Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Target2-System der EZB - dazu sind Artikel auf SPON & sueddeutsche erschienen


Chronologisch Thread 


nha schrieb:
Das alles ist also wirklich nur relevant, wenn man das Euro-System
wieder auflösen will, und liefert zumindest für Deutschland ein hartes
Argument dafür, dass man das tunlichst vermeiden sollte.

Für den Fall verschiedener Währungen bedarf es einer neutralen übergeordenten Einheit wie z.B. Keynes es mit dem Bancor oder Gesell mit dem IVAR vorgeschlagen hat.

---------------------
Zum Target-System

Ich sehe in dem Target2-System eine sehr brauchbare Dokumentation von den Salden und ein geniales Instrument um Nachfrageverzichtler und Exportdefizite feststellen zu können. Das System ist sowohl auf internationaler Ebene (verschiedene Währungen) als auch innerhalb eines Währungsraums einsetzbar.

Es ist geeignet, Zentralbanken abzulösen, zeigt sehr präzise an, wer gegenüber wem mehr kauft und wer mehr verkauft. Mit dem Target2 steht ein Verfahren zur Verfügung, die Interbanken“ausleihungen“ endgültig zu eliminieren.
= eine Bank erhält bei einem Zufluss eine Forderung bzw. bei einem Abfluss eine Verbindlichkeit (oder die Verringerung von Forderungen).

Fließen von einer Bank /Währungsraum / Wirtschaftsbereich mehr Geld ab als reinkommt, steht das Geld diesem Bereich nicht mehr zur Verfügung. Dem anderen Bereich steht es zur Verfügung. Das Gesamtsystem kann nur dauerhaft funktionieren, wenn die Anhäufung bei den Einen auch wieder abgebaut werden oder aus Exportüberschuss wird ein Exportdefizit. Erfolgt keine Wendung von Überschuss zum Defizit, muss ein „Strukturausgleich“ angesetzt werden, wie dieser z.B. zwischen den Bundesländern in D stattfindet.

Mit dem Target2-System wird einiges sichtbar. Aufsichtsbehörden wie z.B. die Bafin erhält damit ein Instrument, das den „Stress“-Zustand einer Bank offen darlegt.

Das Target2-System lässt für einen „Verrechner“ (Bank, Zentralbank, Währungsraum) nur zwei Zustände zu, entweder eine Forderung oder eine Verbindlichkeit, aber nie beides gleichzeitig. Heute dagegen ist beides gleichzeitig vorhanden, die Folge ist eine unnötige Bilanzverlängerung, die allein in D zur Zeit eine Volumen von über 2 Billionen aufweist. Mit einem Targetsystem wird diese Interbankenbilanzaufblähung fast eingedampft.
Das Targetsystem gibt an, wer wieviel mehr Zufluss hat bzw. Wie hoch die Summe der Abflüsse ist. Ich behaupte: Wer unvoreingenommen sich das System betrachtet, dabei die heutigen Verfahren und Abläufe ausblenden kann, der kann sich sehr schnell damit anfreunden, da es mehr Vorteile als Nachteile bietet. Zur Zeit sehe ich noch keine Nachteile, dafür eine großen Zugewinn in der Transparenz.

Was immer auch Z.B. ein gewisser Sinn mit seinen Reden und Aussagen beabsichtigt, weiß ich nicht. Ich kann nur vermuten, dass der Mann entweder nicht verstanden hat, was im Target abgebildet wird oder er weiß das und meint, dass diese Transparenz nicht gut ist.

Das Targetsystem ist ein Anzeigeinstrument für die Wirtschaftspolitik, wo etwas zu tun ist. Solange jedoch Volkswirtschaften als „Betriebe“ angesehen werden, bleibt das nur eine Wunschvorstellung.




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang