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nrw-duesseldorf-talk - Re: [Ddorf-Talk] Mandatsträgerbeiträge

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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Re: [Ddorf-Talk] Mandatsträgerbeiträge


Chronologisch Thread 

Am 04.06.2012 12:56, schrieb Michael Angemeer:

Festgelegte Mandatsabgaben sind mMn eine Form verdeckter Parteienfinanzierung.
Daher sollten Sie generell verboten werden.
Jeder Mandatsträger wird bestimmt so viel freiwillig spenden wie er/sie für richtig hält oder übrig hat.


Meinungen sind frei und das ist wichtig und gut so! Soweit ich weiß ist die Rechtslage etwa so:

Mandatsträgerabgaben dürfen durchaus von Parteien festgelegt werden (sie sind dann auch offen und nicht verdeckt). Sie dürfen aber nicht unmittelbar "erzwungen" werden, beispielweise durch direkte Überweisung des entsprechenden Anteils an die Parteien durch die Verwaltungen. Man kann das Alles recht gut in dem im Ursprungspost verlinkten Wikipediaartikel nachlesen. Dort findet man auch lesenswertes über die Bedeutung, die diese Abgaben für die einzelnen Parteien bezüglich ihrer Finanzierung haben und über die Begründung, warum es sie gibt. Letztere kann ich persönlich gut nachvollziehen, sie ist aber bei uns derzeit nicht mehrheitsfähig.
:
Nehme es mir bitte nicht übel:

Ich finde "uns" manchmal ein wenig überheblich. Im Falle der Mandatsträgerabgaben argumentieren wir zum Teil mit einer eigenen, sehr strengen "Auslegung" der einschlägigen Gesetze ("nicht wirklich freiwillig", "versteckte Parteienfinanzierung", diese beiden Gründe habe ich bei den diesbezüglichen Diskussionen gehört, es mag noch Weitere geben). Demgegenüber steht die Rechtsprechung, bzw. qualifizierte Gutachten, die unsere Auslegung nicht teilen.

Andererseits leisten wir uns (genaugenommen die Piratenfraktion NRW) einen Beschluss (= derzeitig gültiges Ergebnis einer Abstimmung) über die Zahlung von Zulagen für Funktionsträger sowie deren Stellvetreter in der Fraktion, der in klarem Widerspruch zu einem Urteil (!) des Bundesverfassungsgerichts steht. Das empfinde ich als wenig strengen, eher lockeren Umgang mit Gesetzen, hier dem GG..

Ich sehe darin einen etwas unschönen Kontrast. Einerseits "loben" wir uns gerne für unsere "Strenge" (freiwillig ist nur freiwillig, wenn es wirklich freiwillig ist) und ignorieren den Hintergrund, den diese Regelung bei den anderen Parteien hat, auf der anderen Seite machen wir es genauso wie die Anderen und stellen Bedenken (bisher?) zurück. Warum ist das so?


Schönen Tag

Christopher
nixus_nrw




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