Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ostwestfalen-lippe - Re: [OWL] Zu LQFB: Fw: [Aktive] Sofortiger Parteiaustritt / Rücktritt von politischen Ämtern

ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW)

Listenarchiv

Re: [OWL] Zu LQFB: Fw: [Aktive] Sofortiger Parteiaustritt / Rücktritt von politischen Ämtern


Chronologisch Thread 
  • From: skieske <skieske AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: Ostwestfalen-Lippe AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [OWL] Zu LQFB: Fw: [Aktive] Sofortiger Parteiaustritt / Rücktritt von politischen Ämtern
  • Date: Wed, 18 Aug 2010 13:01:26 +0200 (CEST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ostwestfalen-lippe>
  • List-id: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW) <ostwestfalen-lippe.lists.piratenpartei.de>

Hallo,
 
danke für die Mail, ich verstehe nicht ganz die Datenschutzproblematik, afaik
wurde dafür doch extra das ganze Brimborium mit Clearingstelle etc eingeführt?
Mit etwas Recherche kann man vermutlich trotzdem herrausfinden wer ich im LQFB
bin (wenn man eh schon viele Daten über mich hat).
Weiterhin verstehe ich nicht warum das Tool nicht die Parteibasis abbilden
können soll, einzige Vorraussetzung ist doch, das eine Majorität der
Parteibasis
dort partizipiert?
 
Mir fehlen in dieser Kritik ehrlich gesagt die konkreten Fakten, so ist das
alles nur Blabla, ich kann auch die Person nicht einschätzen, da ich sie nicht
kenne.
 
Falls jemand erhellende Fakten zu den suggerierten Problemen hat, wäre es
schön
davon zu erfahren.
 
mfg
Sven K. 
 
Andreas Rohrmann <andreas AT rohrmann.com> hat am 17. August 2010 um 16:25
geschrieben:

> Ahoi.
>
> Ich möchte Euch nicht auch negative Stimmen zur Einführung von Liquid
> Feedback vorenthalten. Diese sind sicherlich seltener, als die
> Piratenpartei viele neue Mitglieder eben gerade _mit_ der Einführung von
> Liquid Democracy gewinnt!
>
> Doch sind einige Aspekte wesentlich und bedenkenswert...
> Immer wenn Technik mit der Verarbeitung von digitalen Daten genutzt wird,
> muss man an die Probleme und den Datenschutz denken!
>
>
> Greetz Andreas70
>
> Date: Tue, 17 Aug 2010 16:08:29 +0200
> From: Felix-Nicolai Müller <politik AT fnmueller.de>
>
>
> Hallo,
>
> ich bin Mitglied und auch Vorstandsmitglied in einem KV der
> Piratenpartei Deutschland geworden um für Bürgerrechte, Datenschutz und
> Demokratie zu kämpfen. So setze ich mich bis heute gegen
> Vorratsdatenspeicherung ein und auch gegen Wahlcomputer. Auch trete ich
> dafür ein, dass die politische Meinung des Wählers nicht dem Staat oder
> Dritten bekannt wird. Ich bin gegen sinnlose Überwachungsmaßnahmen und
> kämpfe dafür, dass die Freiheit nicht gegen die Sicherheit eingetauscht
> wird. Auch trete ich dafür ein, Beschlüsse aufgrund einer Faktenlage zu
> tätigen. Ich setzte mich gegen Repression jedweder Art ein.
>
> Die Piratenpartei Deutschland steht diesen Zielen diametral gegenüber.
>
> Als Statisiker sehe ich LQFB als gefährliches Tool an. Es gibt nur eine
> Benutzergruppe, die systematisch eingeschlossen und damit erfasst wird.
> Die anderen Gruppen werden systematisch ausgeschlossen. Die Stichprobe
> ist verzerrt. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit kann LQFB weder die
> Basis repräsentieren, noch kann es einen Parteitag repräsentieren.
>
> Als Psychologe verstehe ich, dass LQFB den Confirmation Bias fördert.
> Auch sehe ich einen Beobachtungsdruck.
>
> Als Informatiker unterstütze ich die Einführung eines Wahlcomputers in
> keinster Weise ? ganz im Gegenteil.
>
> Als politischer Mensch konterkariert LQFB meine politische Arbeit. Die
> durch die Piratenpartei Deutschland eingeführte Vorratsdatenspeicherung
> und Totalüberwachung führt meine bisherige politische Arbeit innerhalb
> der Partei ad absurdum. Die Einführung eines ?Meinungsbildungstools?,
> welches Beschlüsse beeinflusst, also der kleine online-Wahlcomputer, ist
> ein Affront. Die direkte Beeinflussung des Wählers durch eine
> Vorabstimmung was wie wann abgestimmt wird halte ich für
> antidemokratisch. Ganz speziell da ich es für sehr wahrscheinlich
> halte, dass der Wähler durch das Tool nicht abgebildet wird.
>
> Als Bürger halte ich die Piratenpartei mittlerweile für
> verfassungsfeindlich, wenn nicht sogar staatsfeindlich.
>
> Mit so einer Partei möchte ich nicht länger in Verbindung gebracht
> werden. So eine Partei kann und werde ich weder aktiv noch passiv
> unterstützen.
>
> Lange habe ich überlegt, ob ich den einfachen Weg gehe und einfach die
> rechtlichen Möglichkeiten voll ausschöpfe. Ich habe mich aber für die
> für mich schwierigere Variante entschieden, die Parteiaustritt heißt.
> Dies bedeutet, dass ich nicht nur viel Zeit und Geld in dieses tote
> Projekt gegeben habe, sondern auch, dass ich dem ?Feind? geholfen habe.
> Dies ist nur schwer zu akzeptieren.
> Zumindest hören damit vermutlich die Androhungen auf, die auch
> körperliche Gewalt beinhalten, bis hin zu Drohungen, die man durchaus
> als Morddrohungen auffassen kann. Diese erhalte ich, seit dem ich mich
> gegen LQFB ausspreche.
>
> Somit trete ich mit sofortiger Wirkung aus der Piratenpartei
> Deutschland aus. Dies bedeutet auch, dass ich damit alle meine Ämter
> innerhalb der Piratenpartei Deutschland aufgebe.
>
> Mein Kampf für Demokratie, Bürgerrechte und Datenschutz wird weiter
> gehen. Vermutlich in Organisationen, die dafür nicht nur mit dem Wort,
> sondern auch mit der Tat einstehen und diese Ideale wirklich verkörpern.
>
> Damit folge ich den Worten von Alexander Morlang (2010-03-24 01:23:041,
> Mailingliste Piratenpartei-Berlin):
> "Wenn LD für dich "keine Relevanz" hat, dann bist du hier falsch.
> Entweder du erkennst du die Grundlagen unserer Demokratie an, oder du
> lässt es bleiben. Wenn du es bleiben lässt, dann hast du in einer
> Partei nichts zu suchen."
>
> Dieser Argumentationsweise stimme ich 100%ig zu. Die Piratenpartei
> Deutschland hat sich in Form des BPTs und des Vorstands aktiv für den
> gläsernen Wähler entschieden. Sie hat sich aktiv gegen das Recht
> entschieden, Kontrolle über seine eigenen Daten zu haben, diese
> jederzeit löschen zu lassen. Sie hat sich aktiv gegen unser altes
> Programm entschieden. Wer jetzt noch dieses System aktiv oder passiv ?
> z.B. durch Mitgliedschaft ? unterstützt, verrät alles, wofür er
> gekämpft hat. Die Piratenpartei Deutschland hat sich aktiv dafür
> entschieden, an einem System festzuhalten, was  - auch in den
> bewilligten Kosten ? nicht das hält was es verspricht. Was hier
> passiert ist, ist mindestens ebenbürtig zu dem, was in anderen Parteien
> passiert und was wir einmal kritisiert haben. Diese Tendenz hat sich
> bei unterschiedlichen Datenleaks, wie z.B. dem Forum, in der
> Vergangenheit gezeigt. In der Piratenpartei wird nicht die Politik
> betrieben, für die wir eintraten, sondern es wird kurzfristige, am
> Stimmungsbild und Medienecho orientierte Politik gemacht.
>
> Deswegen: minimiert euren Verlust indem ihr jetzt austretet, stoppt die
> Piraten, die Verräterpartei 2.0. Eure gute Arbeit ist besser in anderen
> Organisationen wie z.B. dem AK Vorrat aufgehoben. Dort ist es
> einfacher, mehr zu erreichen.
>
> Mein Tätigkeitsbericht ist unter
> http://piraten-trier.de/index.php?category=614 abrufbar.
>
> Felix Müller
>
>
> _______________________________________________
> Ostwestfalen-Lippe mailing list
> Ostwestfalen-Lippe AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ostwestfalen-lippe




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang