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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] erweiterter Grundsatzantrag zum Beschluss folgender systemischer Verbesserungen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] erweiterter Grundsatzantrag zum Beschluss folgender systemischer Verbesserungen


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] erweiterter Grundsatzantrag zum Beschluss folgender systemischer Verbesserungen
  • Date: Mon, 09 Apr 2012 19:23:44 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: PiratenPartei LV Bayern


hab meine Idee, die ich mir gestern Nacht so ers(p)onnen habe, zum besseren Verständnis weiter ausgeführt:

3. Einberufung einer Enquete-Kommission des Bundestages / oder EU-Kommission zum Thema:
Es sollen die Auswirkungen einer gesetzlichen Regelung bezüglich der Mission der Banken geprüft werden, die die Generierung von Kapital-Erträgen aus den zahlreichen Möglichkeiten der Banken-Produkte zur Vermögensanlage in eine gesetzliche Zweitwährung vorschreibt.
Diese Zweitwährung unterliegt jedoch keinem gesetzlich bindenden Annahme-Zwang.
Die Tagungen der Enquete-Kommission sollen öffentlich übertragen werden.


Begründung: (3.)
Eine gesetzliche Zweitwährung ist die einzige Möglichkeit, Transparenz über erzielte Kapital-Renten herzustellen. Indem die Erträge aus dem Geldmarkt fortan als solche bei Abrechnung erfasst und in eine gesondert gehandelte Zweitwährung überführt werden (staatlich geförderte Versicherungen & etwa Bauspar-Verträge ausgenommen).
Die Geld-Arbitrage / monetäre Mehrwert des Arbitrage-Unternehmers (Schumpeter) wird somit streng von den rein arbeits-wirtschaftlichen Erträgen getrennt werden. 
Auf Grundlage dieses Prozesses und der Ausgabe / In-Umlaufbringung der Zweitwährung ans Publikum durch die Banken, sollen die Finanz-Ministerien, auch der sich an eine Währungs-Union angeschlossenen National-Staaten, in erster Linie jedoch das Publikum (s.u.), zukünftig über die Möglichkeit der gezielten, individualisierten Regulierung dieser ausschließlich durch monetären Input gerierten Zweit-Währung erhalten.
Durch diesen Zuwachs autonomer Macht des Gesetzgebers zur Regulierung des Kapital-Verkehrs ergibt sich ein ganz neues Potential rechts-staatlicher Kontroll- und Restriktions-Maßnahmen des Finanz-Sektors. 

Sofern ein hartes, staatliches Eingreifen überhaupt noch nötig sein wird.
Das Publikum erhält parallel die Chance, je nach Befolgung eines ethischen Werte-Kodex' und bei entsprechendem Bewusstsein bzg. dem inhärenten Unterschied des Charakters der Zahlungsmittel, die zukünftig verstärkt arbeitswert-gedeckte Primär-Währung ggü. der rein geld-gemehrten Zweitwährung zu bevorzugen. 
Dies sollte sich aufgrund des generell transparenten Charakters und klar definierten, jedem Wirtschafts-Akteur zugänglichen Bedingungen für das Angebot der Zweitwährung, hinsichtlich des moralischen Appells an die eigene Gewissenhaftigkeit bei Annahme dieser Zweitwährung besser bewähren, als ein generelles Zinsverbot (welches, wie im islamisch geprägten Räumen etwa zu sehen, gerne unterlaufen wird) zu verhängen.

zu -> 3. stellt den Versuch dar, entgegengesetzt zu vielen de-zentralen Währungs-Systemen mit regionalem, nachhaltigen Bezug, den in jeder nationalen Finanzwirtschaft anfallenden, destruktiven Popanz in einer Zweit-Währung zu bannen. Und diese nur durch den freien Willen - die Akzeptanz des Publikums, also den Produzenten, Handel & Konsumenten umlaufen zu lassen. 

'Über Geld spricht man nicht.' Dieses Tabu könnte aufgebrochen werden. Jeder sollte sein Handeln selbst verantworten können und das auch durch die seines sozialen Umfelds. Eine Umsetzung dieses Konzepts könnte folgendes bewirken:
- höhere Nachfrage nach der Primär-Währung mit Annahme-Zwang - der 'Währung der Arbeiterklasse bzw. Währung des ehrbaren  Kaufmanns'
- schnellerer Umlauf der humaneren Primär-Währung
- langsamerer Umlauf der destruktiven Zweit-Währung
- ..

-> wenn der Zweit-Währung erst ein klar negatives Image anhaftet, wird dieses Image auf den das Geld intensiv nutzende Markt-Akteur auf Dauer überspringen.
Ursache / Begründung: in einem 'gesunden' sozialen Umfeld lebende Otto-Normalbürger werden aufgrund sozialer Zwänge nach und nach davon ablassen ihre Kapital-Erträge (sobald diese beim Geld-Transaktionen klar erkenntlich sind & verrufen / anrüchig gesehen werden) jedem 'unter die Nase zu reiben' und die gemein-schädigende Zweit-Währung bei vielen Handelspartnern schlecht loswerden. In  Folge werden sie hoffentlich aus eigenem Interesse  heraus, durch die gemachten Erfahrungen weniger danach streben, ihr Kapital für sich arbeiten zu lassen - und weniger verbissen nach 'cleveren' (& sehr un-ethischen) Vermögens-Anlagen fragen.

Dies sollte zumindeßt einen Umschwung bei besonders dreisten Investments wie Spekulationen auf Lebensmittel etc. bewirken. - nach und nach vllt. auch die Spar-Quote senken. (denn Zinsen werden auch nur noch in der Zweit-Währung ausgezahlt)
Es dürfte also alles in allem helfen, das Bewusstsein der Markt-Akteure zum Geld zu erhellen, durch die sowieso (vorrangig noch im ökologischen Bereich) immer spürbar werdende Konsumenten-Macht auch aus sozio-ökonomischer Sicht sorgsamer mit Geld umzugehen & die Welt ein Stückchen beserer zu machen.

- Schwarzhandel / Währungstausch (bar) ist zu unterbinden..

hoffe, der (utopisch anmutende) Sinn meines Konzept-Vorschlags wird nun klarer.

lG
--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz




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