ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW)
Listenarchiv
- From: Lars Büsing <pirat AT lab-land.de>
- To: Robin Fermann <robinfermann AT yahoo.de>, Koordinierung der Bielefelder Piraten <crew-bielefeld AT lists.piratenpartei.de>, ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann
- Date: Fri, 27 Apr 2012 15:28:47 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ostwestfalen-lippe>
- List-id: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW) <ostwestfalen-lippe.lists.piratenpartei.de>
Robin, 1. Es geht hier nicht um "Antisemitismus", sondern um "antisemitische Äußerungen". Es geht nicht um Deine Einstellung (wie immer die sein mag, niemand kann in Deinen Kopf schauen). Es geht um die Worte und Sätze die Du gebrauchst, die auch durch die ganzen Relativierungen drum herum nicht harmloser oder akzeptabler werden. Wir könnten auch mal nachfragen, wie Herr Graumann dazu steht, dass Du seine Äußerungen benutzt, um Dich zu rechtfertigen. Wenn ich mal aus dem von dir genannten Interview zitieren darf: "Es kommt jedoch auf das Ausmaß, die Art und Weise an, wie diese Kritik geäußert wird und welche Argumente ihr zugrunde liegen oder welche Handlungen in ihrem Namen getätigt werden." http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/dieter-graumann-judentum-hat-in-deutschland-wieder-ein-zuhause-11229435.html Deine Art und Weise ist unerträglich und inakzeptabel. Ich zitiere hier mal andere Passagen aus Deiner damaligen Mail vom 11.2.: "Aber unterschätzen darf man auch nicht, dass es sehr viele latente Juden gibt, die sich selber versteckt halten." "Ich war völlig überrascht, als die Presse die Piratin Marina Weisband in einer Nacht- und Nebelaktion zum Star gemacht hat. Daran kann man erkennen, dass die Presse meistens von Juden sowohl in Deutschland als auch in Europa gelenkt wird." Ist Dir eigentlich klar was Du da schreibst? 2. Ein PAV gegen Dich muss gar nicht auf diese Äußerungen zurückgreifen (obwohl sie in meinen Augen schon ausreichen würden). Da gibt es m.M.n. noch genug andere Aspekte. Mit Deinen Anzeigen gegen Bielefelder Piraten, Deinen abfälligen Äußerungen, Deiner fehlenden Kommunikationsbereitschaft (Du kommuniziert - zumindest soweit ich das mitbekomme - mehr über die Presse mit uns als mit uns direkt), der fehlenden Transparenz (naja, immerhin kam diese Mail jetzt über die Mailingliste), jetzt sogar mit Deinem Aufruf, nicht die Bielefelder Direktkandidaten zu wählen, hast Du Dich in meinen Augen schon mehr als disqualifiziert. In meinen Augen hast Du nie wirklich verstanden, was "Pirat" zu sein wirklich bedeutet, bist in dieser Partei einfach falsch und schadest ihr mit Deinen Tiraden und Deinem öffentlichen Auftreten derzeit - wenn auch hoffentlich nicht nachhaltig. Und Du kostest uns Zeit, weil so etwas nicht unbeantwortet bleiben kann, wir uns immer wieder damit beschäftigen müssen. Der Antrag auf Parteiausschluß hat meine volle Unterstützung, auch wenn ich den genauen Text und die Begründung nicht kenne. Ich wünsche Dir, dass Du irgendwo anders eine politische Heimat findest - aber sicher nicht bei den Piraten. Trotz aller Kritik und Differenzen wünsche ich Dir alles Gute für die Zukunft - hoffentlich außerhalb der Piratenpartei. Gruß, Lars Am 27.04.2012 14:17, schrieb Robin Fermann:
ANTRAG AUF
PARTEIAUSSCHLUSS GEGEN MICH
Von Robin
Fermann,
27.04.2012
Die
Direktkandidaten der Piratenpartei in
Bielefeld haben gegen mich ein Parteiausschlussverfahren
wegen angeblichem
„Antisemitismus“ beantragt. Es wird als Begründung eine
40-seitige
Dokumentation angegeben. Das ist ein Witz, denn wer
nicht Bescheid weiß, wird
irgendwelche „Skandale“ vermuten, die als Begründung
in dem
40-seitigen Dokument über mich zusammengestellt wurden.
Aber es handelt sich
lediglich um meine veröffentlichten Kommentare, Analysen
und Erklärungen zu
verschiedenen politischen Themen, z. B. des Nahen
Ostens, der Kurdenproblematik
und, unter anderem, um politische Themen in Deutschland,
die ich sowohl an die
gesamte deutschsprachige Presse verschickt habe, als
auch auf meiner
Facebook-Seite veröffentlicht habe.
Die
Wahlumfragen-Erfolge zu Gunsten der
Piratenpartei haben diese Leute aus Bielefeld so
verblendet, dass sie nicht
mehr in der Lage sind, ihren Weg zu finden. Diese Leute
leiden meines Erachtens
unter einer Demokratie-Amnesie, denn die
Errungenschaften der Demokratie und
der Meinungsfreiheit kennen sie nicht. Sie haben zwar
das Privileg, in einer
Demokratie groß geworden zu sein, haben aber überhaupt
kein
Demokratieverständnis. Ich appelliere an die
Bielefelder, diese
Direktkandidaten der Piraten in Bielefeld nicht zu
wählen, weil sie zu nichts
fähig sind.
Ich lasse
mich von niemand einschüchtern,
bleibe weiterhin Piraten-Mitglied und werde
gegebenenfalls juristisch meine
Rechte durchsetzen.
Meine Kritik
in Bezug auf den Staat Israel
und die jüdische Lobby in den USA, die die Linie der
Staatspolitik Israels
unterstützt, hat mit Antisemitismus und
Judenfeindlichkeit nichts zu tun. Meine
Kritik hat vielmehr mit der rücksichtslosen,
kriegstreibenden Politik der
jüdischen Lobby weltweit zu tun, die den Staat Israel
unterstützt und
elementare Menschenrechte mit Füßen tritt.
Darüber
hinaus kritisiere ich den Staat
Israel deshalb, weil er seit Jahrzehnten egoistisch und
eigennützig die
barbarische türkische Politik, im Hinblick auf die
Kurdenproblematik,
unterstützt.
Außerdem ist
es für mich unverständlich und
nicht nachvollziehbar, dass, nachdem was die Juden
selber in der Geschichte
erlitten haben, die jüdische Lobby in den USA seit
Jahrzehnten im amerikanischen
Kongress die Verurteilung des Genozids des armenischen
Volkes durch die Türken
verhindert, weil sie von türkischen Kemalisten bestochen
worden sind. Ein
Ex-Botschafter der Türkei hat dies kürzlich in der
CNN-Turk TVs bestätigt.
Die unsäglich
Dummen und Stimmungsmacher
verwechseln Äpfel mit Birnen. Was Israels
Palästinapolitik betrifft, vertrete
ich genau dieselbe Meinung wie der israelische Autor Uri
Avnery und der jüdisch
stämmige Israel-Kritiker Noam Chomsky in den USA.
Mit ganzem
Herzen unterstütze ich, wenn die
Bundesrepublik Deutschland die humanitäre Hilfe und
Entschädigungen an jüdische
Menschen in Israel weiterhin leistet. Aber ich habe
nicht das geringste
Verständnis dafür, dass die Bundesregierung die
aggressive Politik des Staates
Israel mit U-Booten und Waffen belohnt.
Die
Öffentlichkeit wird bzgl. meiner
Äußerungen bewusst getäuscht. Meine Kommentare, auf die
sich der sogenannte
Leserbrief bezieht, ist aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich habe, im
Grunde genommen, nicht viel
anders geschrieben, als das, was der Präsident des
Zentralrates der Juden in
Deutschland, Dieter Graumann, in der FAZ v. 17.09.2011
in einem Interview
gesagt hat:
„Das
Judentum darf
nicht verengt werden auf Formeln wie Schoa plus
Antisemitismus. Niemand muss
mir sagen, dass diese Themen wichtig sind. Aber wir
Juden dürfen uns doch von
ihnen nicht dominieren lassen. Wir können nicht in der
Vergangenheit und nicht
in den uns widerfahrenen Katastrophen leben. Schon gar
nicht dürfen diese
unsere Identität ausmachen. Wir dürfen uns nicht auf
den Status einer
Opfergemeinschaft, die wir schon lange nicht mehr
sind, reduzieren lassen und
schon gar nicht immerzu chronisch melancholisch Trauer
zelebrieren.“
Hier ein paar
Passagen von meinen früheren
Kommentaren:
„Für mich ist
es unvorstellbar, dass ein Volk
wie die Juden in der Geschichte so viel Leid erleben
musste, was ich zu tiefst
verurteile. Zwar sind sie schon längst keine Opfer mehr,
trotzdem tut die
Mehrheit der Juden so, als ob sie immer noch die
einzigartigen Opfer auf diesem
Planeten sind. Ferner würden sie, wenn sie könnten, die
gesamte Welt für ihre
Interessen opfern.“ v. 11.02.2012
„Ich bin mit
Sicherheit nicht judenfeindlich
eingestellt. Feindschaften gegen Völker und Nationen
sind in meiner Literatur
definitiv ausgeschlossen. Ich bin gegen jegliche
Ungerechtigkeit, gleichgültig
von wem sie kommt.“
„Ich habe in
meinen kurdischen Artikeln immer
wieder darauf hingewiesen, dass die Kurden niemals den
Fehler machen dürfen,
antisemitische Politik zu betreiben und den Staat Israel
respektvoll zu
behandeln.“
„Die Juden
haben
dasselbe Recht, wie jedes andere Volk frei und ohne
Furcht sowohl in der Region
Nahen Osten als auch auf der gesamten Welt zu leben.
Niemand hat das Recht, den
Staat Israel und die Juden weltweit in Gefahr zu
bringen.“
Von: Michael Gugat <gugatti AT hotmail.com> An: Crew Bielefeld <crew-bielefeld AT lists.piratenpartei.de>; OWL Mailingliste <ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de> Gesendet: 20:21 Donnerstag, 26.April 2012 Betreff: [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann
Ahoi!
Christoph und ich haben soeben folgende Presseerklärung herausgegeben: Presseerklärung
der Bielefelder Direktkandidaten der
Piratenpartei, Michael Gugat und Christoph
Tacke, zur Anregung eines
Parteiauschlussverfahrens gegen Robin Ferman
Parteiausschlussverfahren
gegen Robin Fermann angeregt
-
Direktkandidaten der Bielefelder Piraten
regen Parteiausschlussverfahren gegen Robin
Fermann an
Die
beiden Bielefelder Direktkandidaten der
Piratenpartei für den Landtag, Michael Gugat
(Wahlkreis 92) und Christoph Tacke (Wahlkreis
93), haben ein Parteiausschlussverfahren gegen
Robin Fermann beim Landesvorstand der
Piratenpartei NRW angeregt. Die über 40
seitige Begründung und Dokumentation ist dem
Vorstand zugegangen, der über die Anrufung des
Schiedsgerichtes beraten wird.
Michael
Gugat: "Robin Fermann hat, durch unerträgliche
antisemitische Äußerungen und diffamierende
Angriffe gegen uns Direktkandidaten, den
Bielefelder Piraten großen Schaden zugefügt."
Einer unmißverständlichen Aufforderung zum
freiwilligen Parteiaustritt durch die
Bielefelder Piraten, die bereits im Februar
veröffentlicht wurde, kam Fermann nicht nach.
"Er hat sowohl gegen die Grundsätze, die
Satzung als auch die Ordnung der Partei
verstossen", so Christoph Tacke. Im Rahmen der
nächsten MItgliederversammlung wird allen
Bielefelder Piraten die Möglichkeit gegeben,
die Anregung zu unterstützen.
Genauere Einlassungen können wir, weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt, vorläufig nicht machen. Nur so viel: wir haben die Begründung und Dokumentation auf fast 45 Seiten akribisch vorbereitet und sind guter Dinge. Auch Carsten Nyga (Balli) hat an der Anregung mitgearbeitet und diese unterzeichnet. Selbstverständlich werden wir euch über Details informieren, sobald es konkreter wird und auch um eure Unterstützung bitten. Piratiger Gruß vom Michael Michael Gugat
August-Bebel-Strasse 33 33602 Bielefeld Tel / Fax: 05 21 / 5 43 65 68 Mobil: 0 15 77 / 6 34 25 02 michael.gugat AT unitybox.de http://www.piraten-bielefeld.de/wahlen/direktkandidaten/michael-gugat/ https://www.facebook.com/MichaelGugat
-- Crew-Bielefeld mailing list Crew-Bielefeld AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/listinfo/crew-bielefeld |
- [OWL] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Michael Gugat, 26.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Robin Fermann, 27.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Lars Büsing, 27.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Guido Schaumann, 27.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Balli, 27.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Guido Schaumann, 27.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Balli, 27.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Lars Kallweit, 27.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Guido Schaumann, 27.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Lars Büsing, 27.04.2012
- Re: [OWL] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Sven, 28.04.2012
- Re: [OWL] [Crew-BI] Anregung zum Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann, Robin Fermann, 27.04.2012
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