Re: [Ag-bauen-verkehr] Blauschilder und Benutzungspflicht

[Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>]

Am 09.08.2012 11:43, schrieb Robert:
> Hallo,
>
> also ich bin weiterhin für eine komplette Abschaffung der 
> Radwegbenutzungspflicht. Und gleichzeitig bessere Vorgaben an die Kommunen, 
> Radwege besser und damit attraktiver zu machen (mancherorts scheint z.B. 
> unbekannt zu sein, daß so eine Kehrmaschine auch mal einen Radweg mit ihrer 
> Anwesenheit beehren darf).
> Die 2% Radrennfahrer können damit (unter Beachtung sonstiger Verkehrsregeln) 
> weiterhin (dann aber legal) die Straße nutzen, die 90% Radfahrer mit hohem 
> Sicherheitsbedürfnis nutzen Radwege sowieso, ob nun mit oder ohne Pflicht. 
> Der Rest halt frei Schnauze (read: eigenverantwortlich, ich glaub Piraten 
> wollten das fördern).

Ich glaube du wirst niemanden mit Raderfahrung und Kenntnis der 
Studienlage finden der für eine Benutzungspflicht argumentiert.
Nur wenn Benutzungspflicht angeordnet ist, dann haben sich eben alle 
Radfahrer daran zu halten und nicht nur die die wollen.
Positiver Nebeneffekt, wenn die Rennradfahrer auf die Radwege gezwungen 
werden haben wir eine viel stärkere Lobby gegen den unsinn.

> Und wenn dann jemand eben mit dem Rad mal 40 oder 50km/h auf der Landstraße 
> fahren möchte, dann ist das halt so (und auch nicht wirklich vergleichbar mit 
> einem F1-Auto). Abgesehen davon, daß er dort der Schwächste ist, wenn 
> überhaupt also hauptsächlich sich selbst gefährdet.
Wieso nicht? Ich möchte mit meinem BMW auf vielen Landstraßen auch 
150km/h fahren. Warum soll ein Rennradfahrer dem Radweg ausweichen 
dürfen, der für Radfahrer vorgeschrieben ist, ich als BMW-Fahrer muß 
mich aber an die regeln halten? Dabei wollte ich nur für die nächste 
Berg-Ralley trainieren. Das muss doch auf öffentlichen Straßen möglich 
sein (um Antiautor zu zitieren)
Entweder gelten unsere Gesetze oder sie gelten nicht, aber nur weil ich 
einen Anzug trage und dem Stadtrat bekannt bin darf ich halt auch nicht 
falschparken, auch wenn das viele Städte so handhaben:-)

> Unser Ziel als Piratenpartei sollte doch eine möglichst wenig restriktive und 
> Chancen fördernde Gesetzgebung sein. Also, Radwegepflicht (restriktiv) weg, 
> aber Radwege verbessern (Chancen fördern). Den Rest regelt dann weiterhin 
> ganz normal die StVO (ich halte mich auch nicht immer dran, aber das Ding ist 
> durchaus recht gelungen).

Das war aber nicht die Diskussion. Die Diskussion ist, ob sich bestimmte 
Gruppen Menschen nicht an die Regeln halten müssen weil sie Trainieren 
wollen. Das scheint für einige hier völlig normal zu sein und ich halte 
das für unmöglich.
Ich trainere ja mit meinem Trekkingrad auch, okay nicht für die 
Olympiade sondern für 50kg Gewichtsverlust und vielleicht nächstes Jahr 
mal wieder ein paar RTF. wieso muss ich dann auf den Radweg?
Und das mit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten ist so eine Sache, 
wenn ich alleine fahre (und nicht wie dieses Jahr völlig ohne Training 
rumgurke) dann erreiche ich auch Geschwindigkeiten >50km/h und meine 
Durchschnittsgeschwindigkeit liegt auch sicher nicht bei 15km/h. Wenn 
ich eine Gruppe von untrainierten Radfahrern um die Stadt führe, dann 
liegt der Schnitt bei 12-14km/h und ich muss darauf achten das ich eben 
nicht schneller als 17-18 km/h fahre.