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ag-drogen - Re: [Drogenpolitik] Aufklärung zu SKOLL

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [Drogenpolitik] Aufklärung zu SKOLL


Chronologisch Thread 
  • From: Glöckchen <gloeckchen AT smaak-ich.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Drogenpolitik] Aufklärung zu SKOLL
  • Date: Sat, 26 May 2012 18:48:31 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo nochmal,

Am 26.05.2012 15:19, schrieb Spiff Pirat:
Hallo Nadja.

Um ehrlich zu sein: ICH kann dieses Missverständnis ja auch gar nicht
aufklären.
Das verstehe ich nicht. Du weißt doch mittlerweile einerseits, daß Gudio kein
Lobbyist ist

Ich vermute, das verstehst Du doppelt nicht, weil Guido nach meiner Definition sehr wohl ein Lobbyist ist. ;) Aaaaber die entspricht auch nicht in jeder Hinsicht der "herkömmlichen" Definition. Ich seh den Begriff allerdings erstmal ganz wertfrei, es ist also keinswegs als Kritik gemeint! Mal ganz davon abgesehen, dass Steffen Geyer sich selbst auch als Hanfaktivist bezeichnet und ich ja mit dem auch "gemeinsame Sache" gemacht habe.

Will sagen, ich seh den Begriff "Lobbyist" erstmal ganz neutral und NICHT zwingend negativ.

Wobei das jetzt vermutlich an der eigentlichen Diskussion vorbeiführt - aber ich möchte halt ungern, dass wir uns wegen irgendwelcher Missverständnisse hier in die Haare bekommen. Dann doch lieber wegen unserer Ansichten! ;)


und andererseits weißt Du, daß Skoll keine Firma ist und das niemand aus
der Forderung im Wahlprogramm direkte finanzielle Vorteile hat. Das ist doch
alles was man braucht um den Lobbyismus Vorwurf auszuräumen, oder nicht?

Jein. Ich finde z.B. in dem Zusammenhang problematisch, dass Guido ja sehr wohl fordert, dass auch SEINE Arbeit mit Skoll nicht mehr ehrenamtlich und unentgeldlich sein sollte, sondern eben bezahlt.

Das finde ich jetzt im Prinzip nicht verwerflich. BGE gibt's halt noch nicht, momentan sind wir gezwungen, Geld für unser Tun zu bekommen - von Luft und Liebe allein kann man halt nicht leben.

Ich will keinswegs behaupten, dass die hegemoniale Meinung meiner entspricht. Aber in der Form, wie Ihr den Antrag ursprünglich eingestellt hattet, fand ich ihn ganz und gar nicht ok. Da stand weder drin, dass die AG und somit Guido an dem Antrag beteiligt war (bei Antragssteller stand ganz am Anfang nur was von Dir und Andi, nicht von der AG - wurde dann aber geändert). Und da wurden ausschließlich Gelder NUR für Skoll gefordert.

Habt Ihr beides geändert, was ich persönlich wirklich gut fand! Manchmal übersieht man solche Kleinigkeiten ja nur, weil sie für einen selbst so selbstverständlich sind. Ich habe mich gefreut, dass ich mit meiner damaligen Kritik dazu betragen konnte, dass solche Kleinigkeiten aufgefallen sind. Für mein Empfinden hat das den Antrag erheblich verbessert!

Vielleicht bin ich da tatsächlich zu verstockt, aber ich finde wirklich, Ihr solltet Guido, Skoll, den Piraten und auch der ganzen Sache an sich Euren Fokus etwas von Skoll weglenken.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Guido mit Skoll arbeitet, weil es seines Erachtens nach einfach das beste Programm in der Art ist. Aber jemand, der mit einem anderen arbeitet, hält das vielleicht für besser. Ich meine, blickt auch mal über den Tellerrand!

Es ist sicher eine große Hilfe, dass Guido da Einblicke hat, die nicht jeder hat. Aber es gibt auch andere Programme, bei denen Euch Guidos Sachverstand sicher auch helfen könnte, um die zu verstehen.

Nehmt Skoll als Beispiel, aber nicht als alternativlos!

Also meiner Ansicht nach gibt's bei den Piraten einen Haufen Ideen, die
komplex und auf den ersten Blick nicht zu verstehen sind.

Genau. Und bisher haben wir das Problem, dass kaum sich die Mühe macht, ein zweites Mal hinzusehen. Ich glaube, wir sollten daher, wenn es geht, versuchen, Dinge weniger kompliziert zu machen.

Hinzu kommt auch noch, dass wir uns Transparenz und Ehrlichkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Das bringt aber nichts, wenn wir es auf eine Weise sind, die Otto-Normal-Bürger nicht mitbekommt. Mag sein, dass Guido irgendwo auf einer Mailingliste das alles mal erklärt hat. Aber wie groß ist die Anzahl der Menschen auf dieser ML verglichen mit der Anzahl der Wahlberechtigten in NRW wohl?

Und die Leute fragen nicht nach. Wenn in der Zeitung steht, ein Lobbyist schreibt zu seinen Gunsten Teile unseres Wahlprogramms, glauben die das erstmal! Wenn man denen nur zeigt, was ich auch aufgezeigt habe (also dass Guido sowohl mit Skoll als auch der AG arbeitet und dass das Wahlprogramm ist wie es ist), fragen die nicht weiter nach. Für die ist dann alles klar. Entweder weil sie schon vorher an den Piraten rumgemäkelt haben oder weil sie enttäuscht sind, weil sie uns für ehrlich hielten und nun meinen, das Gegenteil wäre bewiesen.

Ja, vieles in unserem Programm ist kompliziert und nicht einfach zu verstehen. Da sind wir kein Deut besser als die etablierten Parteien. Und gerade darum sollten wir uns bemühen, nicht auch noch Missverständnisse zu provozieren.

Ich will gar nicht sagen, dass Skoll nicht mit ihm Wahlprogramm stehen soll. Tut es ja nun auch nicht. Ich persönlich fände es besser, wenn dort nicht nur stünde "Programme wie SKOLL" sondern "Programme wie SKOLL, X oder Y" - aber da bin ich vermutlich wirklich einfach nur kleinlich.


Zum Begriff Zicke: Ich verstehe jetzt, warum Du's so verwendest, wie Du es verwendest, aber ich kann es immer noch nicht nachvollziehen. Die nächsten Sätze sollen jetzt auch keine Kritik an Dir sein, sondern lediglich meine Gedanken wiederspiegeln. Für mich ist der Begriff Zicke im Kontext Sexismus vergleichbar mit dem Begriff Neger im Kontext Rassismus. Der Begriff Neger ist ein sehr abwertender und beleidigender Begriff für eine bestimmte Ethnie. Mittlerweile hat die betroffene Ethnie den Begriff übernommen und für sich selbst zurückerobert in dem sie ihn als Selbstbezeichnung verwendet. Dabei ist es Schwarzen erlaubt, sich gegenseitig als Nigger zu bezeichnen. Weißen ist es verwehrt. Davon ab hat eine inhaltliche Umdeutung stattgefunden. Beim Begriff Zicke ist das aber anders.

Ich glaube, ich messe dem Begriff ganz allgemein viel weniger Bedeutung bei als Du. Ich bezeichne davon abgesehen auch genug Männer als Zicke.

Und ich nehme weder mich noch das Wort zu wichtig, dass ich es für möglich halten würde, dass einer von uns beiden der weiblichen Emanzipation großartig schaden würde. Aber das ist nur meine Einschätzung, ich hab's auch noch nie aus Deiner Perspektive betrachtet.

Ich könnte mich jetzt rausreden, dass ich Zicke als Nickname auch nur noch recht selten benutze - aber wenn man ehrlich ist und nicht zu sehr mit Disney-Filmen gequält wurde, sieht man in Glöckchen wohl auch eine Zicke. ;)

Einerseits ist es nicht verpöhnt, wenn Männer den Begriff verwenden.

Ist es? Da bin ich mir jetzt nicht sicher... In meinem Umfeld ist es das eigentlich nicht, aber es kann natürlich schon sein, dass die Allgemeinheit das so sieht.

Andererseits hat auf der Seite der Frauen keine Umdeutung des Begriffes stattgefunden. Der Begriff wird nach wie vor mit seiner verhöhnenden und sexistischen Bedeutung verwendet. Wenn Frau sich also selbst so bezeichnet, dann wirkt das auf mich so als würde sie sagen: ich bin besonders weiblich, weil ich mich besonders irrational verhalte.

Findest Du? Ich verhalte mich sicher so manches Mal auch irrational, aber ich habe mich dadurch noch nie sonderlich weiblich gefühlt. Für gewöhnlich empfinde ich mich nur hinterher besonders blöd...

Wobei Du aber im gewissen Sinne natürlich recht hast: Selbstverständlich ist der Begriff eine Provokation. Aber ich kenne das so, dass man ihn eher ironisch im emanzipatorischen Kontext verwendet. Eine Zicke trägt auch ja verstärkt männliche Züge. Eben weil sie ja durchaus kämpferisch ist und sich nicht, wie es früher üblich und erwünscht war, einfach so klaglos unterordnet.

Zumindest bei mir kam der Name damals zustande, weil man mir gerne unterstelle äußerst UNweiblich zu sein - aber mit langen Haaren, Minirock und Schuhtick. ;) Weil ich mich nicht verhielt, wie es erwünscht war und folglich, ganz schlimm und furchtbar, eine Zicke sein musste.

Wenn man das so nennen sollte, dann bin ich eben eine. Ja, und? DAS ist viel mehr das, was ICH dabei denke.

Dabei ist der Vorwurf, daß Frauen irrational seien, eine der schlimmsten Unterstellungen, die der Sexismus gegen Frauen zu bieten hat. Sämtliche Bestrebungen, Frauen ihre Rechte oder ihre Selbstbestimmtheit zu verwehren, basieren darauf.

Was das betrifft, gebe ich Dir völlig recht. Wobei ich zugebe: Frauen SIND irrational. Manchmal. In etwa so oft, wie Männer im Durchschnitt auch. Liegt vermutlich daran, dass es sich in beiden Fällen um Menschen handelt. ;)

--
Liebe Grüße

Nadja

smaak-ich.de <http://smaak-ich.de/>




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