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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
- To: "'Christian Seiler'" <christian.seiler AT hotmail.de>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten
- Date: Tue, 28 Feb 2012 23:06:16 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Christian,
mag schon sein, dass mehr Leute ohne Mindestlohn arbeiten können, doch was
nützt das, wenn sie von diesem nicht leben können?
Das Wirtschaftssystem sollte dem Mensch dienen, nicht umgekehrt. Die Politik
hat die Aufgabe, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu setzen.
Die Diskussion gab es schon früher und ganz früher. Letztendlich hat sich
aber gezeigt, dass wir uns menschenwürdige Bedingungen leisten können und
trotzdem eine leistungsfähige Volkswirtschaft haben.
Ich will ja nicht nerven aber mit einer Geldreform wie dem
Wertschöpfungsentgelt wären angemessene Löhne überhaupt kein Problem, weil
die Löhne steigen und gleichzeitig die Kapitalkosten sinken. Sinken die
Kapitalkosten in der Volkswirtschaft, dann sinken u.a. die Mieten und damit
verringert sich sogar auch der notwendige Mindestlohn. Und schon braucht man
nicht mehr darüber zu reden, ob man sich das leisten kann.
Gruß
Christoph
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
Auftrag von Christian Seiler
Gesendet: Dienstag, 28. Februar 2012 16:50
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und
Fakten
HumanEconomy schrieb:
> Es wird immer gezetert, wenn man den Markt mit menschlich notwendigen
> Einschränkungen versieht.
>
> Als beispielsweise 1819 in England die Arbeit für Kinder unter 10
> Jahren verboten wurde, wurde dies als Angriff auf die Vertragsfreiheit
> und Zersetzung der Fundamente des freien Marktes bezeichnet. /„Ihre
> Argumentation ging dahin, dass Kinder arbeiten wollten (und mussten)
> und die Fabrikbesitzer sie beschäftigen wollten - worin also bestand
> das Problem?“ /[/Chang, „23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus
> erzählen“/, S. 20]/./
>
> Und letztlich war es doch kein Problem, sie einzuführen.
Das eine hat mit dem anderen so gar nichts zu tun. Eine Erklärung, wer sie
überhaupt hören will:
Während das Vorgehen gegen Kinderarbeit eine intendierte Folge hat, nämlich
das die Kinder nicht arbeiten werden, hat ein Mindestlohn die intendierte
Folge, dass manche Menschen eben den Mindestlohn verdienen und die
unintendierte Folge von Arbeitslosigkeit, die alleine au dem Wissen heraus
entsteht, dass man einen höheren Lohn erzwingt als den Marktlohn.
Nur bei einem Monopson gibt es diese Arbeitslosigkeit nicht.
Die Frage ist nun nicht, ist diese Erkenntnis kapitalistisch oder vom Teufel
gemalt, sondern die Frage ist, will man eine Sockelarbeitslosigkeit gegen
etwas höhere Löhne eintauschen? Der Mindestlohn betrifft auch die meisten
Unternehmen und die meisten Arbeitnehmer gar nicht (so sehr), wohl aber immer
die Schicht der Bevölkerung die die wenigsten Chancen auf dem Arbeitsmarkt
haben.
Eine Politik muss sich nicht am monolithischen Denken und Ideologien
ausrichten, die ZEiten sollten vorbei sein, in denen alles vorher
pauschalisiert wurde und abgelehnt wurde, sondern ob eine These richtig oder
falsch ist und ob eine Politik durchgeführt wird obwohl man um ihre Nachteile
Bescheid weiß. In den Medien wird oft behauptet, die Piratenpartei würde für
Transparenz sorgen wollen, muss sie dann nicht auch für Transparenz in ihren
eigenen politischen Entscheidungen sorgen?
Der erste Schritt der Transparenz zu einem Vorschlag ist es offen alle
Vor- und Nachteile zu erwähnen ohne dass dort sofort mit Sektenartiger
Religiosität argumentiert wird. Diese Epochen der Politik in Deutschland
sollten wir endlich hinter uns lassen.
--
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- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Piratos aka. Tobias, 27.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Systemfrager, 27.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Piratos aka. Tobias, 27.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Enter-Mario, 27.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Stephan Schwarz, 27.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Christian Seiler, 27.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Christoph Ulrich Mayer, 27.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Christian Seiler, 28.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Grosser Nagus Gint, 28.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Christian Seiler, 28.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Christoph Ulrich Mayer, 28.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, Systemfrager, 27.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten, tobego, 27.02.2012
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