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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Berechnung des fahrscheinlosen ÖPNV Bereich Köln

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Berechnung des fahrscheinlosen ÖPNV Bereich Köln


Chronologisch Thread 
  • From: Markus Bloch <markus.bloch AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Berechnung des fahrscheinlosen ÖPNV Bereich Köln
  • Date: Sun, 01 Jul 2012 21:47:12 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver

Super, vielen Dank nach Köln. Ich habe das auch gerade auf die Liste des
NRW-AK weiter geleitet :-)
--
Gruß,
Markus aka Cowboy

Am 01.07.2012 19:21, schrieb Dirk Strysak:
> Hallo Piraten des AG Bauen/ Verkehr!
>
> Wen es interessiert!
>
> Hier eine Ausarbeitung für die Datensammlung AG Bauen/Verkehr.
>
> Die Grundproblematik/Lösungskonzepte sind identisch.
>
> Unterschiedlich sind halt Stadtstaaten/Großstädte und
> Großverbundregionen (VRR, VRS) mit vielen Gemeinden. Einbindung DB
> schwierig bei allen.
>
>
> Fahrscheinlose ÖPNV in Köln
>
>
> Zur Berechnung!
>
> Die KVB hat im Jahr 2010 durch Fahrgelderträge 184,474 Mio. €
> eingenommen. Hinzu kommen die Ausgleichsbeträge vom Land NRW in Höhe
> von 13,882 Mio. € für reduzierte Tarife für Auszubildende, Schüler
> und Studenten (gem. § 45 a PBeFG + 6a AEG) sowie den kostenlosen
> Transport von Schwerbehinderte (145 ff. SGB IX).
>
>
> Des Weiteren erhielt die KVB im Jahr 2010:
>
> ? periodenfremde Verkehrserlöse in Höhe von 1,013 Mio. €
>
> ? übrige Verkehrserlöse in Höhe von 2,629 Mio. €
>
> ? sonstige Verkehrserlöse in Höhe von 12,977 Mio. €
>
> Zusammen ergibt dies einen Ertrag in Höhe von 16,619 Mio. €
>
> In wie weit diese Erträge in die Berechnung mit einfließen können,
> sollte durch den Arbeitskreis Verkehr gesondert überprüft werden.
>
> Die sonstigen Umsatzerlöse ergaben sich aus Reklameerlöse, Erstattung
> der Kosten für U-Bahnhaltestellen durch die Stadt Köln und Erlöse aus
> Leistungen für Dritte. Eine detaillierte Auflistung der
> periodenfremden sowie der übrigen Verkehrserlöse sind im Lagebericht
> der KVB nicht aufgeführt.
>
>
> Diese Berechnung wurde nur auf der Grundlage der Fahrgelderlöse und
> den Ausgleichbetrag durch das Land NRW durchgeführt.
>
> 184,474 Mio. € 13,882 Mio. € 198,356 Mio. €
>
> 2010 belief sich der Verlust auf 86.924.568 € (aufgerundet 86.925 €).
> Die Verluste werden durch die Stadtwerke Köln GmBH (SWK) zu 90% und
> durch die Stadt Köln zu 10% ausgeglichen.
>
> Insgesamt muss eine Summe in Höhe von ca. 285,281 Mio. €
> gegenfinanziert werden.
>
>
> BERECHNUNG DER GEGENFINANZIERUNG!
>
> In Köln lebten am 31.12.2010 insgesamt 1.027.504 Menschen (Anhang
> 1).
>
> Wenn jeder einen gleichen Anteil hierzu zahlen soll, wären das pro
> Person jährlich 277,65 € und monatlich 23,14 €.
>
> Zu überlegen wäre, bestimmte Bevölkerungsschichten hiervon
> auszunehmen und andere hinzu zu rechnen sind.
>
>
> MINDERJÄHRIGE:
>
> Man könnte Familien entlasten, indem man Minderjährige nicht zu einem
> Kostenanteil heranzieht.
>
> In 2010 lebten in Köln 158.870 Minderjährige (Anhang 2).
>
> Damit blieben noch 868.634 Personen übrig, die eine Nahverkehrsabgabe
> leisten müssten, die sich dann auf 328,43 € jährlich und 27,37 €
> monatlich belaufen würde.
>
>
>
>
>
>
>
>
>
> STUDENTEN:
>
> Es gab im Wintersemester 2009/2010 in Köln 40.834 Studierende (Anhang
> 3). Studenten zahlen mit den Semestergebühren für ihr regionales
> Semesterticket eine jährliche Pauschalgebühr für den VRS-Bereich in
> Höhe von 204,60 €. Zusätzlich können Studenten seit 2010 das
> NRW-Ticket halbjährlich für 40,80 € erwerben. Das NRW-Ticket gilt
> nicht nur in NRW, sondern ist auch in Osnabrück (Niedersachsen)
> gültig. Wie viele Studenten in Köln ihren festen Wohnsitz haben,
> konnte nicht festgestellt werden. Aufgrund dieser Zahlen dürfte sich
> eine Nichtberücksichtigung der Studierenden bei der
> Nahverkehrsabgabenpflicht nur geringfügig auf den monatlichen Anteil
> des einzelnen auswirken, so dass dieser hier vernachlässigt werden
> kann.
>
> HARTZ IV- UND GRUNDSICHERUNGSEMPFÄNGER:
>
> Eine monatliche Abgabe in Höhe von ca. 27,37 € pro volljährigen und
> nicht studierenden Einwohner Kölns ist nicht unsozial. Das
> MobilPass-Ticket für den VRS-Bereich Köln (Cityticket 1b) kostet für
> einkommensschwache Personen monatlich 31,80 €. Somit ist die
> Nahverkehrsabgabe für Einkommensschwache günstiger.
>
> SCHWERBEHINDERTE:
>
> Schlechter ständen sich Schwerbehinderte, die derzeit kostenlos den
> ÖPNV gegen eine staatliche Ausgleichsleistung nach §§ 145 ff. SGB IX
> nutzen dürfen.
>
> Im Jahr 2010 betraf das einen Personenkreis von 80.663 (Stand
> 31.12.2009, nächste Erhebung 2011), von denen 1.975 minderjährig
> waren (Quelle IT.NRW).
>
> Es verbleiben also noch ca. 78.688 zahlungspflichtige
> Schwerbehinderte. Wenn man diese weiterhin von einem finanziellen
> Beitrag zum ÖPNV befreien möchte, blieben nur noch 789.946
> Zahlungspflichtige übrig, die mit einem jährlichen Beitrag von ca.
> 361,14 € und monatlich ca. 30,09 € beteiligt werden.
>
>
>
>
>
>
>
> BERUFSPENDLER:
>
> Dieser Betrag könnte wieder reduziert werden, indem man die
> Berufspendler zu einer solchen Abgabe verpflichtet, die dann über
> deren Arbeitgeber mit Firmensitz in Köln eingezogen werden könnte.
> 2010 sind insgesamt 289.678 sozialversicherungspflichtige
> Beschäftigte in die Stadt Köln zum Arbeiten eingependelt (Quelle
> IT.NRW).
>
> Wenn man diesen Personenkreis, der den ÖPNV in Köln noch nicht einmal
> durch Steuerzahlungen in Köln mitfinanziert, ebenfalls zu einer
> Nachverkehrsabgabe heranziehen würde, könnte diese dann von ca.
> 1.007.119 Personen finanziert, dadurch würde die jährliche Abgabe auf
> ca. 264,24 € und die monatliche auf ca.22,02 € sinken.Es wäre
> sinnvoll für diese Gruppen unter persönlichen und ökologischen
> Gesichtspunkten hier die bestehenden Park & Ride-Möglichkeiten
> entsprechend auszubauen bzw. neue Fläche zu erschließen. Gesonderte
> Stellflächen für Motorräder/Fahrräder sollten dabei ebenfalls
> berücksichtigt werden.
>
> Des Weiteren ist eine bessere Taktung der Bus- und Straßenbahnlinien
> bereits ab 04:30 Uhr werktags wünschenswert.
>
> Wenn sich nun die Autofahrer beschweren und sagen, sie nutzen den
> ÖPNV der KVB Köln nicht und sollen jetzt trotzdem dafür zahlen, so
> kann als Argument entgegen gehalten werden, dass sie heute den ÖPNV
> mitfinanzieren. Jeder der 462.582 Steuerpflichtigen (Anhang 5) hat im
> Jahr 2010 ca. 187,91 € (monatlich ca. 15,65 €) aus Steuermitteln zur
> Verlustfinanzierung der KVB AG Köln beigetragen - und das ohne dafür
> eine Gegenleistung zu erhalten, denn Fahrkarten mussten sie noch
> zusätzlich bezahlen. Für eine zusätzliche Leistung in Höhe von 6,35 €
> könnte dieser Personenkreis die KVB AG im Bereich Köln ohne weitere
> Kosten nutzen. Bereits ein Tagesticket nur für den Stadtbereich Köln
> kosten 7,50 €.
>
>
> SCHWARZFAHRER:
>
> Kosten die derzeit noch bei Polizei/Justiz für die Verfolgung und
> Verurteilung von Schwarzfahrern entstehen Diese würde es beim
> fahrscheinlosen System des ÖPNV Bereich KVB Köln nicht mehr geben, da
> es per Definitionen keine Schwarzfahrer mehr gibt. Analog entfällt
> der entsprechende Verwaltungsbereich der KVB Köln AG.
>
>
>
> ENTSCHULDUNG KÖLNS:
>
> Der Stadthaushalt wird entlastet, da hierdurch eine Verlustübernahme
> durch die Stadt Köln nicht mehr nötig ist. Die Verluste der KVB AG
> werden durch die Stadt Köln zu 10% und durch die Stadtwerke Köln GmbH
> zu 90% übernommen.
>
>
> ERGEBNIS!
>
> Neben den sozialen und ökologischen Gewinnen, die ein Modell des
> fahrscheinlosen, umlagefinanzierten öffentlichen Nahverkehrs für die
> Stadt Köln bringen würde, würden die Bürger nicht über Gebühr
> belastet und sogar zu einem großen Teil entlastet, wenn sie für ca.
> 22,- € im Monat den Nahverkehr in Köln fahrscheinlos nutzen könnten.
>
>
> SONSTIGES:
>
> Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betrugen im Jahr 2010 140,4 Tsd.
> €. Der Vorstand mit seinen 5 Vorstandsmitgliedern erhielt im Jahr
> 20120 zusammen 1,161 Mio. €.
>
> Ob und in welcher Größenordnung bei einem fahrscheinlosen ÖPNV KVB
> ein Aufsichtsrat bzw. ein Vorstand in der zurzeit bestehenden
> Personalstärke erforderlich wäre, sollte gesondert geprüft werden.
>
>
> 1) und 2)
> (http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf15/koeln_in_zahlen_-_einwohner_2011.pdf)
>
> 3)
> http://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2010/pres_091_10.html
>
> 4)
> http://asta.web.fh-koeln.de/semesterticket/regionales-semesterticket
>
> 5)
> http://www.arbeitsagentur.de/nn_170898/Navigation/Dienststellen/RD-NRW/Koeln/Agentur/Zahlen-Daten-Fakten/Strukturdaten/Strukturdaten-Nav.html
>
>
>
> Bei Anregungen und Fragen stehe ich gerne zur Verfügung Dirk
> k-oeln AT gmx.de
>






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