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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Die Antwort von Bundeskanzlerin Merkel

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] Die Antwort von Bundeskanzlerin Merkel


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Rossner" <info AT rossner-und-sohn.de>
  • To: "'Mailingliste der AG Drogen'" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Die Antwort von Bundeskanzlerin Merkel
  • Date: Fri, 25 Nov 2011 10:38:52 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Marcel,

 

genau diesen Vorschlag habe ich auch schon vor ca einer Woche gemacht und Max hat gemeint die

Grünen Linken und Piraten in Berlin befinden sich auf so einem Weg. Ist das noch so Max? Oder

haben Parteiinterne Interessen da wieder etwas ausgebremst, was war da für ein Treffen bei Herrn Tempe?

 

Aber ich sehe es auch so, bin seit über 25 Jahren Aktiv, war deshalb schon im Gefängnis, auf „Zwangstherapie“

hatte Hausdurchsuchungen, wurde wegen verdacht auf Bildung linksradikaler Zellen vom BKA, LKA und dem Auswärtigen Amt

überwacht worden und nur weil ich mich lautstark in der Öffentlichkeit für eine Legalisierung von Hanf ausgesprochen habe bzw aktiv an seiner

Verteilung beteiligt war. Ich hatte schon Pistolen, von Polizisten gehalten am Kopf obwohl ich absoluter Pazifist bin.

.
Mal kurz zu mir, ich bin 41, verheiratet und Geschäftsführer eines
kleinen Famielienbetriebs.Ich bin Mitglid des IACM und des VFD und in der Piratenpartei AG Drogen Bayern.
Vor über 23 Jahren hatte ich, während meiner
Ausbildung zum Industriemechaniker einen Arbeitsunfall, bei dem mir ein
aus  4 m Höhe fallender, Stahlträger auf meine Schulter krachte. Die Folgen waren ein
gefühlloser Arm, der aber zum Glück nach einem halben Jahr wieder funktionsfähig wurde und ein
 Tinnitus der leider bis heute vor sich hin pfeift. Nach fünf problemfreien Jahren, begann sich zu den
Tinnitus-Attacken ein stechender, die Schulter, den Nacken bis über die linke Gesichtshälfte laufender Schmerz,
zu gesellen. Anfangs tauchte dieses Phänomen nicht zyklisch auf, ein zweimal im Jahr. Doch die Häufigkeit,
wie auch die Dauer der "Schmerzanfälle" begann sich zu steigern.

Die Schmerzmittel, muskelrelaxierende Präperate brauch ich nicht aufzählen, nur so viel keines half und wenn dann
waren die Nebenwirkungen inakzeptabel, genauso wie eine gewisse körperliche Abhängikeit die der Langzeitkonsum
hervorrufen kann. So bin ich wie viele hier zu Cannabis gekommen, das brachte mir dann eine Haftstrafe und einen
Drogenterapiehaufenthalt .Nach meiner Entlassung wollte ich auf legalem Weg, das einzig für mich wirksamen Medikament Cannabis durch Dronabinol erstzen. Da ich aber eine 4 jährige Bewährung nach meiner Haftzeit bekommen hatte, wurde mir von meinem Richter unter Androhung von Resthaftstrafe (18 Monate) untersagt
das Medikament Dronabinol zu gebrauchen. Ich könnte, so seine Meinung nach wieder in die Cannabissucht zurück verfallen und auch das Ergebnis der vierteljährlichen
Drogenscreenings negativ beeinflussen um so "echten“ Marihujanakonsum zu überdecken.
Kurz gesagt es begann eine Zeit der Schmerzen, es war die Hölle. Zu wissen was einem hilft, aber es nicht gebrauchen zu können, weil man sonst seiner Freiheit beraubt wird ist bitter. Doch letzte Woche habe ich nach einer langen Odysse (5 Jahre) endlich eine Arzt gefunden der sich meine Geschichte angehört hat. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit hat er mich dann noch einmal zu einer Unterredung einbestellt, dort hat er mir nach einem merkwürdig mistrauschien Gespräch das Privatrezept für 60 Kapseln Dronabinol verschrieben. Endlich hat der Schmerz ein Ende für mich, aber ich werde aus Kostengründen, einen weiteren Weg gehen, ich werde aus Kostengründen den Selbstanbau beantragen.

 

 

Grüße

Christoph

 


Von: ag-drogen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-drogen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Marcel Mayer
Gesendet: Freitag, 25. November 2011 10:18
An: Mailingliste der AG Drogen
Betreff: Re: [AG-Drogen] Die Antwort von Bundeskanzlerin Merkel

 

Hallo liebe Mitglieder der AG Drogen,

ich verfolge nun schon seit einigen Wochen die Mailings.
Nachdem sich der Frust über die Stellungnahme von Frau Merkel hoffentlich etwas gelegt hat wollte ich mich auch mal zu Wort melden.
Zuvor kurz etwas über mich: Ich heiße Marcel, bin 28 Jahre alt,  komme aus Rheinland-Pfalz und bin kürzlich den Piraten beigetreten.

Grundsätzlich bin ich wie die meisten hier für eine Legalisierung von Cannabis, allerdings bin ich nicht so ganz optimistisch. Ich glaube bis Deutschland Cannabis legalisiert, müssen, dass zuvor liberalere und kleinere Länder drumrum leisten.
So das Deutschland durch den allgemeinen Druck mehr oder weniger dazu gezwungen wird.

Ich glaube vor kurzem hat hier ein Teilnehmer geschrieben, dass eine Legalisierung auf Bundesebene unter einem Bündnis von SPD-Grünen und Piraten möglich oder denkbar sei.
Das  bezweifele ich: Denn die SPD war noch nie pro Cannabis, und ob es die Grünen ernst meinen, weiß ich nicht zu beurteilen.

Wie in vielen Angelegenheiten haben sich die Grünen von ihren früheren Idealen getrennt. Ich sehe in dieser Partei größtenteils nur eine konservative volksnahe Öko-Partei.

Nun will ich eine Zusammenarbeit mit den Grünen nicht ausschließen - die grüne Jugend hält zumindest daran fest - aber offensiv Stellung bezieht neben den Piraten meiner Meinung nur noch DIE LINKE, denen ich in anderen politischen Positionen eher skeptisch gegenüberstehe. Trotzdem sollte man aus drogenpolitischer Sicht hier die Zusammenarbeit suchen.

Nicht schaden kann es sicherlich, wenn man großflächig Aufklärungsarbeit betreibt. Daher mein Vorschlag: Könnten sich die Piraten, LINKE, und sofern die GRÜNEN zu überzeugen sind, nicht eine Allianz bilden und außerparlamentarisch zusammen mit dem Hanfverband eine großflächige Aufklärungskampagne starten? Selbst wenn es nur der berühmte Flyer im Briefkasten ist. Der DHV hat ja auch auf seiner Homepage bereits einen Flyer bzw. Flugblatt, da müssten die Parteien, sofern man alle Akteure zusammenbekommt, nur noch die Logos draufdrucken und fertig wäre die erste Aktion (abgesehen vom Verteilen). Das würde vielleicht einen bleibenden Eindruck hinterlassen: So nach dem Motto, ja wenn die Grünen, Linken und Piraten für eine Legalisierung sind, kann das Zeug nicht so schlimm sein.

Denn jemand der sich noch nie intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat - sprich der Normalbürger von nebenan - wird zu Hanf entweder überhaupt keine Meinung haben oder aber eine verzerrte Auffassung vertreten - weil er vielleicht  zu viele (RTL2) -Reportagen gesehen hat. 

Ich habe das mal bewusst in den Raum geworfen, da ja mit Maximilian Plenert auch ein Vertreter vom Hanfverband dabei ist.

Hiermit schließe ich mal meine erste E-Mail!

Viele Grüße an alle die das Mailing erhalten
wünscht Marcel Mayer
















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