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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten


Chronologisch Thread 


Grosser Nagus Gint schrieb:
Ahoi,

sollte ein Lohn denn nicht mindestens zum Überleben reichen ?

Oder sollte man die unrentablem Menschen abschaffen ?

Reichen denn etwa die vorhandenen Ressourcen nicht für alle ?

Ist es denn nicht auch ökonomisch sinnvoll, dass man von seinem
Einkommen auch konsumieren kann ? Das ist doch keine
Einbahnstrasse.

Buzz

Christian Seiler schrieb: #

HumanEconomy schrieb:
Es wird immer gezetert, wenn man den Markt mit menschlich notwendigen
Einschränkungen versieht.

Als beispielsweise 1819 in England die Arbeit für Kinder unter 10
Jahren verboten wurde, wurde dies als Angriff auf die
Vertragsfreiheit und Zersetzung der Fundamente des freien Marktes
bezeichnet. /„Ihre Argumentation ging dahin, dass Kinder arbeiten
wollten (und mussten) und die Fabrikbesitzer sie beschäftigen wollten
- worin also bestand das Problem?“ /[/Chang, „23 Lügen, die sie uns
über den Kapitalismus erzählen“/, S. 20]/./

Und letztlich war es doch kein Problem, sie einzuführen.
Das eine hat mit dem anderen so gar nichts zu tun. Eine Erklärung, wer
sie überhaupt hören will:

Während das Vorgehen gegen Kinderarbeit eine intendierte Folge hat,
nämlich das die Kinder nicht arbeiten werden, hat ein Mindestlohn die
intendierte Folge, dass manche Menschen eben den Mindestlohn verdienen
und die unintendierte Folge von Arbeitslosigkeit, die alleine au dem
Wissen heraus entsteht, dass man einen höheren Lohn erzwingt als den
Marktlohn. Nur bei einem Monopson gibt es diese Arbeitslosigkeit nicht.
Die Frage ist nun nicht, ist diese Erkenntnis kapitalistisch oder vom
Teufel gemalt, sondern die Frage ist, will man eine
Sockelarbeitslosigkeit gegen etwas höhere Löhne eintauschen? Der
Mindestlohn betrifft auch die meisten Unternehmen und die meisten
Arbeitnehmer gar nicht (so sehr), wohl aber immer die Schicht der
Bevölkerung die die wenigsten Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.

Eine Politik muss sich nicht am monolithischen Denken und Ideologien
ausrichten, die ZEiten sollten vorbei sein, in denen alles vorher
pauschalisiert wurde und abgelehnt wurde, sondern ob eine These
richtig oder falsch ist und ob eine Politik durchgeführt wird obwohl
man um ihre Nachteile Bescheid weiß. In den Medien wird oft behauptet,
die Piratenpartei würde für Transparenz sorgen wollen, muss sie dann
nicht auch für Transparenz in ihren eigenen politischen Entscheidungen
sorgen? Der erste Schritt der Transparenz zu einem Vorschlag ist es
offen alle Vor- und Nachteile zu erwähnen ohne dass dort sofort mit
Sektenartiger Religiosität argumentiert wird. Diese Epochen der
Politik in Deutschland sollten wir endlich hinter uns lassen.

Das steht außer Frage und darum geht es auch nciht in meiner Argumentation. Die Piratenpartei will das bedingungslose Grundeinkommen durchsetzen, eine viel effektiver, weil weniger verzerrende Variante eines sozialen Ausgleichs!

Ein Mindestlohn hebelt ein existierendes Gleichgewicht aus, ein bGe tut dies nicht, sofern es sinnvoll konzipiert ist (z.b. in der Friedmanschen Variante). Nochmal, es mag sein, dass nur wenige vom Mindestlohn betroffen sind und es mag sein dass die Arbeitslosigkeit nur geringfügig steigt, sofern der Mindestlohn auch wirklich am unteren Ende ist. Fakt ist aber, dass ein Mindestlohn gerade denen am meisten schadet, denen er "vermutlich" helfen will, und zwar denen die die schlechtesten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt haben. Wir wollen keine Langzeitarbeitslosigkeit schaffen weil wir einfach einen Designfehler geschaffen haben, sondern ein anreizdynamisches Umverteilungssystem.





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