Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] Hamburg & Co/Fahrräder im Berufsverkehr !!

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [AG Bauen und Verkehr] Hamburg & Co/Fahrräder im Berufsverkehr !!


Chronologisch Thread 
  • From: Benutzer Name <benutzername79 AT googlemail.com>
  • To: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Hamburg & Co/Fahrräder im Berufsverkehr !!
  • Date: Mon, 10 Nov 2014 16:04:13 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Moin, Moin Andreas,

gerne kann mich ein Insider aus der Logistikbranche jetzt berichtigen.
Meine Erfahrung zeigt mir, dass das Ankoppeln von Waggons aufwendig ist und deshalb lieber den ganzen Tag mit dem selben Fahrzeug gefahren wird als zwischenzeitlich zusätzliche Waggons anzukoppeln.  Stehen die Waggons außerhalb der Tagesspitze nur rum, was billiger ist als leer rumzufahren, dann verbrennen sie faktisch Geld. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist zu gering. Daher verbietet man eher Dinge, die erhöhten Platzbedarf haben, wie z.B. Fahrräder.

Lösung:
1) politisch a) Wechesel des Wirtschaftssystem, b) Verbot von Zinsen, c) Einführung einer Null-Intoleranzkultur.
2) privat a) Kauf dir ein Faltrad! Faltrad = Koffer = Mitnahme auch in Tagesspitze

Des Weiteren frage ich mich, warum man sein Fahrrad mit dem ÖPNV transportieren muss.
Lösungen zum Umgehen des Mitnahmeverbotes:
a) Faltrad, b) zwei Räder (jeweils eines am Start- und Zielort), c) Umzug (Verkürzung des Weges), d) Arbeitgeberwechsel, e) einfach komplett die Strecke mit dem Rad fahren


Anmerkung: Hamburg ist nicht Kopenhagen. Fahrradtechnisch ist Hamburg dort wo Kopenhagen vor 40 Jahren war. Außerdem baut Deutschland noch PKWs und Dänemark seit 80 Jahren keine mehr.


MfG
  Günni


-----------------------------------------------------------------------------------------------------
--->Keine privaten Nachrichten an diese E-Mailadresse<---
Gesendet mit BlackPhone von Telefone+O2
__________________________________________________________
Diese E-Mail ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland.
Sie spiegelt nur die persönliche Meinung des Verfassers wider.

Am 6. November 2014 16:54 schrieb Andreas Gerhold <andreas.gerhold AT piraten-hh.de>:
Moin Benutzername,

leider gehst du auf meine Argumente kaum ein sondern wiederholst das was ich, zumindest aus meiner Sicht, gerade widerlegt habe.

Am 06.11.2014 16:06, schrieb Benutzer Name:

Am 6. November 2014 15:48 schrieb Andreas Gerhold <andreas.gerhold AT piraten-hh.de>:
Moin Robert,

vielen Dank für deinen detaillierten Kommentar. Leider kann ich deine Einschätzungen nicht überall nachvollziehen bzw. nicht teilen.

Am 06.11.2014 11:44, schrieb Robert Merz:
Ahoi Jan,
ahoi Bau und Verkehrspiraten,
 
danke für das Engagement und die Info. Dazu Anmerkungen:
 
1. Wenn es einen Unterpunkt 1 gibt, muss es auch einen Unterpunkt 2 geben. Dies bitte redaktionell überarbeiten, indem eine weitere passende Überschrift "an geeigneter Stelle" eingefügt wird.
 
2. Mitnahme von Fahrrädern im Berufsverkehr
2.1 Problematik
Die Mitnahme von Fahrrädern im Berufsverkehr ist aus guten Gründen nicht erlaubt. Die Kapazitäten dafür sind in den wenigen Stunden am Tag  NICHT vorhanden.  Die vorgeschlagene Lösung einer Kapazitätsausweitung incl. geeigneter Fahrzeuge (= große Mehrzweckräume mit Klappsitzen an der Wand) ist mindestens unfinanzierbar. Wahrscheinlich sogar undurchführbar, da neben langen Vorlauffristen für die Fahrzeugbestellung teilweise sogar ein Streckenausbau in irgendeiner Art (mindestens dichterer Takt/Bahnsteigverlängerungen) erforderlich ist. Neben der langen Umsetzungszeit ist dies zudem unwirtschaftlich.

Warum sollen Mehrzweckwagen unfinanzierbar sein? Was ist daran teurer als an normalen Waggons? Im Gegenteil halte ich diese tendenziell für günstiger, weil sie wesentlich weniger Einbauten benötigen. Auch die Umrüstung von normalen Fahrzeugen dürfte m.E. kein Problem darstellen. Warum der Austausch z.B. des jeweils letzten Personenwagens gegen einen Mehrzweckwagen eine Takterhöhung oder gar Bahnsteigverlängerungen nötig machen soll erschließt sich mir nicht.

Radmitnahme = höherer Platzbedarf = mehr Wagen für die gleiche Personenmenge vorhalten

Nein. Das ist zu kurz gedacht. Wie ich bereits schrub: Mehrzweckwagen bieten verbesserte Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern und Gepäck, erhöhen die Barrierefreiheit und erhöhen die Farhrgastkapazität. Funktioniert in z.B. Kopenhagen gut und ist finanzierbar. Die Gleichung dürfte eher lauten: Je mehr Sitzplätze umso höher der Platzbedarf, umso höher der Wagenbedarf.
 
Zu anderen Tageszeiten ist dagegen Freizeitverkehr unterwegs, der z.B. mit der Bahn den Weg zum Ausgangspunkt einer Radtour zurücklegt. Dafür ist diese relativ geringe Einschränkung zumutbar. Zu allen diesen Zeiten ist die Mitnahme z.B. im Verbund der Region Stuttgart kostenlos. Mo - Fr von 6 - 8:30 ist in DB-Zügen incl. S-Bahn sogar die Mitnahme  zum Preis eines Kindertickets erlaubt. So soll der knappe Raum möglichst NICHT für Fahrräder genutzt werden, denn ein Fahrrad benötigt in einem Einstiegsraum den Platz von min. 2 - 3 Fahrgästen. Zudem kann der Fahrgastwechsel deutlichtlich verzögert werden, was bei dieser Situation, wo es um Sekunden geht, zu deutlichen Verspätungen im Gesamtsystem führt.

Deshalb soll es ja geeignete Fahrzeuge geben, die nicht nur Fahrradfahrern, sondern z.B. auch Rollifahrern oder einem typischen Ikea-Kunden zu Gute kommen. Auch die Fahrgastkapazität steigt im Zweifelsfall. Man denke nur An- und Abreiseverkehr bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen, Schlagermove, etc. Für solche Gelegenheiten wäre der verstärkte Einsatz solcher Wagen ebenfalls von Vorteil, weil die Sitzplätze die Fahrgastkapazität erheblich einschränken. Ein normaler Personenwagen bietet knapp 1/3 Sitzplätze und 2/3 Stehplätze, die zudem zwischen den Einstiegsbereichen schlecht nutzbar sind. Die Sitzplätze beanspruchen aber ca 2/3 des Raums. Mehrzweckwagen mit wenigen Bedarfssitzplätzen / Klappsitzen bieten damit nicht nur die bessere Möglichkeit Gepäck und Fahrräder zu transportieren, sondern erhöhen auch die Fahrgastkapazität.

Der 0815-Fahrgast will sitzen und zwar in nicht im 90° Winkel zur Fahrtrichtung, sowie es bei Klappsitzen in Mehrzweckabteilen der Fall ist.. Der Mensch ist halt bequem. Nur wegen wenigen Großveranstaltungen den Komfort ganzjährig reduzieren ist eine seltsame Überlegung.

Eine seltsame Überlegung finde ich lediglich die Annahme, der Einsatz solcher Mehrzweckwagen ginge nur immer und ständig oder gar nicht. Im Einsatz zu Stoßzeiten und für Großveranstaltungen veringert sich auf einen ganzen Zug gesehen die Sitzplatzkapazität geringfügig, die Kapazität insgesamt aber steigt. Dass der 0815-Kunde lieber sitzt ist unbestritten. Gerade zu Zeiten zu denen diese Wagen eingesetzt werden sollen, bekommen aber eh nur die wenigsten einen Sitzplatz. Bequemer dürfte man aber in einem Mehrzweckwagen stehen, schon weil sich die Fahrgäste besser auf den vorhandenen Platz verteilen. Auch gibt es in Hamburg nicht gerade wenige Großveranstaltungen die einen Einsatz sinnvoll machen.
 

 
2.2 Lösungsmöglichkeiten

All das sind private Lösungen. Wir können uns aber schlecht ins Programm schreiben nutzt doch lieber ein Skateboard oder Klapproller oder schafft euch ein Zweitrad an. Unsere Aufgabe als Partei ist es politische Lösungen zu finden. Richtig ist natürlich die Forderung nach mehr Kapazitäten an Fahrradabstellmöglichkeiten, auch durch Umwidmung von PKW-Stellplätzen. Schließt aber die Forderung nach Mehrzweckwagen, auch um eine ganztägige Mitnahme von Fahrrädern zu ermöglichen, nicht aus.

Gruß
Andreas

Wenn die Arbeitswelt flexibler ist und der Mensch kein Herdentier mehr, so werden sich die Tagesverkehrsspitzen gekappt, dann ist eine Radmitnahme jeder Zeit möglich. Solange aber die Tagesspitze in den Morgenstunden zwischen 06:00 und 09:00 Uhr liegt, wird man wie überall bei knappen Ressourcen, die Nachfrage steuern müssen. Und die Mitnahme von 3 Personen ist immer besser als die eines Rades.

Und die politische Lösung / Forderung lautet folglich wie?




 
2.2.1 Spezielle Klappfahrräder / Klapproller / Skateboard
Der Verbund Stuttgart bietet spezielle Klappfahrräder an, die sehr schnell zusammengeklappt werden können und dann als kostenloses Handgepäck mitgenommen werden dürfen. Denn dann benötigen sie nicht mehr Platz, als ein als ein kleiner Koffer. Der wird im weniger kritischen Bereich der Beine abgestellt und somit ist diese Lösung möglich. Genauso gibt es zugelassene Klapp-Tretroller aus Alu, manche nehmen auch ein Skateboard.
 
2.2.2 Gegenwärtige Lösung verbessern
Im Allgemeinen fahren Berufspendler mit dem Fahrrad von der Wohnung zu einer Bahnstation. Dieser Weg ist länger und schlechter mit Bussen angebunden. Deshalb wird da gerne das Fahrrad genommen. Das Ziel liegt dagegen i.A. in der gut angebundenen Innenstadt, wo zudem nur noch kurze Wege (5 - max 10 Minuten Fußweg) zurückgelegt werden müssen. Somit ist hier i.A. das Fahrrad nicht erforderlich.
 
Es sollte m.M. also darum gehen, die Abstellung des Fahrrades zu verbessern. Z.B. durch ausreichende Stellplätze incl. abschließbaren Boxen für wertvolle Räder, die gegen ein "passendes" Entgelt angemietet werden können. Bei kostenloser Überlassung würden sie auch für andere Dinge benutzt, was zu Verknappung führt.
 
2.2.3 Das doppelte Fahrrad
Für die wenigen Fälle, wo o.g. Lösungen nicht praktikabel sind, gibt es die Lösung "Das doppelte Fahrrad". Zum "guten " Fahrrad im Bereich der Wohnung kauft man ein "zweckmäßiges" Fahrrad für den Bereich der Arbeitsstätte.
Jedoch sollte auch da für ausreichend Abstellflächen gesorgt werden. Dieses zweite Fahrrad kann für wenige Euro z.B. bei der Fundsachenversteigerung erworben werden. Oder es wird ein zzt. herumstehendes weiteres Rad aus dem Familienbesitz verwendet.
 
2.3. Zusammenfassung
Die genannten Lösungen sind viel schneller und kostengünstiger machbar, als die im Pad vorgeschlagene, welche auch oben bei Ziff. 2.1 genannt ist. Stat der genannten Lösung sollte also auf den Ausbau der Fahrrad-Abstellanlagen großen Wert gelegt werden, z.B. auch durch Umwidmung vorhandener Pkw-Stellplatz-Flächen.
 
Piratige Grüße
Robert Merz aus der Gegend von Stuttgart.
Beauftragter Bauen und Verkehr des LaVo B.-W.
für den Bereich außerhalb der Region Stuttgart
 
Gesendet: Mittwoch, 05. November 2014 um 21:15 Uhr
Von: "Jan Bühler" <jan.buehler AT piraten-hh.de>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Hamburg & Co
Hallo Ag,

danke an René für die Mitwirkung soweit, über die Busbeschleunigung
können wir lebhaft diskutieren - ich hatte mir den Mühlenkamp vertieft
angeschaut und konnte die Kritik kaum nachvollziehen, aber leider vor
dem LPT kaum Zeit da noch viele andere Stellen anzuschaun. Wird auf eine
wie auch immer geartete Ablehnung des Programms herauslaufen.

Wer noch mithelfen mag:

https://piratenpad.de/p/hhmobilit%C3%A4t

Freitag ist Antragsschluss.

Liebe Grüße,
Jan
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr




--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr





--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang