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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Sparen und Horten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Sparen und Horten


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Systemfrager <Systemfrager AT yahoo.de>, AG-GOuFP <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, AG Wirtschaft <ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de>, Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>, Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT pfeilsticker.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Sparen und Horten
  • Date: Thu, 31 May 2012 11:26:08 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


2012/5/31 Systemfrager <Systemfrager AT yahoo.de>
Man soll Bargeld und Giralgeld unterscheiden
Ja, sie sind absolut konvertierbar 1:1

Ja, das ist mir klar. Man sollte unterscheiden.
 

Aber, Giralgeld kann man nicht horten, weil dies für die Bank verlustreich wäre
(Naja, ich kann auf meinem Konto, wo ich keine Zinsen habe, SCHON horten.)

Gut, dann wäre ein Unterschied, das man unterm Kopfkissen keine Zinsen bekommt.
Bei der Geschäftsbank gibt es Zinsen, weshalb sie es theoretisch nur annimmt, wenn Nachfrage nach einem Weiterverleih vorhanden ist oder dadurch entsteht.
 
Bargeld ist an sich immer ein gehortetes Geld.  Es gehört nicht zum Kreislauf der Wirtschaft
Aber, man kann jederzeit konvertieren, dann wird Bargeld zum Giralgeld und kommt ins Kreislauf

Gut, wenn man eine "Momentaufnahme" der Wirtschaft macht, ist alles Geld in gewisser Weise gehortet, weil sich in der Momentaufnahme nichts bewegt. Geht man nun von einer Umlaufgeschwindigkeit aus, kann man das auch als Umschlagshäufigkeit sehen. Also bei Umlaufgeschwindigkeit von X gilt beispielsweise jeder EURO wird im Schnitt einmal pro Stunde weitergegeben.
Alternativ werden 100 EURO alle 100 Stunden weitergegeben. Das heisst, ich würde Geld solange nicht als gehortet betrachten, solange die Haltedauer die aktuelle Umlaufgeschwindigkeit nicht überschreitet.
Nur so macht natürlich ein reden von Horten oder Nichthorten Sinn :-)

 
Nun kann ich auch mit Bargeld kaufen - nicht wahr? Aber wenn ich es tue, dann geschah mit dem Bargeld nicht anderes, als dass er von einem "Kissen" zu dem anderen "Kissen" umgezogen ist. Es war nur kurz im Kreislauf auber dann ist es verschwunden. ABer dasslebe hat man auch wenn mit Giralgeld getauscht wird. Dann taucht das Giralgeld im Kreislauf aber sofort verschwindet es - und bleibt keie Spur mehr von ihm

Also wie gesagt, meine Überlegung geht von einer "Umlaufgeschwindigkeit" bzw. als praktischere Betrachtung, von einer Umschlagshäufigkeit aus. Liegt die Haltedauer darüber würde ich von Horten sprechen, liegt sie darunter, so wäre es keins.
 
Nach einer Währungsreform hat der Staat eine "gigantische" Menge von Bargeld produziert,
dass jeder hörten kann, wie viel er will - ja, nach seinen Möglichkeiten. Die Wirtschaft wird aber durch Giralgeld bedient

Also es ist auf jeden Fall sinnvoll zu definieren wie man genau, die Umlaufgeschwindigkeit bzw. Umschlagshäufigkeit bestimmt, die ja in manchen Teilmärkten sicher höher ist als in anderen. Bestimmt man eine durchschnittliche? Bestimmt man mehrere? Wurde das schon gemacht? Gibt es dazu zahlen? ....wichtig wäre meiner Meinung nach, dass man sich darüber bei uns mal Gedanken macht, um eine Definition zu haben, nach denen man vorhandene Statistiken durchwühlen kann um mal Zahlen aufzustellen.

 
Trotzdem würde mich weiterhin interessieren, was der praktische Unterschied zwischen den beiden "Sparvarianten" ist.
Also:

>>> "Geld unters Kopfkissen legen" ist Horten.
>>> "Geld verleihen" ist Sparen.
Worin besteht der der praktische (sich real auswirkende) Unterschied, wenn ich erstmal "horte" (unterm Kopfkissen) und dann...
...a) das Geld weiterverleihe an einen Bekannten, oder alternativ
...b) die Geschäftsbank ihm einen buchgeldschöpfenden Kredit gibt.

Hintergedanke:
1. effektiv umlaufende Geldmenge 1000 (der Einfachheit halber in Umlauf geschenkt, also Gesamtschulden 0)
2. ich horte 100 unterm Kopfkissen mit dadurch effektiv umlaufender Geldmenge 900
3a. ich verleihe an Bekannten => effektiv umlaufende Geldmenge 1000, ich habe 100 SparGuthaben, mein Bekannter 100 Schulden
3b. die Bank vergibt Kredit => effektiv umlaufende Geldmenge 1000, ich habe 100 gehortetes Guthaben, mein Bekannter 100 Schulden.

In beiden Varianten, wobei ich die eine definitiv als SPAREN bezeichnen würde, nämlich wenn ich meinem Bekannten leihe,
ist nach dem Vorgang die effektiv umlaufende Geldmenge 1000.
unter a) und b) stehen neben der effektiv umlaufenden Geldmenge von 1000 auch 100 Schulden "im Raum".


Noch ein Gedanke:
A) Wenn ich meinem bekannten verleihe, geht das, weil Kreditnachfrage vorhanden ist. (Vielleicht ist sie vorhanden weil ich hortete)
B) Wenn die Bank einen Kredit vergibt, dann weil jemand nachfragt. (Vielleicht weil ich 100 gespart habe)


Also nochmal, vorallem an jene die einen entscheidenden Unterschied zwischen Sparen und Horten sehen.
Wo ist der qualitative Unterschied? Oder allgemein, wo ist der Unterschied?

Anders gefragt, woher stammt das Wort "horten" und woher stammt das Wort "sparen" ?
Auf der Wikipediaseite findet man unter HORTEN einen expliziten Hinweis darauf, dass "Wirtschaftswissenschaftler" zwischen beidem unterscheiden, horten negativ bewerten und sparen positiv.



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