Re: [Ag-bauen-verkehr] [NRW AK Bauen und Verkehr] Wahlhilfe für NRW

["matthias riedel" <riedel-matthias AT gmx.de>]

Ahoi,

ich finde den Vorschlag zur Mumblesitzung am kommenden Sonntag gut und bin 
dabei, gerne auch schon vor 20:00 Uhr.

Zum Wahlprogramm NRW möchte ich folgende Punkte ansprechen:

Ich schlage vor, die Einleitung mehr in Anlehnung an das Positionspapier der 
Bundes-AG Bauen und Verkehr zu formulieren.

Die Aussage „Weiterhin sind die Haltepunkte, auch in ihrer baulichen Form zu 
überprüfen und anzupassen“ möchte ich hinterfragen. Unabhängig von der 
inhaltlichen Aussage ist hier IMHO von Bahnhöfen und Haltepunkten zu reden.

Die Aussage „…dass bei Anhalten dieser Tendenz der schienengebundene 
Güterverkehr nur noch aus dem Transport großer Volumina und Tonnagen bestehen 
wird“ halte ich für fragwürdig.
Der Transport derartiger Güter war doch schließlich schon immer das Wesen der 
Eisenbahn.

„Eine Elektrifizierung scheint in Hinblick auf die knappe Ressource Öl und 
den wesentlich höheren Wirkungsgrad in der Energienutzung langfristig 
sinnvoll“
Das halte ich im Prinzip auch für sinnvoll, wobei wir nicht vergessen dürfen, 
dass elektrische Energie auch in irgendeiner Form erzeugt werden muss.
Wichtiger scheint mir hierbei der Aspekt der Emissionen in Verbindung mit der 
Feinstaubdiskussion zu sein.

„Die Zweigleisigkeit sollte möglichst durchgängig gegeben sein, da sonst 
unnötig Zeit mit dem Warten auf Gegenzüge vertan wird“
Außerdem wird dadurch die Unfallgefahr gesenkt.

„Ausbau zwischen Viersen und Venlo in Kombination mit einer direkten 
Überleitung von Krefeld kommend in Viersen bringen“
Ja, diese Verbindung wird auch „Eiserner Rhein“ genannt.

Vorschlag zusätzlicher Punkte:

RRX, wurde ja auch bereits von anderen Interessierten vorgeschlagen

Stuttgart21 als abschreckendes Beispiel dafür, wie Planung- und 
Genehmigungsverfahren nicht ablaufen sollten. Sich dafür stark machen zu 
wollen, dieses Projekt noch zu stoppen halte ich allerdings für sinnlos, 

Betuwelinie (ABS 46/2, Grenze NL/D- Emmerich bis Oberhausen, so die etwas 
sperrige aber korrekte Bezeichnung der Strecke).
Auch bei diesem Projekt sind die Messen bereits im Wesentlichen gesungen, 
hier sollten wir uns IMHO für umfangreichen Schutz der Bürger durch die 
Gefahren aus dem Eisenbahnbetrieb einsetzen. Wohl wissend, dass wir in 
unserem Wahlprogramm gleichzeitig sagen, wir wollen keine Bahnlinien in dicht 
besiedelten Gebieten.
Diesbezüglich widersprechen wir uns zwar selbst, aber für einen Projektstopp 
und komplette Umplanungen ist es zu spät. Die zusätzlichen Güterzüge aus 
Holland rollen bereits, weil die Niederländer die Vereinbarung von Warnemünde 
aus dem Jahr 1992! zum Ausbau dieser länderübergreifenden 
Verkehrsverbindung-im Gegensatz zu Deutschland-ernst genommen hat.


Gruß

Maths

P.S.:
Wen es interessiert, der kann hier weitere Informationen zur Betuwelinie 
erhalten:

Nachdem in den Niederlanden vor kurzem eine neue 2-gleisige 
Güterverkehrsstrecke vom Hafen Rotterdam bis zur Landesgrenze bei Emmerich 
errichtet wurde, reicht die bestehende 2-gleisige Strecke in Deutschland 
nicht aus, um diesen Mehrverkehr aus den Niederlanden aufnehmen zu können. 
Dies hängt damit zusammen, dass auf der bestehenden Strecke in Deutschland 
sowohl Güterverkehr als auch Schienenpersonennah- und fernverkehr abgewickelt 
wird. Bereits in den Veträgen von Warnemünde aus dem Jahr 1992 ist dieser 
länderübergreifende Verkehr und der damit erforderlich Schienenausbau 
geregelt worden. In Deutschland ist jedoch viele Jahre erst einmal nichts 
passiert, während die Niederländer den Ausbau konsequent verfolgt haben.

Der Name Betuwe bezieht sich übrigens auf ein holländisches Gebiet, durch 
welches die neue Strecke in den Niederlanden überwiegend verläuft. In 
Deutschland wird die Strecke mit dem sperrigen Namen ABS (für Ausbaustrecke) 
46/2 - Oberhausen - Emmerich/Grenze D-NL geführt. 

2. Teilprojekt 3-gleisiger Ausbau

Die Herstellung der Dreigleisigkeit erfolgt durch Hinzukommen eines neuen 
Streckengleises in Außenlage. Das in aufsteigender Kilometrierung – Richtung 
Landesgrenze – rechte Gleis wird zur Strecke 2270a, das in aufsteigender 
Kilometrierung linke Gleis zur Strecke 2270b. In Mittellage befindet sich die 
künftige eingleisige Schnellfahrstrecke (SFS) mit der Bezeichnung 22XX. Der 
Gleisabstand zwischen dem jeweils neuen Außengleis und den vorhandenen 
Gleisen beträgt im Regelfall 7,20 m. Zwischen den alten Gleisen ist ein 
Abstand von 4,00 m vorgesehen.
Über die Strecke 22XX (SFS) soll künftig der Personen-Fernverkehr (SPFV) und 
ein Teil des Güterverkehrs (SGV) abgewickelt werden. Die beiden äußeren 
Gleise (Strecke 2270a, Strecke 2270b) sind als „Nahverkehrsgleise“ für den 
SPNV und den SGV vorgesehen.
Streckenverlauf:
Die ABS 46/2 verläuft von Oberhausen in Richtung Nordwesten bis zur Grenze 
zwischen den Niederlanden und Deutschland. Die Ausbaumaßnahmen erstrecken 
sich von km 1,000 bis km 72,631 der Strecke 2270 Oberhausen Hbf – Emmerich – 
Landesgrenze – (Zevenaar Oost). Streckenverknüpfungen bestehen in Oberhausen 
Hbf Obn (Strecke 2282, Strecke 2271, Strecke 2272 und Strecke 2321), 
Oberhausen-Sterkrade (Strecke 2206 und Strecke 2321) und Wesel (Strecke 
2263). 
Abweichend von der Dreigleisigkeit erfolgt zwischen Oberhausen Hbf Obn und 
OB-Sterkrade ein Ausbau auf 4 Gleise. Die beiden westlichen Gleise werden als 
zweigleisige Verlängerung der Strecke 2321 (von/nach OB West) und die beiden 
östlichen Gleise als Strecke 2270 geführt. Es bestehen mehrere 
Überleitverbindungen. In OB-Sterkrade geht die Strecke 2321 in die Strecke 
2270 über. Die Weiterführung der Strecke 2270 erfolgt 3-gleisig bis zur 
Landesgrenze.
Die Trasse liegt auf der gesamten Länge überwiegend in Geländegleich- oder 
Dammlage.

3. Teilprojekt ESTW mit Blockverdichtung

Ein ESTW (Elektronisches Stellwerk) mit seinen Unterzentralen ermöglicht das 
Weichenstellen in digitaler Form. Blockverdichtung bedeutet, dass auf 
Streckenabschnitten signaltechnische Blöcke gebildet werden. Hierdurch wird 
eine Kapazitätserhöhung auf der bestehenden 2-gleisigen Strecke erreicht. 
Nach Realisierung des dritten Gleises gilt dies dann selbstverständlich auch 
für dieses dritte Gleis.


-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sat, 17 Mar 2012 01:06:18 +0100
> Von: "Hanns-Jörg Rohwedder" <danebod AT arcor.de>
> An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de, NRW AK Bauen und Verkehr 
> <nrw-ak-bauen-und-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
> Betreff: Re: [NRW AK Bauen und Verkehr]       [Ag-bauen-verkehr] Wahlhilfe 
> für NRW

> Am 16.03.2012 23:31, schrieb Markus Bloch:
> > Am 16.03.2012 23:23, schrieb Carolin Mahn-Gauseweg:
> >> Aloha!
> >>
> >> Es gibt eine Vorlage zum NRW-Wahlprogramm aus dem Bereich Bauen und
> Verkehr
> >> aus dem Jahr 2010.
> >>   <
> >>
> https://wiki.piratenpartei.de/NRW-Web:Wahlprogramm_Landtagswahl_NRW_2010#Bauen_und_Verkehr
> >> Die Frage an die NRW'ler ist nun: braucht Ihr wieder Hilfe? Brauchen
> andere
> >> LVn Hilfe (auch wenn es für Saar und SH wahrscheinlich schon zu spät
> ist;
> >> Asche auf mein Haupt)?
> >>
> >> Spätestens am Sonntag können und müssen wir das nochmal aufgreifen.
> >>
> >>
> >> So long,
> >> Caro aka Jihan
> >>
> > Hi Caro,
> >
> > wir können sicher jede Hilfe gebrauchen. Ich habe das Thema auf unserer
> > Landes-ML bereits angesprochen, und möchte dazu kurzfristig mumblen.
> > Bisher kam Rückmeldung von Aloxo, dass das Programm so bleiben kann, da
> > die Landesregierung keine unserer Forderungen aufgegriffen oder gar
> > umgesetzt hat. Eine Ergänzung regt Aloxo an: Keine Landesgelder für
> > Prestige-Projekte á la S21, schließlich haben wir einen Sparhaushalt.
> >
> >
> > Wie es um die Programme im Saarland und in SH bestellt ist, kann ich
> > auch nicht sagen...
> >
> > In NRW soll eine Woche vor dem BPT ein programmatischer Parteitag
> > stattfinden, bis dahin müssen wir fertig sein.
> >
> >
> >
> In Dortmund gibt es eine Straßenplanung, die als dringlich im Landesplan 
> ausgewiesen ist. Die OW3a. Die soll Kamen mit Dortmund verbinden. 
> Dadurch wird ein langes Grüngebiet zerschnitten, das in 
> West-Ost-Richtung südlich des Stadtteils Scharnhorst und nördlich der 
> Stadtteile Brackel, Wickede und Asseln liegt. Das Grüngebiet wird 
> landwirtschaftlich und als Naherholung genutzt. Es gibt dort erheblichen 
> Widerstand.
> 
> Durch die südlich gelegenen Stadtteile verläuft der Hellweg, auf dem es 
> durch Zählungen belegt einen Rückgang des Verkehrs gegeben hat. Da ich 
> selber in Brackel wohne und den benutze, kann  ich bestätigen, dass eine 
> weitere Entlastung nicht nötig ist, man kommt immer gut durch, damit 
> fällt ein Argument für die OW3a weg.
> 
> Die OW3a würde dann nördlich von Brackel in die bereits vorhandene 
> Brackeler Straße münden, die Prognose sagt 28.000 zusätzliche Autos pro
> Tag voraus. Die Brackeler Straße führt zum Borsigplatz, wo Dortmunds 
> erste Umweltzone eingerichtet werden musste. Dort gibt es bereits jetzt 
> einen Stau von einem bis anderthalb Kilometern zur Stoßzeit, der sich 
> verschlimmern würde, weil es dort überhaupt keine Planungen zu 
> geänderten Verkehrsführungen gibt.
> 
> Kann man das Projekt vielleicht noch ablehnend mit in das Programm für 
> NRW nehmen?
> 
> danebod
> -- 
> NRW-AK-Bauen-und-Verkehr mailing list
> NRW-AK-Bauen-und-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/nrw-ak-bauen-und-verkehr

-- 
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