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Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen
Chronologisch Thread
- From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
- To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen
- Date: Mon, 12 Mar 2012 12:31:01 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Axel,
On Mon, Mar 12, 2012 at 11:24 AM, Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de> wrote:
> nha schrieb:
>> Das alles ist also wirklich nur relevant, wenn man das Euro-System
>> wieder auflösen will, und liefert zumindest für Deutschland ein hartes
>> Argument dafür, dass man das tunlichst vermeiden sollte.
>
> Für den Fall verschiedener Währungen bedarf es einer neutralen
> übergeordenten Einheit wie z.B. Keynes es mit dem Bancor oder Gesell mit dem
> IVAR vorgeschlagen hat.
Warum meinst du, dass es der übergeordneten Einheit *bedarf*? Warum
kann man die Währungen nicht einfach frei gegeneinander handeln
lassen?
Letzteres halte ich für die sinnvollere Variante, weil damit jedes
Volk bzw. jeder Währungsraum für seine innere Politik am meisten
Freiheit behält.
Schöne Grüße,
Nicolai
>
> ---------------------
> Zum Target-System
>
> Ich sehe in dem Target2-System eine sehr brauchbare Dokumentation von den
> Salden und ein geniales Instrument um Nachfrageverzichtler und
> Exportdefizite feststellen zu können. Das System ist sowohl auf
> internationaler Ebene (verschiedene Währungen) als auch innerhalb eines
> Währungsraums einsetzbar.
>
> Es ist geeignet, Zentralbanken abzulösen, zeigt sehr präzise an, wer
> gegenüber wem mehr kauft und wer mehr verkauft. Mit dem Target2 steht ein
> Verfahren zur Verfügung, die Interbanken“ausleihungen“ endgültig zu
> eliminieren.
> = eine Bank erhält bei einem Zufluss eine Forderung bzw. bei einem Abfluss
> eine Verbindlichkeit (oder die Verringerung von Forderungen).
>
> Fließen von einer Bank /Währungsraum / Wirtschaftsbereich mehr Geld ab als
> reinkommt, steht das Geld diesem Bereich nicht mehr zur Verfügung. Dem
> anderen Bereich steht es zur Verfügung. Das Gesamtsystem kann nur dauerhaft
> funktionieren, wenn die Anhäufung bei den Einen auch wieder abgebaut werden
> oder aus Exportüberschuss wird ein Exportdefizit. Erfolgt keine Wendung von
> Überschuss zum Defizit, muss ein „Strukturausgleich“ angesetzt werden, wie
> dieser z.B. zwischen den Bundesländern in D stattfindet.
>
> Mit dem Target2-System wird einiges sichtbar. Aufsichtsbehörden wie z.B. die
> Bafin erhält damit ein Instrument, das den „Stress“-Zustand einer Bank offen
> darlegt.
>
> Das Target2-System lässt für einen „Verrechner“ (Bank, Zentralbank,
> Währungsraum) nur zwei Zustände zu, entweder eine Forderung oder eine
> Verbindlichkeit, aber nie beides gleichzeitig. Heute dagegen ist beides
> gleichzeitig vorhanden, die Folge ist eine unnötige Bilanzverlängerung, die
> allein in D zur Zeit eine Volumen von über 2 Billionen aufweist. Mit einem
> Targetsystem wird diese Interbankenbilanzaufblähung fast eingedampft.
> Das Targetsystem gibt an, wer wieviel mehr Zufluss hat bzw. Wie hoch die
> Summe der Abflüsse ist. Ich behaupte: Wer unvoreingenommen sich das System
> betrachtet, dabei die heutigen Verfahren und Abläufe ausblenden kann, der
> kann sich sehr schnell damit anfreunden, da es mehr Vorteile als Nachteile
> bietet. Zur Zeit sehe ich noch keine Nachteile, dafür eine großen Zugewinn
> in der Transparenz.
>
> Was immer auch Z.B. ein gewisser Sinn mit seinen Reden und Aussagen
> beabsichtigt, weiß ich nicht. Ich kann nur vermuten, dass der Mann entweder
> nicht verstanden hat, was im Target abgebildet wird oder er weiß das und
> meint, dass diese Transparenz nicht gut ist.
>
> Das Targetsystem ist ein Anzeigeinstrument für die Wirtschaftspolitik, wo
> etwas zu tun ist. Solange jedoch Volkswirtschaften als „Betriebe“ angesehen
> werden, bleibt das nur eine Wunschvorstellung.
>
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aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
- [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, HagenPirat, 09.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, Nicolai Haehnle, 09.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, Axel Grimm, 12.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, Nicolai Haehnle, 12.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, Axel Grimm, 12.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, Nicolai Haehnle, 13.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, Axel Grimm, 12.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, Nicolai Haehnle, 12.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, Axel Grimm, 12.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen, Nicolai Haehnle, 09.03.2012
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