Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

nrw-kreis-mettmann - [Nrw-kreis-mettmann] Kreisverband oder Piratenbüro

nrw-kreis-mettmann AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Nrw-kreis-mettmann mailing list

Listenarchiv

[Nrw-kreis-mettmann] Kreisverband oder Piratenbüro


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Mechler <christoph.mechler AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: Kreis Mettmann NRW <nrw-kreis-mettmann AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: "Ortsgruppe Ratingen \(Nordrhein-Westfalen\)" <ratingen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Nrw-kreis-mettmann] Kreisverband oder Piratenbüro
  • Date: Tue, 28 Aug 2012 12:49:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-kreis-mettmann>
  • List-id: <nrw-kreis-mettmann.lists.piratenpartei.de>

Liebe Piraten aus dem Kreis Mettmann,

am 06.09.2012 findet in der Stadthalle in Meinerzhagen ein Vortrag zum Thema Kreisverband und Piratenbüro statt. Drei Tage später haben wir unsere Kreismitgliederversammlung.

An diesem Wochenende werden wir über die Zukunft unseres Kreises sprechen und uns vom Bergischen Land loslösen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, die ich willkommen heiße. Doch ich verfolge die bisherige Diskussion in den Mailingliste mit großen Bedauern. Es zeichnet sich ab, dass kaum über einen Kreisverband Mettmann gesprochen wird und sich die Diskussion nur um Büropiraten dreht.

Ich bin für eine offene Diskussion aber wenn in der Mailingliste und im Piratenpad über die "Aufteilung" des Kreises unter Büropiraten gesprochen wird und fleißig an einer neuen nicht-bindenden Geschäftsordnung gewerkelt wird, bin ich entschieden dagegen und werde nicht mehr bis zum Vortrag in Meinerzhagen warten und mich schon jetzt für einen Kreisverband bekennen.

Schrecklich, dass man sich nur für einen Kreisverband einsetzen kann und darf, wenn man ankündigt nicht für einen Vorstandsposten zu kandidieren. Lieber verzichte ich darauf um nicht als Opportunist zu gelten und halte die Diskussion auch über einen Kreisverband offen - als voreilig nur einem Modell nachzugehen.

Wir lösen uns vom Bergischen Land und wir konnten den Wuppertalern nur dankbar sein, die Organisation über eine Mitgliederversammlung zu übernehmen bzw. Versammlungsräume bereitzustellen, weil wir zu wenige Piraten im Kreis waren um es selbst zu machen. Für diejenigen, die es nicht wissen, wir haben uns zuletzt zur Mitgliederversammlung Bergisches Land am 07.11.2011 im Wuppertaler Dart Center getroffen, wo wir die Büropiraten für die Städte und Kreise im Bergisches Land gemeinsam aufgestellt haben. Dort haben wir unsere beiden Büropiraten Gabriel und Andreas gewählt.

Jetzt, wo wir unsere Mitgliederversammlung selbst aufstellen, also unsere "Kreismitgliederversammlung" gehen wir den ersten Schritt in unsere Selbstständigkeit und Alleinvertretung. Ich begrüße diesen Schritt. Um nun die Zweckmäßigkeit eines Kreisverbandes zu illustrieren möchte ich die freche Frage stellen: Wozu brauchen wir Büropiraten? Ist das Piratenbüro das Modell auch für die nächsten fünf, zehn oder zwanzig Jahre?

Wir brauchen Büropiraten weniger für verwaltungstechnische Aufgaben als vielmehr ehrenamtliche Helfer, welche der Piraten im Kreis Mettmann eine Struktur geben. Sie koordinieren, helfen und planen. Sie sind als Ansprechpartner für die Presse da und für jeden Infostand unverzichtbar. Es wird hierbei doch schnell klar, dass sich die Funktion eines Büropiraten nicht von einem Vorstandsmitglied unterscheidet. Der Vorstand übernimmt genau die gleichen Aufgaben und ist nicht Teil der politischen Meinungsbildung, nur deren Vertretung. Die politische Meinung wird immer noch von der Basis gebildet. Büropiraten sind ein Übergangszustand dessen Modell nur dann angewendet wird, wenn es zu wenige Mitglieder im Kreis gibt. Diese Mitgliederzahl haben wir schon längst überschritten und die Zahlen werden sicherlich noch weiter ansteigen, wenn wir auf die nächste Bundestagswahl bzw. Kommunalwahl zu steuern. Ich sehe uns Piraten im Kreis Mettmann stärker auf die kommenden Herausforderung mit einer festen Struktur gewappnet, wenn wir über einen Kreisverband sprechenn.

Mit einem Piratenbüro stehen wir vor folgenden Problemen; teilweise intransparente Kommunikationswege, Kompetenzenüberschneidungen, fragliche rechtliche Grundlagen. Ja, der Kreisverband muss sich regelmäßig im Monat treffen aber die Sitzungen werden protokolliert. Sie sind für alle öffentlich einsehbar und Entscheidungen können nachvollzogen werden während Büropiraten die Absprachen, die sie getroffen haben nicht dokumentieren müssen. Büropiraten müssen sich untereinander sehr gut verstehen und einig werden, es kann durchaus passieren, dass der eine Pressepirat ein Statement bei der Presse gibt, welches von der Mehrheit nicht mitgetragen wird. Es kann sogar vorkommen, dass in einem Ort sich der Stammtisch mit dem Arbeitskreis verstritten hat. Eine Differenzierung ist nicht möglich und das Modell der Büropiraten beherbergt viele potenzielle Missverständnisse. Handlungsgrundlage für die Büropiraten ist die Geschäftsordnung, sie hat aber keinen rechtlich bindenden Charakter anderes ist es bei einem Kreisvorstand, wo der Kreisvorstand der Satzung unterworfen ist.

Die größte Problematik ist wahrscheinlich eine zementierte Aufteilung des Kreises Mettmannes in regionale und örtliche Interessensgruppen sowie Alleingänge. Derzeit wird ein Büropirat nur für die Städte aus seinem Umfeld kandidieren. Sollte die Entwicklung fortgesetzt werden, wird die Situation problematisch aus den einzelnen Stadtbüropiraten eine neue gemeinsame Einheit zu formen. Es liegt darin, dass das Mitglied auf dem Stammtisch keinen Bezug hat zu der Tätigkeit des Büropiraten aus einer anderen Stadt. Dadurch seine Arbeit nicht bewerten und beurteilen kann.

Ich verfolge aktuell die Diskussion um die regionale Vergabe von Autokennzeichen für Städte: Ratingen hat mit fast 91.000 die meisten Einwohner im Kreis Mettmann und könnte sich selbst das Autokennzeichen RTG geben. Es braucht die Einheit "Kreis Mettmann" die dagegen hält, wenn der Ratinger Stammtisch und dessen Büropirat diese Idee gut finden. Es ist der Kreisverband, welches im Gegengewicht steht, weil der Kreisvorstand diese Idee neutral, offen und transparent mit anderen Städten im Kreis diskutiert. Ortsverbände sind nicht ausgeschlossen.

Wir brauchen eine Einheit, die nicht nur uns zusammenhält sondern uns auch mobilisiert. Die CO-Pipeline der Bayer AG ist ein wichtiges Beispiel dafür, dass wir im Kreis Mettmann gemeinsam auftreten müssen. Die CO-Pipeline ist zu groß als dass ein einzelner Stammtisch und dessen Büropirat dieser Aufgabe gewachsen ist und bei der Presse gehört werden kann. Bis diese Nachricht bei den anderen Piraten durchgedrungen ist, hat unsere Stellungsnahme keinen Nachrichtwert mehr. Neben dem Protest-Mahnmal gegen die CO-Pipeline steht ein Schild auf dem alle Parteien draufstehen, nur die Piraten nicht.

Das Autokennzeichen und die CO-Pipeline sind für mich der Gründe für einen Kreisverband Piratenpartei im Kreis Mettmann.

Viele Grüße,
Christoph Mechler aus Ratingen





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang