Re: [Piraten Herne] Fahrrad fahren in Herne (vorher: Re: spd-fraktion)

["Henning Schlautmann" <68kassembler AT gmx.de>]

Hallo,

> > Für solche Situationen wünsche ich mir echt eine Kamera aufs Fahrrad,
> > damit das aufgezeichnet wird (mit Gesiecht des PKW Fahrers!) und dann ab
> > an die Staatsanwaltschaft. So bekommen die erst mal richtig ärger. Ich
> > sehe dazu leider in solchen Situationen keine Alternativen, weil solche
> > PKW Fahrer dürfen einfach nicht Auto fahren. Und ob Aufklärung wirklich
> > immer was bringt, weiss ich nicht. Aber ich wüsste gerade auch nicht,
> > wie man anders an solche Fahrer ran kommt.
> 
> Der Preis um in solchen Situationen auch nur annähernd Erfolgschancen zu
> haben wäre der einer permanenten Verkehrsüberwachung in Eigenregie, wie
> du das beschreibst. Gelegentlich tauchen auch Forderungen nach Blackboxes
> für Autos analog denen für Flugzeuge auf, aber von dieser Art der
> Dauerüberwachung halte ich nicht viel. Abgesehen von dem
> datenschutzrechtlichen Rattenschwanz käme damit auch viel Arbeit auf
> mich zu mit täglich Batterien prüfen, Material sichten und ggf
> archivieren. Und selbst mit solchen Aufnahmen wäre das noch fraglich, ob
> irgendein Gericht sowas tatsächlich als Beweismittel zulassen würde.

Ich teile deine Meinung, das dies eine Überwachung ist, die nicht gut ist. 
Und 
das so was viel Aufwand verlangt, ist leider auch nicht gut. Nur, die frage 
ist, wie man solchen Autofahrern beibringt, das man Rücksicht auf andere 
nehmen soll? OK. Fehler macht jeder mal. Und wenn ich mit den Auto unterwegs 
bin oder war, weiss ich auch nicht immer, ob das nun zu dicht war oder nicht. 
Und ich kann auch nicht ausschliessen, das mir das auch schon passiert ist. 
Nur, es ist einfach eine Gefährdung des Strassenverkehrs. Mir wäre es auch 
deutlich lieber, wenn die Polizei Schwerpunktkontrollen durchführen würde 
(ähnlich wie bei Geschindigkeitsüberwachung) wo dann vor Ort sichergestellt 
wird, das Autofahrer sich an Abstände halten. Und das wird dann so lange 
gemacht, bis es die meisten Kapiert haben. Natürlich auch mit einer 
Aufklärung. Daher, das vielleicht an stark befahrenen Strassen mit grossen 
Fahrradanteil an allen Autofahrern mal ein Flyer geben wird und gesagt wird, 
da müsst ihr mal aufpassen. Denn wir machen bald mal ein paar 
Schwerpunktkontrollen (wo bei vielleicht auch schon die Androhung solcher 
Kontrollen wirken kann). So wissen dann die Autofahrer, wie sie sich richtig 
zu verhalten haben und die Radfahrer werden nicht mehr zu dicht überholt. Und 
das ganze kommt dann vielleicht sogar komplett ohne Überwachung aus. 
Zumindest 
wäre es weniger, als wenn so ziemlich die meisten Radfahrer mit einer Kamera 
am Rad durch die Gegend fahren. Die andere Idee ist die, das man einfach 
etwas 
spitzes am Fahrrad montiert und das so macht, das jeder Autofahrer, der zu 
dicht überholt, erst mal einen Lackschaden bekommt oder dieses Spitze wird 
durch einen Stift ersetzt und dann gibst erst mal einen guten fetten strich 
auf den Lack. Dann wird sich garantiert irgendjemand aufregen :-) (ja das ist 
durchaus witzig, aber auch ernst gemeint!)

Dumm nur, das dies erst mal eine Utopie bleibt, die aber anzustreben ist. 
Vielleicht brauchen wir einfach nur eine bessere StVO, wo die belange der 
nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer mehr Rücksicht bekommen. Aus meiner 
Sicht bietet sich da nur folgende Punkte an:

1) Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h und
2) Shared Space siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Space

zumindest macht dies innerhalb geschlossener Ortschaften Sinn. Macht zwar 
auch 
Probleme, die gelöst werden müssen, aber ist durchaus als anderes Konzept 
interessant.

Und wenn Autofahrer nicht mehr so schnell Fahren dürfen, dann werden die auf 
Autostrassen und Autobahnen ausweichen oder auf andere Verkehrsarten. 
Zumindest ist das meine Hoffnung.

Es gibt garantiert bessere Konzepte als dies. Aber was besseres fällt mir 
gerade nicht ein oder kenne ich nicht.

> Allerdings habe ich in Bezug zum Radfahren sämtliches Vertrauen sowohl
> in die deutsche Rechtsprechung als auch in die Polizei verloren.
> Beispiele für offen radfahrerfeindliche Gerichtsurteile werden in der
> bereits benannten newsgroup de.rec.fahrrad reichlich gesammelt und bei
> der Polizei habe ich bereits selbst erlebt, dass sich die Polizisten der
> Wache in Herne geweigert haben, meine Anzeige aufzunehmen. (Laut Gesetz
> sind die verpflichtet, jede Anzeige an den Staatsanwalt weiter zu
> leiten.) Ich hatte damals aber keinen weiteren Sinn darin gesehen mich
> mit denen anzulegen oder da weiter reinzuhängen. In der Situation, die
> ich zur Anzeige bringen wollte, gab es - dank meiner sehr gut
> greifenden Bremsen - keinerlei Schäden.

Ich kann nur vermuten, warum die das so gemacht haben. Ist aber garantiert 
nicht gut von der Polizei, warum die das gemacht haben, vor allen, wenn die 
noch nicht mal eine gute Begründung haben.

> Über zugeparkte Radwege und -streifen freue ich mich eher. Ich bin
> absolut dafür, aus sämtlichen Radfahrstreifen Parkplätze zu machen, denn
> dadurch erlischt die Benutzungspflicht und ich kann deutlich sicherer im
> Mischverkehr fahren. ;-)

Ich bin auch der Meinung, das eine Trennung der Verkehrsarten beendet werden 
muss. Aber es ist manchmal so, das du von einen Benutzungspflichtigen Radweg 
kommst, der dann in einen Radfahrstreifen endet und dann darfst du erst mal 
sehen wie du dann weiterkommst, wenn dieser auch noch zu geparkt worden ist 
und man erst mal sein Rad schieben darf, bis man weiter fahren kann. Dann 
hört 
selbst für mich der Spass auf. Und spätestens dann Flucht man darüber. 
Schliesslich will man ja auch weiter und nicht durch so was blockiert werden.

Mit Freundlichen Grüßen

Henning Schlautmann
-- 
Der Anhang ist eine Digitale Signatur, vgl. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Signatur

pub   1024D/77C824C9 2009-01-31 [verfällt: 2011-01-31]
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uid                  H.S.. <68kassembler AT gmx.de>
sub   2048g/21DB0FBA 2009-01-31 [verfällt: 2011-01-31]

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