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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Grillfest Wachstumszwang

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Grillfest Wachstumszwang


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Grillfest Wachstumszwang
  • Date: Mon, 28 May 2012 12:28:27 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: PiratenPartei LV Bayern

Am 27.05.2012 21:30, schrieb Heinz-Ulrich Eisner:
Hier meine Ausgangsüberlegungen zum Thema.

http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Gesellschaftliche_Problemstellungen/Wachstumszwang

Schönen Gruß
Heinz-Ulrich



Am 24.05.2012 22:29, schrieb Christoph Ulrich Mayer:

Die Notwendigkeit für Unternehmen, sich Geld zu leihen, kommt auch aus dem Wachstumsdruck: In einem schnell wachsenden Markt muss sich eine Firma möglichst schnell neueste Maschinen/ Arbeitsmittel wie IT zulegen, um konkurrenzfähig zu bleiben und sich einen relevanten Marktanteil zu erkämpfen. Ein modernes Beispiel: Eine Firma wie Google kann nicht so schnell wachsen, wenn kein Kapital von außen zufließt. Es müssen Server und Webdesigner, Redakteure und Infrastrukturen beschafft werden, damit man schneller wachsen kann als die Konkurrenz. Google konnte sich Kapital über den Börsengang holen, andere Firmen haben die Möglichkeit nicht oder scheuen deren (andere) Konsequenzen.

 

Der Wettbewerber, der zuerst investiert, hat einen Vorteil am Markt. Er kann aber nur der Erste sein, wenn er vorher genug Geld angesammelt hat (selten der Fall) oder Kredit aufnimmt. Der Kredit müsste zurückbezahlt werden. Durch den Konkurrenzdruck jedoch werden die Kredite nicht zurückbezahlt, sondern mit neuem Geld neue Maschinen gekauft. Tendenziell wächst der Schuldenberg und durch den Zinseszinseffekt gerät die Firma immer weiter unter Druck. Die Zinszahlungen vermindern oder verhindern die Kapitalverzinsung. Investoren ziehen sich zurück, der Geldhahn geht zu. Die Firma muss verkauft oder fusioniert werden.

Die Firmen, die keinen Kredit aufnehmen, wachsen zu langsam, haben einen zu kleinen Marktanteil um Effizient zu sein und werden zwischenzeitlich von den großen Unternehmen „geschluckt“. Eine Zwickmühle.

 

Was Karl Marx schon erkannte: Wenn Geld, das im Produktionsprozess vermehrt wurde, wieder investiert wird und wieder vermehrt wird, muss es ja immer mehr Geld geben, das für den Warenkonsum ausgegeben wird, sonst stockt der Prozess. Er nannte das „der rastlose Trieb des Kapitals nach Verwertung“ [Senf, 2001]. Gleichzeitig werden die Löhne zugunsten der Kapitalverzinsung immer weiter gedrückt, wodurch die Menschen immer weniger Geld haben, um genau diese Waren zu kaufen.

So sind „immer wiederkehrende und sich verschärfende Krisen des Kapitalismus“ systemimmanent und zwangsläufig. Marx führte das Thema damals aber leider nicht weiter aus. Er untersuchte das Geldsystem selbst leider kaum.

 

 




    
    +1, sehr guter Ansatz Heinz-Ulrich

freue mich schon dolle auf das Grillfest!


--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz




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