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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld
  • Date: Mon, 5 Mar 2012 21:25:37 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/3/5 Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>:
> Noch eine Frage zum Vollgeldsystem.
>
> *Die Ausnahmesituation* (die ist nicht unrealistisch)
> Viele Sparer beabsichtigen nicht mehr zu sparen sondern ihr Vermögen
> aufzulösen = es werden mehr Sparvolumen aufgelöst als Kredittilgungen
> reinkommen.
>
> Um dem Dilemma zu entgehen, müssen Kredite vorzeitig fällig gestellt werden.
> Alternativ müssen die Banken jetzt die Sparerzinsen (=ihre Kosten) solange
> nach oben treiben, bis endlich wieder ausreicht = nächste Wirkung:
> Kreditzinsen gehen nach oben.
>
> Wie geht Huber mit solchen Situationen um? Eine Gelderhöhung durch die ZB
> bringt nichts, bzw. die Wirkung setzt viel zu spät ein.

Im Grunde beschreibst du da ja einfach einen Bank Run. Der Witz daran:
Bank Runs wurden durch die Zentralbank als Lender of Last Resort de
facto abgeschafft. Und Huber scheint sich dessen nicht wirklich
bewusst zu sein, oder er ignoriert das wissentlich. Ich weiß nicht,
was mir lieber ist.

Ich denke, ohne einen Lender of Last Resort lassen sich Bank Runs nur
dann vermeiden, wenn die Laufzeiten auf der Passivseite der Banken
genau so hoch sind wie auf der Aktivseite. Aber das widerspricht
vollkommen dem heutigen Geschäftsmodell, und es widerspricht auch
vollkommen den Finanzierungsbedürfnissen des Nicht-Bankensektors, der
sich typischerweise längerfristiger verschulden will als er sparen
will.

Das Huber-System kann dann nur funktionieren, wenn sich derart
unglaublich gigantische Geld-Sparvolumen aufgebaut haben, dass die
meisten Menschen auch zu sehr langfristigem Festgeld bzw. Bankanleihen
greifen.

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.




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