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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kritik der Gesellschen Zinstheorie von Samirah Kenawi

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kritik der Gesellschen Zinstheorie von Samirah Kenawi


Chronologisch Thread 
  • From: Keox aka Daniel Worofka <piratkeox AT googlemail.com>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kritik der Gesellschen Zinstheorie von Samirah Kenawi
  • Date: Wed, 22 Feb 2012 14:58:02 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

Deine Kritik teile ich. Umlaufgesichertes Geld wäre wohl nur nach
Abschaffung des Bargelds umsetzbar. Geldkarten gibt es ja heute schon.
Bloß macht es mir Sorgen, daß man bestimmt nicht ausschließen kann, daß
so etwas dann irgendwann gehackt werden könnte. Auch könnte es
problematisch werden bei Geldkarten das anonyme zahlen beizubehalten.

Umlaufgebühren auf Bargeld könnten vielleicht praktikabel sein, wenn
zufällig bestimmte Teile der Bargeldmenge ungültig werden könnten. Zum
Beispiel könnten auf einmal alle Scheine mit einer bestimmten
Seriennummer vollkommmen ungültig werden. Oder man müßte dann solche
Scheine gegen eine Gebühr gegen vollwertige umtauschen. Das müßte
regelmäßig durchgeführt werden, damit ein Lernprozeß stattfinden kann.
Das ganze darf im Alltag aber nicht zu umständlich werden.

Gruß Keox

Am 22.02.2012 10:44, schrieb Axel Grimm:
>
> Gebühren auf Bargeld lassen sich umgehen, wenn es eine
> Ausweichmöglichkeit existiert. Das ist im heutigen System mit Giralgeld
> und Bargeld gegeben.
>
> Modell: Bargeld wird mit einem Datum versehen für eine Gebühr.
> Das Bargeld wird vor dem Datum auf ein Konto eingezahlt. Die Bank, die
> das Bargeld selbst nur abgehoben hat, zahlt es wieder bei der
> Zentralbank ein. Die Zentralbank kann sich selbst keine Gebühr bezahlen.
> Gebühren auf Bargeld können somit vollständig umgangen werden. Das ist
> nicht weiter schlimm, es wird auf diese Art zumindest eine
> umfangreichere langfristige Bargeldhaltung in Tresoren erschwert bis
> unmöglich sein.
> Wenn die Gebühren auf Bargeld erzwungen werden sollen, dann muss eine
> Einzahlung vor dem Ablaufdatum unterbunden werden. Dieses Verbot einer
> Einzahlung kann aber nur bei Banken durchgesetzt werden, bei Nichtbanken
> wird es nicht möglich sein. Man stelle sich mal vor, wie Berge von
> Bargeld sich beim Handel stapeln oder mit einmal wieder Unsummen von
> Bezahlungen mit Bargeld durchgeführt werden, auch die Lohntüten müssten
> dann wieder eingeführt werden.
> Die Einzahlung wird trotz eines Verbots erzwungen werden, denn
> verschlissene Scheine müssen vorzeitig erneuert werden und ich behaupte,
> dass es mit einmal reichlich verschlissene Scheine geben wird.
> Zu den Lohntüten wird es dann ganz interessant. Die Lohntüte wird dann
> am letzten Arbeitstag im Monat überreicht. Der Inhalt besteht zum Teil
> aus Scheinen, die schon am nächsten Tag ablaufen. Die Gebühr wird dem
> aufs Auge gedrückt, der sich nicht wehren kann. Das Argument, dass man
> dann „ganz schnell“ einkaufen geht, ist sehr kurzsichtig gedacht, da mit
> diesem Verfahren schon am Monatsersten ganz viel Monat ohne viel Geld
> übrig bleibt.
>
> Die Voraussetzung für Bargeldgebühren ist die Rückkehr zum
> Bargeldsystem. Giralgeld muss dazu eliminiert werden.
>
> Wird Giralgeld mit Gebühren belegt, Bargeld aber nur in Zeitintervallen,
> kann ich mir vorstellen, das folgendes einsetzt. Zum Einkommenszeitpunkt
> werden die monatlichen Überweisungen durchgeführt, der Rest wird als
> Bargeld abgehoben. Sollte zum Ende des Monats noch Bargeld übrig sein,
> dann wird das einfach wieder eingezahlt. Somit ist die Gebühr auf
> Giralgeld auch umgangen. Stattdessen haben wir einen Haufen Bargeld im
> System.
>
> Bei Regios existiert nur das Papier, es existieren keine Konten. Somit
> ist die Ausweichmöglichkeit nicht vorhanden. Es entspricht dem Spiel,
> das „schwarzer Peter“ genannt wird oder den letzten beissen die Hunde.
>
> Ich weiß, dass solche Überlegungen und Gedanken in der Regioszene nicht
> gerne gehört werden, die werden sogar verdrängt. Der sie ausspricht,
> gilt als Nestbeschmutzer. Doch den Kopf in den Sand stecken bringt
> nichts, man muss sich die Varianten vorher überlegen und nichts hilft
> mehr, als die Schwachstellen zu durchdenken.
>
> Zu Gesell-Zeiten gab es nur Gold und Bargeld. Giralgeld existierte gar
> nicht. Man kann nicht ein Verfahren 1:1 auf heute übertragen, wenn das
> Umfeld Ausweichmöglichkeiten aufweist, die es 1920 nicht gab. Es ist
> eine Anpassung notwendig.
>
> Ich selbst halte nichts von Gebühren, aber ich halte sehr viel von einer
> Androhung auf Gebühren bei langer Liegezeit. Bei Bargeld lässt sich die
> Verwendung mit einem Datum „erzwingen“. Es geht darum, das Bargeld
> überhaupt in Bewegung bleibt.
> Bei Giralgeld täte ich erst auf Beträge oberhalb eines sinnvoll
> gesetzten Betrags Gebühren androhen um somit auch diese Geld in Bewegung
> zu bringen.
> Gebühren lassen sich emotional nicht vermitteln, zumal es am Ende immer
> die Bestrafung derjenigen ist, die Geld ordnungsgemäß verwenden, während
> der Geldhorter durch Sparen noch belohnt würde.
>




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