methoden funktionieren aber nur bei schon vorhandenen Staatsanleihen im
Besitz von Banken. Bei neuen Staatsanleihen steigt die Nichtbankengeldmenge.
Habe ich ja schon geschrieben. Oder soll das auch bei neuen und im Besitz von
Nichtbanken befindlichen Staatsanleihen gemacht werden?




Wenn du jetzt noch ein Konstrukt ähnlich dem ESM dazwischen schaltest,
welches demokratisch gestaltet ist, kannst du die Zinsen der schwachen
Euroländer inflationsneutral senken. Zudem kauft die EZB die Anleihen zu
einem Bruchteil des Nennwertes, und kann somit hohe Gewinne realisieren.

der gewinn wird doch sowieso an die Mitgliedsstaaten ausgeschüttet und es
wäre auch unsinnig, dass die Staaten dann an die EZB also sich selbst Zinsen
zahlen. Einziges Gegenargument wäre, dass durch den Verteilungsschlüssel
manche Staaten mehr zurückbekommen als andere.

Gruß Keox

Vor jeder staatlichen Finanzierung jedoch sollte man sich gut überlegen, ob
die Staatsverschuldung generell noch tragfähig ist, denn dann muss erstmal
ein ordentlicher haircut durchgezogen werden, da sich die EZB ansonsten nur
hohe Risiken in die Bilanz legen würde.

Hoffe jetzt ist es verständlicher
LG Bene



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Keox [mailto:piratkeox AT googlemail.com]
Gesendet: Freitag, 15. Juni 2012 18:32
An: Benedikt Weihmayr
Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de;
ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: Inflationsneutrale Anleihenkäufe der EZB

Hallo,

ich kann nicht alles nachvollziehen, aber Nichtbanken-Geldmengenneutral sind
Staatsanleihenkäufe durch die Zentralbank nur bei schon existierenden
Staatsanleihen im Besitz von Banken. Bei Staatsanleihen im Besitz von
Nichtbanken oder neuen Staatsanleihen wird die Nichtbankengeldmenge erhöht.
Siehst Du das anders? Keine Ahnung was die genau machen wollen. Vielleicht
kann jemand anderes das mal leicht verständlich erklären.

Gruß Keox

Am 15.06.2012 16:17, schrieb Benedikt Weihmayr:
Servus Keox,

ich plane zu diesem Thema gerade eine Wikiseite zu erstellen, das wird aber
noch länger dauern.
Ich zitier dir aber mal einen Auszug aus dem diesjährigen Jahresgutachten der
Bundesbank:

"178. Aus der Sicht der Liquiditätssteuerung der EZB sind solche
Maßnahmen vergleichsweise unproblematisch, da es geldpolitisch
jederzeit möglich ist, die von Anleihekäufen ausgehende Ausweitung der Geldbasis
wieder zu kompensieren (Sterilisation)...."

"179. Neben dem Aktivtausch besteht für eine Notenbank die
Möglichkeit, einen Anstieg der Geldbasis durch eine
Bilanzverlängerung, das heißt eine Ausweitung der Passivseite ihrer
Bilanz zu sterilisieren. In ihrem im Mai 2010 ins Leben gerufenen
Wertpapierankaufprogramm hat die EZB über Termineinlagen die durch
die Wertpapierkäufe geschaffene Liquidität auf diese Weise
abgeschöpft (Schaubild 31). Entscheidend ist bei allen Formen der
Sterilisation, dass eine Notenbank jederzeit in der Lage ist, das von
ihr aus geldpolitischer Sicht angestrebte Zinsniveau am Geldmarkt zu
realisieren. Bei einer Sterilisation über die Passivseite muss die EZB daher
dafür sorgen, dass sie mit ihren Instrumenten eine Untergrenze für den
kurzfristigen Geldmarktzins etabliert. Dies könnte sie dadurch erreichen,
dass sie den
Zinssatz für die Einlagenfazilität entsprechend anhebt, sodass
dieser zum Leitzins (Policy
Rate) ihrer Geldpolitik wird. Alternativ könnte sie den Banken den
Erwerb kurzfristiger Anleihen ermöglichen, deren Zinssatz dann ebenfalls eine
Leitzinsfunktion übernehmen würde."

"180. So gesehen gibt es aus liquiditätspolitischer Sicht im Prinzip
keine Grenze für den Ankauf von Staatsanleihen durch eine Notenbank.
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht führt diese Politik dazu, dass
eine Notenbank bei einem Aktivtausch relativ niedrig verzinste
Refinanzierungskredite durch Staatsanleihen mit einer höheren
Verzinsung ersetzt. Bei der Bilanzverlängerung erwirbt die Notenbank
Staatsanleihen, die sie mit relativ niedrig verzinslichen Einlagen der Banken
oder durch die Emission ebenfalls gering verzinslicher kurzfristiger Anleihen
refinanziert. Diese Transaktionen erhöhen somit die Zinseinnahmen der
Notenbank.
Gleichzeitig übernimmt die EZB damit jedoch ein potenzielles Ausfallrisiko."


Ich empfehle euch dringend das Gutachten mal zu beachten ;) Hier der
relevante auszug:

http://db.tt/7KVy3zkF

ich empfehle auch den Abschnitt III. „Geld, das man nicht selbst herstellen
kann“: Das besondere
institutionelle Umfeld der Europäischen Währungsunion
http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/d
o
wnload/gutachten/ga11_iii.pdf



LG Bene




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von:
ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces+benedikt=weihmayr.de AT lists.p
ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces+i
ratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces+benedikt=weihmayr.de
@ lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Keox
Gesendet: Freitag, 15. Juni 2012 13:45
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Amerika will Europa vor sich selbst
retten - Da sind Dilettanten am Werk (WELT) - nein es sind böse Menschen: die
Neoliberalen!

Hallo,

Am 15.06.2012 12:44, schrieb Benedikt Weihmayr:
Hey Pieter,



Das ist eine prima Sache wenn die FED die eigenen Anleihen aufkauft.
So kommen die Zinsen wiederum dem Staatshaushalt zugute. Diese
Anleihenkäufe können geldmengenneutral oder inflationierend getätigt
werden,

wie können denn Käufe von neuen Staatsanleihen durch die Zentralbank
geldmengenneutral gestaltet werden?

Gruß Keox

je nachdem
welche Politik man gerne hat. Es ist jedoch keinesfalls so, dass die
Anleihenkäufe zwingend inflationierend wirken, wie oft in manchen
medien suggeriert wird. Siehe auch das SMP der EZB, dort kauft die
EZB geldwertstabil Staatsanleihen der schwachen Euroländer auf.
Diese Aufgabe könnte in Zukunft der ESM übernehmen, welcher sogar
noch die bessere und demokratischere Variante darstellt, da der ESM
im Gegensatz zur EZB politischen Druck auf die Nehmerländer ausüben kann.

Übrigens kann der ESM auch am Primärmarkt der Staaten andocken, dies
würde bedeuten man kann direkt OHNE Subventionierung der Banken die
Staaten finanzieren.



Der Witz ist: Die Bundesregierung sind die einzigen die sich bisher
dagegen sträuben. Der Gesamte angelsächsische Raum USA/UK + Japan +
Sozialisten/Grüne/Linke befürworten den EZB Zugang für den ESM



Wie ideologisch eingeengt die FDP ist kann man in folgendem Video
gut
erkennen:

http://www.geldsystempiraten.de/wp/?p=484











Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.
d
e] Im Auftrag von Pieter Hogeveen
Gesendet: Freitag, 15. Juni 2012 11:35
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Amerika will Europa vor sich
selbst retten - Da sind Dilettanten am Werk (WELT) - nein es sind böse
Menschen:
die Neoliberalen!



Und wir trauen die Amerikanern nicht mehr 40+Cent on jede Dollar
müssen die von der FED leihen ,check:


http://www.zerohedge.com/news/absurdity-continues-fed-buys-30-year-b
o
n
ds-two
-hours-treasury-sells-30-year-bonds
http://www.usdebtclock.org/

Gruß.Pieter (noch immer von überzeugt ,du bist ein BANKSTER Lobbyist/Troll).



To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
From: Systemfrager AT yahoo.de
Date: Fri, 15 Jun 2012 06:59:04 +0200
Subject: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Amerika will Europa vor sich
selbst
retten - Da sind Dilettanten am Werk (WELT) - nein es sind böse Menschen:
die Neoliberalen!

"Die Amerikaner trauen den Europäern nicht mehr zu, ihre Probleme
selbst zu lösen. Jetzt entwerfen sie eigene Rettungspläne."

Im Weißen Haus herrscht der Eindruck: Da sind Dilettanten am Werk -
sagt Domenico Lombardi, Experte für internationale Beziehungen der
Brookings Institution in Washington.

Die USA seien nach wie vor die einzige Supermacht, die eine Lösung
herbeiführen könne. Mit Hilfe von Ländern wie Brasilien und China
sollten die USA Geld einsammeln und über den Internationalen
Währungsfonds (IWF) den Europäern als Kreditlinie für den Ernstfall
zur Verfügung stellen."

http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-06/amerika-europa-krise

PS
Und vor bei dem deutschen Michel nichts neues. Die Welt wird wider
Michel vor sich selbst retten müssen. Deutschland ist wieder einmal
die Bastion des Bösen, des Neoliberalismus, wie damals:
http://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/ba/40m/ba40m-2klick-winup1.h
t
m
l


Die ewige Wiederkehr von Gut und Böse Was waren der Faschismus und
der Kommunismus wirklich?
http://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/aa/10a/aa10a.php?df_name=aaD
F
1
0
<http://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/aa/10a/aa10a.php?df_name=aaD
F
1 0&tbch =aa&schp=nach30j&ordner=10a>
&tbch=aa&schp=nach30j&ordner=10a




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