Re: [Ag-bauen-verkehr] Fwd:Themenvorschlag

[Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>]

Am 02.10.2012 13:03, schrieb Antiautor:
> Ich finde den Vorschlag populistisch. Sehen wir uns die Fakten an:
>
> Leute über 65 sind nur zu 11% an Unfällen beteiligt, darin enthalten 
> auch die, bei denen sie zu Schaden kommen, also den Unfall nicht 
> verursacht haben. (Quelle: VCD)
>
> Die tatsächliche Anzahl der durch Senioren _verursachten_ Unfälle 
> dürfte demnach kaum bei 5% liegen.
>
> Es zeugt nicht von Pragmatismus, wenn man die 95% jüngerer 
> Unfallverursacher machen lässt was sie wollen und gleichzeitig die 
> Gruppe mit dem geringsten Unfallrisiko zum Topthema hochjazzt.

Fakten Fakten Focus:-)

Ich zitiere mal (ich hoffe das ist noch gedeckt)

„Das Risiko, bei Unfällen schwer verletzt oder getötet zu werden, liegt 
bei der Altersgruppe der über 65-Jährigen deutlich höher als bei 
jüngeren Altersgruppen“, heißt es in der Verkehrsunfallstatistik der Bad 
Kreuznacher Polizei, in der die Unfälle aus dem Jahr 2010 aufgelistet sind.
Ab dem 75. Lebensjahr steige das Unfallrisiko nochmals stark an. Im 
Gebiet der Polizeidirektion Bad Kreuznach ereigneten sich 2010 insgesamt 
867 Verkehrsunfälle, an denen Senioren über 65 Jahre beteiligt waren. 
Das entspricht 16,38 Prozent aller Unfälle. Betrachtet man die 
Verkehrsunfallentwicklung der vergangenen Jahre, stellt man laut Polizei 
einen sehr starken Anstieg der Unfälle fest, an denen ältere Fahrer 
beteiligt waren: von 611 im Jahr 2005 auf 867 im Jahr 2010. Dies 
entspricht einer Steigerung von 41,90 Prozent.
Der älteste der Polizei bekannte Unfallbeteiligte in der Region im Jahr 
2010 war ein 94-jähriger Autofahrer, der beim Wenden von der Fahrbahn 
abkam und seinen Wagen erheblich beschädigte.

Quelle: 
http://www.rhein-zeitung.de/region/bad-kreuznach_artikel,-Fahrtauglichkeit-kann-im-Alter-abnehmen-Rund-60-Menschen-muessen-pro-Jahr-im-Kreis-ihren-Fuehrerschei-_arid,362243.html

Die Entwicklung gibt mir schon zu denken, auch wenn Bad Kreuznach 
vielleicht nicht repräsentativ ist. Aber gerade im ländlichen Raum sind 
viele ältere FahrerInnen unterwegs die eigentlich nicht mehr 
fahrtauglich sind. Teilweise sicher auch aus mangelnder Selbstreflexion, 
oft aber schlicht aus Zwang. In einem Dorf in dem nur 2 Busse die 
Schüler transportieren kann ich meinen Alltag nicht gut ohne Auto 
bestreiten, vorallem wenn das Radfahren auch nicht mehr geht.

Gruß Michael