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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Brakteaten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Brakteaten


Chronologisch Thread 
  • From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
  • To: Thomas Waggershauser <waggershauser AT airware.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Brakteaten
  • Date: Fri, 4 May 2012 19:11:08 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



D) Da sie nun keine Rücklagen mehr bilden können, müssen sie von morgens bis Abends schuften um ihr Dasein zu fristen
Es ist genau andersrum: Es lohnt sich nicht, von morgens bis abends zu schuften, WEIL man keine Rücklagen bilden kann.

E) Ich erfreue mich an den neuen Kathedralen, an den Schlössern, den Straßen und daran, dass ich mein Gold behalten und für wichtigeres als das Volk verwenden kann
Dazu kommt, das in der langen Friedensperiode, das alles auch niemand kaputt gemacht hat und mich keiner als Herrscher loswerden wollte...
 
Das klingt alles sehr schlüssig: Die Handelsstädte waren des ewigen Müssiggangs so überdrüssig, dass sie große Mühe betrieben, den Münzherren das Recht abzukaufen, selbst wieder "richtiges" werthaltiges Geld prägen zu dürfen, damit sie endlich wieder ihre kärglich Dasein im Schweiße ihres Angesicht erarbeiten durften. Wer's (gern) glaubt...
 
Zu dem ökonomischen Abschwung im Spätmittelalter dürften vielleicht folgende Gründe ein bisschen beigetragen haben:
 
1) Verschlechterung des Klimas, Verschlechterung der Versorgungslage -> Reduzierung der Bevölkerung
2) Mehrfacher Ausbruch der Pest -> Reduzierung der Bevölkerung
3) Kreuzzüge -> Reduzierung der Bevölkerung
4) Hundertjähriger Krieg -> Reduzierung der Bevölkerung
 
"Im 14. Jahrhundert breitete sich eine Reihe von Hungersnöten und Seuchen wie die grosse Hungersnot (1315–1317) und der Schwarze Tod (1347–1353) aus und reduzierten die Bevölkerung auf etwa die Hälfte. Mit der Entvölkerung kamen soziale Erhebungen und Bürgerkriege. Der Hundertjährige Krieg zwischen Frankreich und England brach aus. Die Einigkeit der katholischen Kirche wurde durch das Grosse Schisma erschüttert. Der 200 Jahre dauernde Konflikt mit den Arabern (Kreuzzüge) hatten die Kriegsführung und auch die Gesellschaft verändert."
 
Das lag wohl alles am "ewigen Pfennig", was? Schön, wenn die Welt so monokausal ist. Mehr zum Mittelalter hier:http://www.deutschland-im-mittelalter.de/index.php
 
Wer mal Lust hat, den etwas eurozentrischen Blickwinkel zu verlassen, dem empfehle ich Jared Diamond, Arm und reich:http://de.wikipedia.org/wiki/Arm_und_Reich
 
Er analysiert Aufstieg und Niedergang von Kulturen weltweit über einen historisch sehr langen Zeithorizont (ab der Jungsteinzeit bis heute) - ein ungewöhnlicher, aber unglaublich erhellender Ansat



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