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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Sebastian Nerz zum Thema PM ESM

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Sebastian Nerz zum Thema PM ESM


Chronologisch Thread 
  • From: Bernhard Mosolf <Bemo AT mailwurm.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Sebastian Nerz zum Thema PM ESM
  • Date: Wed, 14 Mar 2012 04:37:17 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ahoi Monika,

ich nehme mal Deine Mail, weil man hier beispielhaft vielleicht etwas klären, oder erklären kann. Nun bin ich nicht der Erklärbär, sondern gebe *meine* Meinung wieder.
Und hier wird es m.E schon wichtig, ich schreibe nicht umsonst *meine*.

Am 13.03.2012 12:28, schrieb MonikaHerz AT t-online.de:
„Die Basisdemokratie ist eine begrifflich nur als „diffuser
Sammelbegriff“ definierte Form der direkten Demokratie. Sie kommt als
solche in ihrer Konzeption im Gegensatz zur repräsentativen Demokratie
ohne Repräsentanten aus, da alle relevanten Entscheidungen von den
Betroffenen selbst durch „unmittelbare Beteiligung“ abgestimmt werden.
(wikipedia)

Wer entscheidet da? Ich denke Mehrheiten.

Demnach müßte also unsere Presse-Erklärung, die durch „unmittelbare
Beteiligung abgestimmt wurde“ (und zwar meines Wissens von mehreren AGs,
nämlich Wirtschaft, Europa und Finanzpolitik) gerade deswegen ohne
Zustimmung eines Repräsentanten veröffentlicht werden.

Ist der politische Willensbildungsprozess bei den Piraten auf diese AGs beschränkt? Ich denke nein. Du würdest den "Rest", die Basis, ausschließen.

Denn die Abhängigkeit von der Zustimmung eines Repräsentanten ist ja
gerade das exakte Gegenteil von Basisdemokratie!

Ja! Aber dies hat der Sebastian Nerz nicht gesagt, er sagt, dass er sich an Beschlüsse hält.

Völlig paradox wird das Ganze, wenn der Repräsentant die Zustimmung
verweigert mit dem Hinweis auf die fehlende basisdemokratische
Grundlage.

Auch hier noch einmal genau hinschauen.

Ist Sebastian der "Repräsentant? Ich denke, er ist Erster unter Gleichen. Und er hat sich an Beschlüsse zu halten. Und er hat aufzupassen, dass er die Meinung der Partei wiedergibt, und wenn er eine persönliche Meinung dazu hat, muss er diese scharf abgrenzen.

Die Geschichte:
Der Bundestag will ein Gesetz verabschieden, das (voraussichtlich) dem
Grundgesetz widerspricht und uns alle sehr teuer zu stehen kommt. Keiner
merkt was.
Nur ein paar fleißige und wache Piraten, die haben es gecheckt, sind
sich AG-übergreifend einig, und formulieren eine Presse-Erklärung, um
die Bevölkerung zu informieren. Sie reichen die Presseerklärung an die
zuständige PR-Abteilung und den Vorstand. Diese weisen die
Presse-Erklärung zurück mit der Begründung: „Unsere Mitglieder haben es
auch nicht gemerkt, dass hier das Grundgesetz gebrochen wird und dass
uns das teuer zu stehen kommt. Deshalb wird das nicht veröffentlicht.
Punkt.!“

Monika, "Nur ein paar fleißige und wache Piraten"? Ich wohnte einstmals in einem Land, in dem eine Partei einen solchen Alleinvertretungsanspruch hatte. Ich denke, dass die Bürgerbewegungen den Parteien Dampf machen, und da sind dann die Piraten dann auch gleich gut mit bei.

Und ich habe jetzt nicht den Text der PR, aber die hat es auch bestimmt nicht *so* gesagt. Wer kann, zeigt mir bitte den Text der PR.

Ich find das nicht wirklich witzig! Sehe aber an diesem Beispiel, dass
wir alle ganz von vorne und miteinander den Unterschied zwischen
Basisdemokratie und Repräsentativer Demokratie lernen müssen. Es gibt
sie nämlich in keiner anderen Partei! Und auch sonst kaum. Allenfalls
kann uns attac als Beispiel dienen. Dort benötigen AGs keine Zustimmung
von Repräsentanten, um ihre Arbeitsergebnisse zu veröffentlichen.

Nein! Attac kann nicht als Beispiel herhalten. Die Piraten wollen als Partei den Weg des Parlamentarismus gehen, deshalb sind die Piraten eine Partei im Sinne des Parteiengesetzes.

<wikipedia>
Parlamentarismus ist ein Prinzip politischer Ordnung, das besagt, dass die Vertreter des Volkes, genannt Parlamentarier, über die Gesetzgebung bestimmen (Legislative). Das politische Machtzentrum eines parlamentarischen Staates liegt somit faktisch in der Volksvertretung, dem Parlament, ungeachtet dessen, welche Staatsform der betreffende Staat de jure besitzt.
</wikipedia>

Attac, campact, aveez, occupy und und und ... gehen eben genau nicht den Weg des Parlamentarismus, sind Bürgerbewegt! Und können viel eher, schneller reagieren, als es denn ein Parteiapparat, zumal meist von Ehrenamtlichen, kann.

Die Bürgerbewegten nehmen von Außen Einfluss auf das Parlament, auf Parteien.
Es sind doch Koalitionen verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen und Kräfte. Und Du findest Gewerkschafter, Mitglieder unterschiedlichster Parteien, Hausfrauen, Berufspolitiker,...

Niemand hindert einen Piraten da mit zu machen bei den Bürgerbewegten, zu demonstrieren etc. Und er kann auch zum Ausdruck bringen "ich bin Pirat", indem er von mir aus eine Piratenfahne schwenkt oder sich in anderer Form dazu bekennt. Aber es ist seine Erklärung, nicht die Aussage einer ganzen Partei!

Meiner Meinung nach hat die Information der Bevölkerung zu einem Gesetz
dieses Ausmaßes vorrangige Priorität. Ein gewisses Vertrauen sowohl der
Mitglieder als auch des Vorstands in die Kompetenz der AGs ist zudem
Voraussetzung für eine effektive Arbeitsweise.

Tja, ich meine erklärt zu haben.

Ggf. sollte auf dem Parteitag ein entsprechender Beschluss gefasst
werden, um die Öffentlichkeitsarbeit der Partei nicht weiter zu
blockieren. Zudem brauchen wir einfache Tools, um unsere Mitglieder auch
außerhalb von Parteifragen um Zustimmung oder Ablehnung zu bitten.

Und jetzt bekommst Du Dich wieder ein Monika! Richtig! In der Basisdemokratie beschließen Mehrheiten, wie, wo und was.

Und anfangen müssen wir dann wohl hier, in der AG. Und wenn wir es hier nicht hin bekommen, müssen wir uns ein anderes Forum suchen, müssen wir um Mehrheiten buhlen. Basisdemokratie ist etwas sehr, sehr Schweres! Ich weiß wovon ich spreche, ich bin Erster unter Gleichen, ich bin Vorsitzender eines Betriebsrats und habe dort die Beschlüsse des Gremiums zu vertreten. Und glaubt mir, die Beschlüsse fallen oft nicht einstimmig, es steht da oft Spitz auf Knauf, und den einen oder anderen Beschluss, den ich vertreten muss, hätte *ich* so nicht gefällt, bin in der Abstimmung unterlegen. Dessen ungeachtet muss ich ihn vertreten, weil die Mehrheit es so bestimmt hat und ich die Entscheidungen der Mehrheit achte. Einmal gefasste Beschlüsse werden vertreten, Punkt! Merkst man, das ein solcher Beschluss falsch war, dann fasst man einen neuen Beschluss. Fasst *man*`ist wieder die Basis und nicht der Vorsitzende, wie mancher Geschäftsführer es einem gerne einreden möchte! Und dann geht es wieder um Mehrheiten.

Und bitte, nochmals lesen, was der Sebastian dazu sagt! Er zeigt doch auf, welche Möglichkeiten der Änderung es gibt. Wir Piraten werden sehr aufpassen müssen, dass wir unsere "Ersten unter Gleichen" nicht verbrennen. Schaut mal bitte aufmerksam hin, die Belastungen sind da schon enorm. Gut kann man sagen, haben sich die Ersten ja so ausgesucht. Ich denke aber, das die wenigsten wussten, auf was sie sich da einlassen.

Aber es wechselt schon verdächtig häufig der Vorsitz hier und da.

Waren jetzt mehr als 2 cent.

Bis denne...
Bernhard




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