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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ... erschöpfend ...

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ... erschöpfend ...


Chronologisch Thread 
  • From: piraten AT manen.de
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ... erschöpfend ...
  • Date: Sun, 22 Apr 2012 13:13:44 +0200 (CEST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Zitat:
"Der Begriff von „Eigenkapital“ wird sehr oft zu wenig „differenziert“
betrachtet bzw. ohne Unterschiede bzgl. dessen wirtschaftlicher „Bedienung“
zu machen „verglichen“. Hierbei müssten Begriffe wie „Haftungseinlagen,
Rückstellungen, Rücklagen, Risikorückstellung usw.“ viel häufiger in die
Gesamtbetrachtungen eingebracht werden."

Muß man wirklich?
In Aktiengesellschaften werden die Unterschiede gemacht, um die
Begehrlichkeiten der Aktionäre im Zaum zu halten.

LG
Peter




----- Original Nachricht ----
Von: Enter-Mario <pirat AT ubema.de>
An: alex AT twister11.de,
AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Datum: 22.04.2012 12:38
Betreff: Re: [AG-GOuFP]
Geldschöpfung ... erschöpfend ...

> Der einfache BWL-Lehrsatz hierzu lautet: „Je geringer das
> eingesetzte Eigenkapital, desto höher die Eigenkapital-Rendite“.
>
> Dies impliziert auch den Leverage-Effekt (Hebel) und damit die Gefahr des
> (schnelleren) Verlustes des gesamten Eigenkapitals.
>
> Bilanztechnisch ist noch wichtig zu wissen, dass auch „Eigenkapital“
> durchaus „Fremdkapital“ aus der (Erst)-Emission von Aktien
>
> zum Grundkapital oder Einlagen aus dem Stammkapital ist.
>
>
>
> Zu vergessen ist hinsichtlich der Aufstellung von Daniel jedoch NICHT, dass
> das Betriebsergebnis GERINGER ausfallen wird, wenn
>
> das „Eigenkapital“ (im Sinne Aktie, Vorzüge oder auch Stammkapital bzw.
> Gesellschafterdarlehen) vorab mit „Rendite“ zu bedienen war.
>
> Der Begriff von „Eigenkapital“ wird sehr oft zu wenig „differenziert“
> betrachtet bzw. ohne Unterschiede bzgl. dessen wirtschaftlicher
>
> „Bedienung“ zu machen „verglichen“. Hierbei müssten Begriffe wie
> „Haftungseinlagen, Rückstellungen, Rücklagen, Risikorückstellung usw.“
>
> viel häufiger in die Gesamtbetrachtungen eingebracht werden.
>
>
>
> Grüße
>
>
>
> Enter-Mario
>
>
>
>
>
>
>
> Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
> Auftrag von alex AT twister11.de
> Gesendet: Sonntag, 22. April 2012 00:13
> An: Daniel
> Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ... erschöpfend ...
>
>
>
> Mit Geldschöpfung hat das aber nix zu tun....
>
> Ansonsten: lol :-) Schaf!
>
> Das lernst du an jeder Hochschule bereits im Studium. Vielleicht lehren das
> manche sogar schon auf der Schule.
> Das findest du in jedem BWL-Buch.
>
> Eine Frage:
> - Aus wessen Perspektive ist das gedacht und was folgt daraus in der
> Praxis?
>
> Wenn ich Banker wäre, würde ich genau das in die Lehrbücher schreiben
> lassen
> :-)
>
>
>
>
> 2012/4/21 Daniel <ppdaniel71 AT googlemail.com>
>
> Hi,
> Prinzipiell ist überall wo Fremdkapital eingesetzt wird ein Hebel drin
> (wird
> auch als Leverage-Effekt bezeichnet).
> Ein Beispiel: du hast ein Unternehmen A , das zu 100% mit Eigenkapital
> finanziert ist. Dann hast du ein Unternehmen B das 20% Eigenkapital und 80%
> Fremdkapital (also Kredite) hat. Angenommene Zinskosten sind 5%.
> Kapitalbedaarf und damit Bilanzsumme soll bei beiden 100 betragen (somit
> sind die Zinskosten für Unternehmen B bei 4).
>
> Szenario 1: Der Gewinn vor Zinskosten beider Unternehmen beträgt 5
> Szenario 2: Der Gewinn vor Zinskosten beträgt 10
> Szenario 3: der Gewinn vor Zinskosten beträgt 0
> Szenario 4: Der Gewinn vor Zinskosten beträgt -5
> Szenario 5: Der Gewinn vor Zinskosten beträgt -20
>
> Gewinn für die Eigenkapitalgeber + EK-Rendite
>
> Unternehmen A Unternehmen B
> Szenario 1 5 5% 1 5%
> Szenario 2 10 10% 6 30%
> Szenario 3 0 0% -4 -20%
> Szenario 4 -5 -5% -9 -45%
> Szenario 5 -20 -20% -24 -120%
>
> Wie man sieht führt der Hebel/Leverage dazu, dass die EK-Rendite viel
> stärker schwankt. Das Problem kommt dann, wenn der Verlust so gross ist
> (hier wäre das Szenario 5), dass es das ganze Eigenkapital auffrisst und
> das
> Unternehmen in die Pleite treibt.
> Fremdkapital hat aber (ausser, dass es im Idealfall die Rendite der
> EK-Geber
> erhöht) schon auch weitere positive Funktionen:
> - man muss keine Kontrolle abgeben, wie beim Eigenkapital (so gibt z.B. ein
> Staat de facto nur Fremdkapital raus, aber auch viele Firmen wollen keine
> Kontrolle abgeben oder auch Privatpersonen, die z.B. ein Haus kaufen,
> nehmen
> "nur" Fremdkapital auf). Bei vielen Projekten gäbe es gar nicht genug
> Eigenkapital und man ist auf Fremdkapital angewiesen. Fremdkapital hat
> tiefere Kosten als Eigenkapital.
> As a sidenote: Dies ist übrigens auch das Problem der Banken: Sie haben zu
> wenig Eigenkapital (ihr Hebel war/ist zu gross). Deshalb konnten einige die
> Verluste auf ihren Aktiva durch die
> Finanzkrise/Immobilienkrise/Eurozonenkrise nicht selbst verkraften und
> gingen Pleite oder wurden vom Staat gerettet, um eine Pleite zu verhindern.
>
> Ein Hebel bei einem Finanzprodukt hat immer die gleichen Effekte wie
> Fremdkapital und von solchen Produkten gibt es sehr viele (die meisten
> Derivate sind gehebelt): Futures, Optionen, Swaps sind die häufigsten.
> Aber:
> sie sind deshalb nicht per se schlecht (zumindest nicht alle). Es kommt
> darauf an ob es Besicherungsmechanismen gibt, wer sie benutzt, wofür und in
> welchem Ausmass. Als Beispiel: Eine Bank gibt immer Kredite und muss sich
> das Geld auch selber beschaffen. Sie hat dadurch sehr große
> Zinsänderungsrisiken. Die muss sie managen können. Dabei helfen ihr eben
> Futures/Optionen/Swaps zur Absicherung (sie kann ja nicht einfach alle
> Kredite, die sie ausgegeben hat kündigen).
> Gruß
> Daniel
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: christoph.puppe AT gmail.com [mailto:christoph.puppe AT gmail.com] Im
> Auftrag
> von Christoph "Pluto" Puppe
> Gesendet: Samstag, 21. April 2012 20:42
> An: Daniel
> Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP]Geldschöpfung ... erschöpfend ...
>
> Salve Daniel,
>
> kurz als Tofu: ja, das Suchte ich. Fehlender Baustein. Danke :)
>
> Dan verstehe ich jetzt auch das Ding mit der Basel3 Limitierung der Bilanz
> auf das 33fache des Eigenkapitals. Ein harter (naja härterer) Deckel auf
> alle Hebel der Bank.
>
> Noch eine Frage ... Geldschöpfung über Kredit ist ein Hebel ...
> Hebelzertifikate noch einer. Gibts da noch mehr?
>
> Ach, eine Geldmengendiskussion in einem Thread mit passendem Betreff.
> Pure Bliss :)
>
> Mal ne Frage, warum ist niemand auf die Basel3 Fragen eingegangen? Nor mal
> so nebenbei. Kurz ein Grund würde mich freuen, hab wegen Kids zuhause nur
> die ML als Interface und daher wenig Feedback.
>
> Am 21. April 2012 19:44 schrieb Daniel <ppdaniel71 AT googlemail.com>:
> > Geht deine Frage in die Richtung:
> > Geschäftsbanken können Giralgeld schöpfen solange sie ausreichend
> > Zentralbankenliquidität haben (die EZB fordert aktuell 1%
> Reservehaltung).
> > Das trifft bei den allermeisten Banken die allergrößte Zeit zu und sie
> > können deshalb weitere Kredite geben und dabei Giralgeld schöpfen.
> > Natürlich müssen sie auch diese Kredite bzw. dieses Giralgeld
> > refinanzieren. Dies geschieht über Deposits, Kredite von anderen
> > Banken, Ausgabe von Anleihen etc. Dafür zahlen sie dann selbst Zinsen.
> > Jedoch bekommen sie auf dem ausgeliehenen Geld höhere Zinsen, als auf
> > dem was sie sich selbst leihen (die Marge).
> >
> > Eigenkapital: Das Eigenkapital hat verschiedene Funktionen. Einerseits
> > ist es ebenfalls ein Finanzierungsmittel für die Bank selbst.
> > Zusätzlich tragen die Eigenkapitalgeber ein hohes Risiko (Wenn die
> > Bank Verluste tätigt nehmen das die Eigenkapitalgeber), dafür bekommen
> > sie bei gutem Geschäftsgang aber auch höhere Dividenden. Also ist es
> > Risikokapital. Das Problem beim Eigenkapital ist, dass es für die Bank
> > teuer ist und sie mit den Eigenkapitalgebern ihre Geschäftsstrategie
> > auch abstimmen muss (sprich die EK-Geber sind eben die Eigentümer).
> > Wenn die Bank kein EK hätte, dann wäre sie insolvent, weil dann niemand
> einen Verlust nehmen kann.
> > Die Aufsichtsbehörden verlangen, dass ein gewisser Teil der Bilanz in
> > Form von Eigenkapital vorhanden ist. Allerdings wird dabei das Risiko
> > der Vermögenswerte der Bank einbezogen. So muss die Bank für
> > unbesicherte Kredite mehr EK vorhalten als z.B. für besicherte
> > Hypotheken. Die staatlichen Aufsichtsbehörden hatten auch festgelegt,
> > dass die Eurozonen-Banken für Staatsanleihen von Eurozonen-ländern
> > kein EK vorhalten müssen (bzw. sehr sehr wenig). Die Folge ist, dass
> > viele Banken Staatsanleihen gekauft haben und sie bei der EZB günstig
> > refinanzieren konnten. Dies wiederum war ein Faktor wieso die
> > Eurozonen-Staaten ihre Verschuldung hochfahren konnten.
> > Aktuell versucht man die EK Richtilinien zu verschärfen. Weil es aber
> > den Banken nicht gut geht, ist es aber schwer für die Banken zu
> > attraktiven Konditionen Eigenkapitalgeber zu finden....
> >
> > Geht das in die richtige Richtung?
> > Gruss
> > Daniel
> >
> >
> > -----Ursprüngliche Nachricht-----
> > Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
> > [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.d
> > e] Im Auftrag von Christoph "Pluto" Puppe
> > Gesendet: Samstag, 21. April 2012 16:19
> > An: Christoph Pluto Puppe
> > Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> > Betreff: Re: [AG-GOuFP]Geldschöpfung ... erschöpfend ...
> >
> > Huhu ... Nochmal die Bitte ... Eigenkapital und Geldschöpfung. Mag
> > jemand den Zusammenhang aufklären? Danke :)
> >
> > Am 20. April 2012 23:19 schrieb Christoph "Pluto" Puppe
> <piraten AT stderr.de>:
> >> Ah, eins ist noch ...
> >>
> >> Nu hab ich gelesen. Dabei gesehen da fehlt was:
> >> http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGe
> >> g enwaertigesGeldsystem#Eigenkapitalanforderungen
> >>
> >> Das ist schon ein Kritischer Aspekt des Themas, zumindest redet
> >> Basel2/3 und daraus abgeleitet MARisk andauernd von.
> >>
> >> Lustigerweise steht bei
> >>
> >> http://de.wikipedia.org/wiki/Geldsch%C3%B6pfung nichts von
> >> Eigenkapital :( In den Folien von Jeschke auch nichts ...
> >>
> >> Also wie ist das zu verstehen?
> >>
> >> Das hier lesen hat mich jetzt auch nur halb schlau gemacht:
> >>
> >> http://de.wikipedia.org/wiki/Basel_III und
> >> http://de.wikipedia.org/wiki/Basel_II
> >>
> >> Da steht bei B3: "Begrenzung der Bilanzsumme auf das 33,3-fache des
> >> gesamten Kernkapitals" und noch ne Menge mehr ...
> >>
> >> also .. hab ich das richtig verstanden: aktuell sind die
> >> Eigenkapitalanforderungen sehr gering, daher die immensen Hebel bei
> >> der Geldschöpfung. Hat Jschke recht mit seinen 99,7%?
> >>
> >> Mag sich jemand die Zeit nehmen und mir seine Sicht auf die Dinge
> >> erklären? Oder den Wiki-Eintrag vervollständigen?
> >>
> >> Danke :)
> >>
> >> Am 20. April 2012 13:32 schrieb Christoph "Pluto" Puppe
> > <piraten AT stderr.de>:
> >>> Salve,
> >>>
> >>> ah, grad über den Weg gelaufen, wollte eigentlich nach Zahlen suchen
> >>> wie hoch der Anteil von Guthaben an der Mindestreserve bei der
> >>> Geldschöpfung ist.
> >>>
> >>> http://michael-jeschke.de/VWL/Geldschoepfung_einfach.ppt
> >>>
> >>> Darin sagt er "99,7% der 2010 in Deutschland umlaufenden Geldmenge
> >>> ist kreditfinanziert". Ok, das ist fast = "das Geld der Sparer wird
> >>> nicht verliehen".
> >>>
> >>> Zu Zinsen hat er auch was:
> >>>
> >>> http://michael-jeschke.de/VWL/
> >>>
> >>> So ... für mich wars dass jetzt zu dem Thema. Anderes ist auch
> >>> wichtig ;)
> >>>
> >>> Eigentlich bin ich ja hier um in meiner Kernkompetenz zu agieren:
> >>> eGeld und Anonymität. Der Exkurs in Geld-Theorie war aber sehr
> >>> spannend :)
> >>
> >>
> >>
> >> --
> >> Gruss
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